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Angerer will Titel, keine Rekorde

Zum dritten Mal in Folge blieb Nadine Angerer zum Auftakt eines großen Turniers ohne Gegentor. Auf persönlichen Ruhm verzichtet die Torhüterin gerne, wenn sie der DFB-Elf zum EM-Titel verhilft.

Nadine Angerer, gewohnt starker Rückhalt im deutschen Team
Nadine Angerer, gewohnt starker Rückhalt im deutschen Team ©Getty Images

Als Deutschlands Torhüterin Nadine Angerer nach dem am Ende klaren 4:0-Sieg gegen Norwegen zum Auftakt der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ am Montag in Tampere den Rasen verließ, dürfte sie ein Déjà-vu gehabt haben.

Perfekter Start
2007 hatte man auf dem Weg zum Weltmeistertitel Argentinien zum Auftakt des FIFA-Weltpokals in China mit 11:0 überrumpelt, ein Jahr später trennte man sich von Brasilien im ersten Spiel des olympischen Fußballturniers mit einem torlosen Remis. Und auch diesmal erwies sich die 30-Jährige in den ersten 90 Minuten des Turniers als unbezwingbare Gegnerin. Wenn es nun am Donnerstag gegen die formstarken Französinnen geht, hätte Deutschlands Nummer Eins nichts dagegen, wenn diese Serie fortgeführt würde.

Teamgeist
"Es ist immer unser Ziel, zu Null zu spielen, es freut mich, dass es gegen Norwegen wieder geklappt hat", sagt Angerer, die aber zugleich betont: "Noch mehr freue ich mich, dass wir die drei Punkte haben. Wenn wir 3:2 gewonnen hätten, wäre mir das auch recht gewesen." Sie erläutert: "Wie bei der WM geht es mir nicht darum, ein ganzes Turnier ohne Gegentreffer zu bleiben, das ist nicht mein persönliches Ziel. Ich will einfach den Titel holen."

Immer auf der Hut
Dabei wäre Deutschland gegen Norwegen für seine mangelnde Chancenverwertung in der Schlussphase fast noch bestraft worden, als in der 89. Minute plötzlich Cecilie Pedersen wie aus dem Nichts vor der Torhüterin des 1. FFC Frankfurt auftauchte. Mit einer großartigen Parade verhinderte Angerer jedoch den Ausgleich, im Gegenzug gelang Fatmire Bajramaj nach sehenswerter Vorarbeit von Anja Mittag das erlösende 2:0. "Ich wusste, dass dieser Ball irgendwann kommen wird. Deswegen habe ich die ganze Zeit viel mit der Abwehr gesprochen", rekapituliert Angerer, wie sie es geschafft hat, auf den Punkt konzentriert zu sein.

Gute Vorbereitung
Die Parade gegen Pedersen war der Moment, auf den Angerer gewartet hatte - nun hatte die EM für sie erst richtig begonnen. "Wir haben uns zwei Monate intensiv mit unserem Torwarttrainer [Michael Fuchs] vorbereitet. Wenn man viel trainiert, kommt man auch in eine gute Verfassung. Das ist die eine Seite, aber man muss auch gut in ein Turnier hineinkommen, um Sicherheit zu gewinnen."

Lieber keine Hausaufgaben
Ob auf sie gegen Frankreich am Donnerstag mehr Arbeit wartet als gegen Norwegen, darüber hatte sich Angerer am Tag vor dem Spiel noch keine Gedanken gemacht. "Ich will einfach halten, was auf das Tor kommt." Wohl aber über den Gegner. "Frankreich ist spielerisch stärker als Norwegen, sehr flexibel und sehr trickreich." Mit Videoanalysen werden auch die Torhüterinnen speziell auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. Doch Angerer meint: "Ich will gar nicht so viel über den Gegner wissen, sonst ist man im Spiel zu viel mit seinen Gedanken beschäftigt und überlegt zuviel."