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Nachwuchs über Spielmanipulationen aufgeklärt

Die Spielerinnen bei der UEFA-U17-EM der Frauen in Island wurden über Spielmanipulationen aufgekärt und dazu aufgefordert, "einfach Nein zu sagen".

Die Spielerinnen der Republik Irland lauschen aufmerksam
Die Spielerinnen der Republik Irland lauschen aufmerksam ©Sportsfile

Spielmanipulationen sind keine abstrakte Gefahr, die nur Schiedsrichter und die Mafia betrifft, sonder eine reale und vorhandene Gefährdung aller Fußballer. So lautete die Kernbotschaft von Emilio García, dem UEFA-Direktor für Disziplinarangelegenheiten und Integrität, an die Spielerinnen und Schiedsrichterinnen bei der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen.

Das Phänomen ist stattdessen so verbreitet, dass García auf jüngste Fälle aus dem Vereinigten Königreich, Österreich, Australien, Estland, Spanien und Lettland verweisen konnte und auch von einem Schiedsrichter berichtete, der in die organisierte Kriminalität verwickelt wurde.

Diese Beispiele genügten, um die Aufmerksamkeit der an der U17-EM der Frauen in Island teilnehmenden Spielerinnen zu wecken – jedes der acht Teams erhielt von García eine 30-minütige Präsentation zur Vermeidung von Spielmanipulationen, mit der klaren Anweisung: "Erkennen, ablehnen, melden". Die Worte des UEFA-Direktors, dass "heutzutage Spielmanipulationen leider zum Fußball gehören", wurden durch die Beispiele, wie echte Spiele manipuliert wurden, unterstrichen.

García erklärte, wie die traditionellen Spielabsprachen im Sport durch Spielmanipulationen zum Wettbetrug ergänzt und mittlerweile vielleicht sogar übertroffen werden. Auf das Endspiel der UEFA Champions League im vergangenen Monat in Berlin wurde die unglaubliche Summe von rund einer Milliarde Euro gesetzt, über das Jahr hinweg werden in Fußballwetten rund 400 Milliarden Euro umgesetzt.

Daher beobachtet das Frühwarnsystem der UEFA zur Verhinderung von Wettbetrug jedes Spiel in den UEFA-Wettbewerben sowie die Partien der beiden höchsten Ligen in den 54 Nationalverbänden der UEFA auf Unregelmäßigkeiten hin. Dies betrifft im Jahr rund 32 000 Begegnungen. Zu beweisen, dass eine Spielmanipulation vorliegt, kann sich aber als schwieriger herausstellen, als diese erst einmal festzustellen, erläuterte García. Daher ist die unterzeichnete Absichtserklärung mit der europäischen Strafverfolgungsbehörde Europol so wichtig.

Das E-Learning-Portal der UEFA für Spieler, Schiedsrichter und Trainer dient ebenfalls dem Kampf gegen dieses Phänomen. Doch letztendlich tragen die Spieler persönlich die Verantwortung dafür, die Integrität ihrer Wettbewerbe zu garantieren – bei der U17-EM der Frauen wurden sie dazu aufgefordert, "einfach nein zu sagen", sollten sie mit solch einer Idee konfrontiert werden, "Sie müssen diesen Vorfall dann melden – dies nicht zu tun, ist ein Disziplinarvergehen".

Da die Manipulatoren von Spielen jemanden auf dem Spielfeld zwingend benötigen, gab García den Spielerinnen Ratschläge, wie man mit Kontaktaufnahmen umgehen und sie melden sollte. Er nannte auch die möglichen Konsequenzen und Bestrafungen, darunter die Rote Karte für den Rest des Lebens für die Schuldigen.

In den Worten von UEFA-Präsident Michel Platini: "Beim Anstoß weiß niemand, wie das Spiel enden wird. Wenn wir das ändern, verlieren wir alles."