Spanien schnappt sich den Titel
Samstag, 26. Juni 2010
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Im Jahr zuvor hatte Spanien das Finale in Nyon noch mit 0:7 gegen Deutschland verloren, doch diesmal reichte es zum verdienten Sieg gegen das Überraschungsteam der Republik Irland.
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Ein Jahr nach der deutlichen 0:7-Klatsche gegen Deutschland stand Spanien erneut im Finale der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen und holte sich im Colovray-Stadion von Nyon den Titel 2009/10.
Zum ersten Mal in der dreijährigen Geschichte dieses Wettbewerbs ging der Titel nicht an Deutschland, die DFB-Auswahl verlor im Halbfinale mit 0:1 gegen das Überraschungsteam der Republik Irland. Spanien gewann das andere Halbfinale gegen die Niederlande souverän mit 3:0. Im Endspiel waren nach 100 Minuten keine Tore gefallen, damit musste zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.
Das Nervenspiel hätte für Spanien nicht besser beginnen können. Sara Mérida, Laura Gutiérrez und Amanda Sampedro verwandelten die ersten drei Elfmeter von Spanien, Torhüterin Dolores Gallardo parierte die Schüsse von Rianna Jarrett und Jessica Gleeson. Danach wurde Gallardo von Ciara O'Brien zum ersten Mal bezwungen, ehe Ana Maria Catala alles klar und den 4:1-Sieg von Spanien perfekt machte.
Zwölf Monate zuvor waren die großen Hoffnungen von Spanien noch schmerzlich enttäuscht worden, dennoch wurde anschließend kontinuierlich weiter gearbeitet. Die Spanierinnen wurden trainiert vom 28-jährigen Jorge Vilda, dessen Vater im Vorjahr noch Trainer war. Gutiérrez und Sampedro standen schon im Finale 2009 in der Startelf, genauso wie fünf andere Spielerinnen im Kader.
Sampedro, die an ihrem 17. Geburtstag den Pokal in Händen hielt, sagte gegenüber UEFA.com: "Im Nachhinein war letztes Jahr eine wertvolle Erfahrung für uns, wir haben eine Menge daraus gelernt. Als sicher war, dass wir wieder im Finale stehen, haben wir nur daran gedacht, wie wir es diesmal gewinnen."
Irland erlebte zwar ein enttäuschendes Ende, dennoch kann die Mannschaft viele positive Aspekte mitnehmen. Bisher hatte sich noch keine Frauen-Auswahl aus diesem Land für ein großes Turnier qualifizieren können, und dann erreichte man gleich das Finale und die damit verbundene Teilnahme an der FIFA-U17-Weltmeisterschaft. Außerdem hat Deutschland gegen Irland die erste Niederlage in diesem Wettbewerb, den es seit 2007/08 gibt, kassiert.
"Sie haben viel gelernt und ich weiß, dass wir sogar noch besser spielen können", sagte Trainer Noel King, der auch die A-Nationalmannschaft betreut, nach dem Finale. "Trotzdem ist das auf jeden Fall einer der größten Tage für den irischen Frauenfußball, ja sogar für den irischen Fußball allgemein."
Für die Deutschen war die Niederlage ein Schock, bis dahin hatten sie in dieser Saison noch nicht einmal ein Gegentor kassiert. Vier Tage später hatte sich die DFB-Elf wieder gefangen und sicherte sich durch einen 3:0-Erfolg über die Niederlande den dritten Rang. Damit qualifizierte sich Deutschland wie Spanien und Irland für die WM in Trinidad und Tobago.
Die Niederlande ereilte das gleiche Schicksal wie kurz zuvor die U19- und A-Nationalmannschaft für Frauen bei Europameisterschaften - im Halbfinale war Endstation. Trotzdem war die Teilnahme an der Endrunde ein Erfolg, denn in den ersten beiden Jahren wurde das Halbfinale jeweils verpasst, obwohl das Team keine einzige Niederlage kassiert hatte.