Deutschland holt in Sarajevo den achten Titel bei der U17 EURO

Die UEFA-U17-Europameisterschaft der Frauen 2019/20 wurde abgesagt und die darauffolgende Ausgabe wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie ganz gestrichen. 2021/22 kehrte sie dann aber mit einem überarbeiteten Format, neuen Gastgebern und bekannten Siegern zurück.

Um die Anzahl der Spiele jeder Mannschaft zu erhöhen, wurde die Qualifikation in ein Zwei-Runden-Zwei-Ligen-System mit Auf- und Abstieg umgewandelt, bei dem alle Mannschaften in beiden Phasen antreten, einschließlich der Gastgeber der Endrunde, obwohl sie automatisch an ihrem Heimturnier teilnehmen. Für 2021/22 war dies Bosnien und Herzegowina, das zum ersten Mal eine UEFA-Endrunde ausrichtete und zum ersten Mal an einer UEFA-Frauen-Endrunde teilnahm.

Sie verloren alle drei Spiele in einer schwierigen Gruppe A, die von Titelverteidiger Deutschland, dem Sieger des letzten Turniers im Jahr 2019, mit der maximalen Punktzahl gewonnen wurde. Der zweite Platz in der Gruppe ging an die Niederlande, die am letzten Spieltag ein 1:1 gegen Dänemark holte und damit aufgrund der Tordifferenz die Nase vorne hatte.

Spanien, das vier der fünf Turniere, in denen Deutschland nicht triumphierte, gewonnen hat, sicherte sich mit neun Punkten den Sieg in Gruppe B vor Frankreich, Finnland und Norwegen. Nach drei souveränen Siegen (4:0, 4:0 und 3:0) in der Gruppenphase setzte sich Spanien im Halbfinale mit einem weiteren 3:0 gegen die Niederlande durch.

Zuvor gewann Deutschland bei heißen Temperaturen in Zenica mit 1:0 gegen Frankreich. Die Französinnen kehrten nach Zenica zurück, um sich mit einem 2:0-Sieg gegen die Niederlande zu trösten und zusammen mit Deutschland und Spanien einen Platz bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft der Frauen 2022 in Indien zu sichern.

Die beiden letztgenannten Mannschaften trafen in Sarajevo zum sechsten Mal in den 13 Endrunden aufeinander. Das letzte Endspiel hatte Spanien 2017/18 mit 2:0 gewonnen, die übrigen Begegnungen gingen an Deutschland, darunter 2013/14, 2015/16 und 2016/17 im Elfmeterschießen.

Diesmal ging Deutschland früh durch ein hervorragendes Tor von Svea Stoldt in Führung, doch noch vor der Halbzeit glich Spanien durch einen Kopfball von Marina Artero aus, der elften Spielerin aus ihrem Team (von 18 Feldspielerinnen), die bei der Endrunde ein Tor erzielte. Spanien schien die Kontrolle zu übernehmen und ging durch ein Kopfballtor von Carla Camacho nach 63 Minuten in Führung.

Zwei Minuten vor dem Ende sorgte Mara Alber dann für den umjubelten Ausgleich. Mit ihrem dritten Treffer der Endrunde zog sie mit Camacho, der Niederländerin Fieke Kroese und der Dänin Alma Aagaard gleich. Im Elfmeterschießen avancierte Deutschlands überragende Torhüterin Eve Boettcher dann zur Heldin: Sie parierte drei Schüsse und sicherte ihrer Mannschaft mit dem 3:2-Sieg den achten Titel.