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Deutschland fordert Frankreich

Die Trainer aus Deutschland und Frankreich hoffen vor dem großen Endspiel zur UEFA-U17-EM für Frauen auf mehr Präzision im Abschluss ihrer beiden Teams.

Die Mannschaften der Trainer Ralf Peter (Deutschland, re.) und Gérard Sergent (Frankreich), werden sich im Finale ein packendes Duell liefern
Die Mannschaften der Trainer Ralf Peter (Deutschland, re.) und Gérard Sergent (Frankreich), werden sich im Finale ein packendes Duell liefern ©Sportsfile

Bundestrainer Ralf Peter weiß, dass sich seine Mannschaft steigern muss, um die Französinnen im Finale der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen zu schlagen. Alexandra Popp, derzeit Führende in der Torschützenliste, wird zu seiner Erleichterung im Finale spielen können, nachdem sie am Dienstag während des 1:0 Sieges gegen Dänemark vom Platz gehumpelt ist.

Abgebrüht
Peters Elf hatte mehrere Torchancen im Spiel gegen die Däninnen, aber die alte Abschlussschwäche konnte nicht abgestellt werden und führte erneut dazu, dass viele Möglichkeiten ungenutzt blieben. "In diesem Altersbereich haben wir ständig solche Probleme. Wir spielen uns gute Gelegenheiten heraus, sind aber nicht abgebrüht genug sie zu verwerten. Möglicherweise fehlt unserer Mannschaft ein Knipser", musste Peter eingestehen. "Die gleiche Erfahrung haben wir in der Qualifikation gemacht. Ich hoffe, dass wir gegen Frankreich unsere Chancen nutzen, es werden vielleicht nicht so viele sein, wie wir sie gegen Dänemark hatten."

Grand Slam
Trotzdem ist die Auswahl von Peter nach dem Halbfinalsieg in der Lage Geschichte im Frauenfußball zu schreiben, denn Deutschland hält derzeit alle internationalen Titel, mit Ausnahme von diesem. "Dieses Turnier ist äußerst wichtig für uns", sagte er. "Deutschlands Frauenfußball ist in allen Bereichen sehr erfolgreich, die A-Nationalmannschaft gewinnt quasi jeden Titel, die U19 ist ähnlich erfolgreich. Aus diesem Grund sind die Erwartungen an uns sehr hoch, die Qualifikation für die Finalrunde war das Mindeste. Die Leute erwarten den Titel von uns und das ist auch unsere Zielsetzung, auch wenn wir natürlich über das bisher Erreichte sehr glücklich sind."

Kämpferherz
Während Peter über die Leistung seiner Mannschaft enttäuscht war, wunderte er sich, warum Frankreich im anderen Halbfinale gegen England mit so vielen Problemen zu kämpfen hatte. Die Favoritinnen konnten das Spiel erst in der Verlängerung mit 3:1 für sich entscheiden. "England spielte mit einem großen Kämpferherz und war taktisch besser aufgestellt, zumindest in der ersten Hälfte", sagte der Bundestrainer. "Die Französinnen spielten viele lange Bälle, während England es immer wieder mit Kurzpassspiel probierte und versucht hat, das Tempo häufig zu variieren. Ich denke Frankreich wird im Finale offensiver orientiert sein als die Däninnen. Normalerweise kommt uns das entgegen, denn wir haben größere Probleme gegen Mannschaften, die sich nur auf die Verteidigung konzentrieren."

Entschlossenheit
Im Gegensatz dazu fand der französische Trainer Gérard Sergent, dessen Mannschaft in der Qualifikation sechs von sechs Spielen gewann und bei 36 Toren nicht ein Gegentor bekam, dass sein Team durchaus Moral bewiesen hat, als es nach dem 0:1-Rückstand noch den Sieg holte. "Ich war zufrieden mit unserem Auftritt. Als wir in der Offensive volles Risiko gingen haben wir jedoch zu viele Chancen vor dem gegnerischen Tor vergeben", sagte er.
"Als wir mit einem Tor hinten lagen, sind wir nicht in Panik verfallen, sondern sind ruhig geblieben und waren dabei immer sicher, die nächste Runde zu erreichen. Das zeigt, dass wir Charakter haben. Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Stärken. Dass die Einwechselspielerinnen das Spiel gedreht haben, zeigt, dass wir ein Team sind und im Kollektiv funktionieren."

Höchster Prüfstein
Sergent glaubt, dass Deutschland seine Mannschaft vor eine schwierige Aufgabe stellen wird. "Nach solch einer Leistung gegen England sind die Spielerinnen natürlich erschöpft. Mit Deutschland nun den höchsten Prüfstein im Frauenfußball überhaupt als Gegner zu haben, wird natürlich eine Herausforderung. Trotzdem haben wir eine Chance und den Wunsch diesen Titel zu gewinnen. Ich denke es wird ein offenes Spiel und unser Sport wird in einem guten Licht präsentiert."