Wie funktioniert das neue Format der UEFA-Frauen-Nationalmannschaftswettbewerbe?
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Das neue Format mit der UEFA Women’s Nations League und den European Qualifiers wird ab Herbst 2023 angewendet.
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Der Wettbewerb beinhaltet zwei miteinander verknüpfte Qualifikationsphasen, die UEFA Women’s Nations League und die European Qualifiers, die beide in einem Ligaformat mit jeweils drei Stärkeklassen ausgetragen werden. Innerhalb jeder Stärkeklasse treten die Teams in Vierer- oder Dreiergruppen gegeneinander an; dabei bestreiten alle Teams je ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen alle Gruppengegner. Der Ausrichter der UEFA Women’s EURO 2025 (Schweiz) bestreitet den gesamten Qualifikationswettbewerb. Nach Abschluss jeder Ligaphase wird eine Tabelle erstellt, anhand welcher bestimmt wird, welche Teams mit Blick auf die nächste Wettbewerbsphase bzw. Ausgabe auf- und absteigen. Nach Abschluss der Nations-League-Phase bestreiten die vier besten Teams die Nations-League-Endphase, und nach Abschluss der European Qualifiers werden Endrunden-Playoffs ausgetragen, um die letzten Teilnehmer der UEFA Women’s EURO 2025 zu bestimmen.
Doch wie funktioniert das Format genau? Ein Beispiel basierend auf 51 teilnehmenden Teams:
* Infolge des bis auf Weiteres geltenden Ausschlusses aller russischen Auswahlmannschaften und Vereine aus UEFA-Wettbewerben, der am 28. Februar 2022 vom UEFA-Exekutivkomitee beschlossen und am 15. Juli 2022 vom Schiedsgericht des Sports (TAS) bestätigt wurde, wird die endgültige Verteilung in die Ligen vor der Auslosung der jeweiligen Wettbewerbsphase im April 2023 kommuniziert.
Nations-League-Phase
Die UEFA Nations League beginnt im Herbst 2023 und umfasst eine Ligaphase, Auf- und Abstiegsspiele sowie eine Endphase mit zwei Halbfinalpartien, einem Spiel um den dritten Platz und einem Endspiel.
Für die Ligaphase werden die Teams auf Grundlage der aktuellen Koeffizientenrangliste für Frauen-Nationalteams auf die drei Ligen verteilt.
Die A- und B-Liga umfassen je 16 Teams in vier Vierergruppen, die C-Liga umfasst 19 Teams in vier Vierergruppen und einer Dreiergruppe (die genaue Gruppenstruktur der C-Liga wird von der Anzahl teilnehmender Teams abhängen).
Die Ligaphase wird über sechs Spieltage ausgetragen; dabei bestreitet jedes Team je ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen jeden Gruppengegner.
In dieser Wettbewerbsphase geht es letztlich darum, den Nations-League-Titel zu gewinnen oder sich eine möglichst gute Ausgangsposition für die nächste Phase zu verschaffen.
Alle vier Jahre dient die Nations-League-Endphase auch als Qualifikationsweg für das Olympische Fußballturnier der Frauen, d.h. in der ersten Ausgabe werden die europäischen Vertreter für die Olympischen Spiele 2024 in Frankreich ermittelt.
Die Nations-League-Tabelle zum Abschluss der Ligaphase bestimmt die Teilnehmer der Endphase sowie die Ligazugehörigkeit der Teams zu Beginn der European Qualifiers. Je nach ihrer Platzierung in der Nations-League-Tabelle nach dem sechsten Spieltag verbleiben die Teams entweder in ihrer Liga, steigen automatisch auf bzw. ab oder nehmen an den Auf- und Abstiegsspielen teil.
Nations-League-Endphase
Die vier Gruppensieger der A-Liga qualifizieren sich für die Endphase.
Diese umfasst Halbfinalbegegnungen, ein Spiel um den dritten Platz und das Endspiel (alle in jeweils einem Spiel) und wird in einem der vier beteiligten Länder ausgetragen.
