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Laudehr über Deutschland, Neid und die Olympischen Spiele

Für Deutschland geht die Qualifikation weiter und Simone Laudehr spricht mit UEFA.com über die Ergebnisse bisher, Silvia Neids Abschied und den olympischen Traum.

Simone Laudehr spielt schon seit über 10 Jahren unter Silvia Neid für Deutschland
Simone Laudehr spielt schon seit über 10 Jahren unter Silvia Neid für Deutschland ©Getty Images

Simone Laudehrs Karriere in der deutschen Nationalmannschaft lief bisher parallel zu Silvia Neids Zeit als Nationaltrainerin.

2004 spielte Laudehr unter Neid in der Mannschaft, die das Finale der U19-Europameisterschaft der Frauen erreichte und die FIFA-U19-Weltmeisterschaft der Frauen gewann. Neid übernahm daraufhin die A-Nationalmannschaft; Laudehr debütierte 2007 unter ihr beim Gewinn der FIFA-WM der Frauen und gewann daraufhin auch die UEFA Women's EURO 2009 und 2013.

Die vielseitige Mittelfeldspielerin des FFC Frankfurt ist nach wie vor eine Schlüsselspielerin der deutschen Nationalmannschaft; Neid dagegen wird nach den Olympischen Spielen 2016 zurücktreten. Laudehr gewann 2008 unter Neid die Bronzemedaille, doch dieses Jahr ist Deutschlands erste Goldmedaille das Ziel. Zunächst stehen jedoch Qualifikationsspiele für die UEFA Women's EURO 2017 an: Am Freitag in der Türkei und am Dienstag gegen Kroatien.

Deutschland gewann bisher alle vier Spiele in Gruppe 5, schoss dabei 22 Tore und blieb ohne Gegentor. Laudehr sprach mit UEFA.com über die Qualifikationsphase bisher, den Wechsel von Neid zu Steffi Jones und ihre eigene Entwicklung.

UEFA.com: Wie würden Sie die Qualifikation zur UEFA Women's EURO bisher einschätzen?

Laudehr (oben) feiert ihren zweiten EURO-Titel 2013
Laudehr (oben) feiert ihren zweiten EURO-Titel 2013©Getty Images

Simone Laudehr: Gut ist, dass wir bis jetzt alle Punkte aus den drei Spielen geholt haben. Natürlich gab das Spiel gegen Kroatien, das sehr knapp war, wo wir die Torchancen, die wir hatten, nicht genutzt haben. Aber vom Ergebnis her sind wir gut dabei und auf Platz eins. Das wollen wir natürlich weiter so verfolgen.

UEFA.com: Das nächste große Turnier steht vor der Tür: Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Deutschland ist noch nie Olympiasieger gewesen – packt das nochmal den Ehrgeiz?

Laudehr: Ja natürlich. Ich glaube, wenn man eine olympische Goldmedaille holt, dann ist das natürlich noch schöner. Aber für mich war auch die Bronzemedaille schon ein sehr großer Erfolg. Die Teilnahme überhaupt: Sich das Ganze angesehen zu haben, sich im Olympischen Dorf mit den anderen Athleten auszutauschen, natürlich mit den Deutschen, aber auch mal andere Sportarten zu sehen. Und dann gewinnt man selbst noch eine Medaille! Das war für mich eines meiner tollsten Erlebnisse und es wäre sehr schön, wenn man das noch mal erreichen könnte. Macht Lust auf mehr.

UEFA.com: Das wird das Abschiedsturnier für Silvia Neid, die Sie seit 2005 trainiert, dann kommt Steffi Jones, die jetzt schon Co-Trainerin ist. Wird sich viel ändern, oder vielleicht auch gar nicht viel?

Laudehr: Natürlich ist Steffi Jones jetzt schon dabei, aber eben noch nicht aktiv als Cheftrainerin. Ich denke, es wird sich zeigen, wenn dieser Wechsel stattfindet. Jetzt orientieren wir uns natürlich an den Zielen, die Silvia uns vorgibt. Sie ist sehr ehrgeizig, sie will gewinnen und das signalisiert sie klar. Wir haben jetzt noch ein paar Aufgaben vor uns, bei denen wir auch noch an ein paar Sachen feilen, so wie sie es gerne haben möchte. Darauf liegt der Fokus. Wenn der Wechsel stattfindet, kann man sich neu orientieren als Spieler. Steffi Jones macht jetzt auch schon im Training mit, das ist klar wichtig. Aber als Trainer orientieren wir uns an Silvia.

UEFA.com: Wenn Sie Ihre eigene Entwicklung als Spielerin über die letzten Jahre betrachten: Wo denken Sie, dass Sie wirklich gereift sind oder sich richtig gut weiterentwickelt haben?

Laudehr: Ich gehöre ja jetzt schon zu den älteren Hasen. Ich glaube, dass ich letztes Jahr, in den sechs Monaten vor der Weltmeisterschaft, einen großen Sprung gemacht habe. Die Weltmeisterschaft lief auch ganz gut für mich persönlich. Für die Mannschaft hätten wir mehr verdient, als wir geholt haben [vierter Platz] – oder eben nicht geholt haben. Aber ich glaube, dass ich im ersten halben Jahr von 2015 einen echten Sprung gemacht habe, wo ich weiß, dass ich da an meine Grenzen gehen kann. Aber daran muss ich vielleicht noch arbeiten, ich konnte schon einiges aufholen, was ich vielleicht als jüngere Spielerin noch nicht so mitnehmen konnte.