Mit Blick auf das Olympische Fußballturnier der Frauen 2024 wird Europa durch Gastgeber Frankreich sowie die beiden Finalisten (bzw. das drittplatzierte Team, falls sich Frankreich für das Endspiel qualifiziert) vertreten.
Automatischer Auf- und Abstieg
Für die darauffolgenden European Qualifiers gilt:
• die Erst- und Zweitplatzierten der A-Liga verbleiben in der A-Liga;;
• die Gruppensieger der B- und C-Liga steigen in die nächsthöhere Liga auf;
• die Viertplatzierten der A- und B-Liga sowie der schlechteste Drittplatzierte der B-Liga steigen in die nächstniedrige Liga ab;
• die beiden schlechtesten Zweitplatzierten sowie alle Dritt- und Viertplatzierten der C-Liga verbleiben in der C-Liga.
Zusätzliche Auf- und Abstiegsspiele
Alle übrigen Teams bestreiten Auf- und Abstiegsspiele in Hin- und Rückspiel und erhalten eine zusätzliche Chance, sich eine bessere Ausgangsposition für die European Qualifiers zu verschaffen:
• die Drittplatzierten der A-Liga treten gegen die Zweitplatzierten der B-Liga an, wobei die Sieger anschließend der A-Liga und die Verlierer der B-Liga angehören;
• die drei besten Drittplatzierten der B-Liga treten gegen die drei besten Zweitplatzierten der C-Liga an, wobei die Sieger anschließend der B-Liga und die Verlierer der C-Liga angehören.
Diese Spiele finden parallel zur Nations-League-Endphase statt.
European-Qualifiers-Phase
Die European Qualifiers beginnen im Frühling 2024 nach Abschluss der Nations League und umfassen eine Ligaphase sowie Endrunden-Playoffs.
Die Ligaphase der European Qualifiers wird nach demselben Format ausgetragen wie jene der Nations League; die Teams werden in drei Ligen eingeteilt: A-Liga mit 16 Teams, B-Liga mit 16 Teams und C-Liga mit 19 Teams. Die Ergebnisse in der Nations League sind dafür ausschlaggebend, in welcher Liga jedes Team die European Qualifiers beginnt (vgl. oben).
Auch hier treten die Teams in Vierer- bzw. Dreiergruppen (C-Liga) an sechs Spieltagen gegeneinander an; dabei bestreitet jedes Team je ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen jeden Gruppengegner.
In dieser Phase geht es letztlich darum, sich für die UEFA Women’s EURO (bzw. die Endrunde der FIFA-Frauen-WM) zu qualifizieren und sich in der Ligatabelle in eine möglichst gute Ausgangsposition für den nächsten Wettbewerbszyklus zu bringen.
Die European-Qualifiers-Tabelle zum Abschluss der Ligaphase ist für drei Ergebnisse ausschlaggebend: wer sich direkt für die Endrunde qualifiziert, wer die Endrunden-Playoffs bestreitet und welche Ausgangsposition jedes Team in der darauffolgenden Nations League hat. Je nach Platzierung in der Ligatabelle verbleiben die Teams entweder in ihrer jeweiligen Liga oder sie steigen automatisch auf bzw. ab.
Direkte Qualifikation für die UEFA Women’s EURO 2025
Die acht in der Schlusstabelle der A-Liga der European Qualifiers bestplatzierten Teams qualifizieren sich direkt für die UEFA Women’s EURO 2025. Sollte sich der Ausrichterverband (Schweiz) nicht direkt qualifizieren, erhält er einen garantierten Startplatz.
Playoffs der European Qualifiers zur UEFA Women’s EURO 2025
Die verbleibenden Startplätze werden über zwei Playoff-Runden in Hin- und Rückspiel vergeben. Am unten grafisch dargestellten Playoff-Weg können Anpassungen vorgenommen werden, um dem Abschneiden des/der Endrundenausrichter(s) Rechnung zu tragen.
In der ersten Playoff-Runde treten die Dritt- und Viertplatzierten der A-Liga gegen die Gruppensieger und die drei besten Zweitplatzierten der C-Liga an. Die acht Sieger qualifizieren sich für die zweite Runde.
Die vier Gruppensieger und die beiden besten Zweitplatzierten der B-Liga werden in sechs Playoff-Paarungen gegen die beiden anderen Zweitplatzierten und die vier Drittplatzierten der B-Liga gelost. Die sechs Sieger qualifizieren sich für die zweite Runde.
In der zweiten Playoff-Runde werden die Teams in sieben Playoff-Paarungen gelost; die sieben Sieger qualifizieren sich für die Endrunde.
Automatischer Auf- und Abstieg, aber keine Auf- und Abstiegsspiele für den nächsten Zyklus
Für die darauffolgende Nations League gilt:
• die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten der A-Liga verbleiben in der A-Liga;
• die Zweitplatzierten und die drei besten Drittplatzierten der B-Liga verbleiben in der B-Liga;
• die Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten der C-Liga verbleiben in der C-Liga;
• die Gruppensieger der B- und C-Liga steigen in die nächsthöhere Liga auf;
• die Viertplatzierten der A- und B-Liga sowie der schlechteste Drittplatzierte der B-Liga steigen in die nächstniedrige Liga ab.
Wettbewerbsdaten
Vorbehaltlich der Bestätigung des endgültigen internationalen Frauen-Spielkalenders durch die FIFA ist geplant, den Wettbewerb wie folgt über zwei Spielzeiten auszutragen:
Die Nations-League-Phase findet von Herbst 2023 bis Frühling 2024 statt.
Die European-Qualifiers-Phase findet von Frühling 2024 bis Herbst 2024 statt.
Häufig gestellte Fragen
Wer hat dieses Format empfohlen?
Eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern 17 unterschiedlich starker Nationalverbände hat das Format in einem umfassenden Konsultationsverfahren ausgearbeitet. Die Empfehlung der Arbeitsgruppe genießt die volle Unterstützung der UEFA-Kommission für Frauenfußball.
Was sind die Vorteile des neuen Formats?
Jede Partie zählt, was zu mehr bedeutungsvollen Spielen und somit einem größeren sportlichen und kommerziellen Interesse am Nationalmannschaftsfußball der Frauen führt. Durch die Möglichkeit, mit der Nations League einen zusätzlichen Titel zu gewinnen, und die Verknüpfung der Olympiaqualifikation mit dem Wettbewerb als zusätzliches Ziel neben der Qualifikation für die EM- bzw. WM-Endrunde werden mehrere Zwecke auf einmal erfüllt. Das neue Format sorgt für einen vom Anfang bis zum Ende offenen Wettbewerb, bei dem die Teams mehrere Chancen erhalten, sich für ein großes internationales Turnier zu qualifizieren.
Welchen Nutzen bringt das Format dem Frauenfußball?
Durch das System mit drei Stärkeklassen treten die Teams gegen ähnlich starke Gegner an. Es kommt zu mehr ausgeglichenen Spielen, in denen die Teams eine reelle Siegchance haben. Aufgrund des Auf- und Abstiegs zwischen den drei Ligen können die Teams aber dennoch auf stärkere bzw. schwächere Gegner treffen. Dasselbe gilt für die Endrunden-Playoffs der European Qualifiers, wo Teams aus unterschiedlichen Ligen aufeinandertreffen.
Das neue Format beruht auf dem Grundsatz sportlicher Verdienste und durch die Verzahnung der Wettbewerbszyklen wird die langfristige Entwicklung des Nationalmannschaftsfußballs der Frauen gefördert.
Wird es ein neues Branding geben?
Ja, die Markenentwicklung ist im Gange.
Wem gehören die Medien- und Sponsoringrechte?
Die Medien- und Sponsoringrechte bleiben bei den Nationalverbänden.
Wie funktioniert die Qualifikation zur FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2027?
Die Qualifikation zur Frauen-WM 2027 wird nach demselben Format ausgetragen wie jene zur Women’s EURO 2025; der einzige Unterschied besteht darin, dass die Playoffs der European Qualifiers angepasst werden müssen, da bei der WM-Endrunde weniger Startplätze zur Verfügung stehen als bei der EM-Endrunde. Im Rahmen der Qualifikation zur Frauen-WM 2023 hatte Europa elf direkte Startplätze sowie einen Startplatz für die interkontinentalen Playoffs.