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ÖFB-Frauen fahren erstmals zur EM

Ein 0:0 hat sich für das österreichische Frauen-Nationalteam noch nie so gut angefühlt: Durch das torlose Remis in Wales lösten die ÖFB-Frauen erstmals in der Geschichte das EM-Ticket.

Dominik Thalhammer hat die ÖFB-Frauen zur EM-Endrunde geführt
Dominik Thalhammer hat die ÖFB-Frauen zur EM-Endrunde geführt ©Sportsfile

Bei der UEFA Women's EURO 2017 in den Niederlanden werden zum ersten Mal auch Österreichs Fußball-Frauen dabei sein, ÖFB-Präsident Leo Windtner jubelte: "Das ist ein historischer Erfolg für das Frauen-Nationalteam."

Nach dem Abpfiff in Wales kannte die Freude keine Grenzen. "Es ist fantastisch für uns, wir haben unseren Traum erfüllen können", so Trainer Dominik Thalhammer. Der Weg dorthin war aber kein leichter. "Es war das erwartet schwere Spiel, weil es viele Ballbesitzwechsel gab. Wir haben den Rhythmus schwer gefunden, weil Wales mit vielen langen Bällen gespielt hat", meinte der erschöpfte Coach nach dem letzten Qualifikationsspiel.

Die rot-weiß-roten Spielerinnen beendeten die Gruppe 8 auf dem zweiten Rang, sind aber unter den sechs besten Gruppenzweiten und haben so das Ticket fix in der Tasche. Ein Erfolg, der nicht von heute auf morgen kam. "Die Aufbauarbeit der vergangenen Monate und Jahre ist jetzt belohnt worden.", meinte der Trainer.

"Die erstmalige Teilnahme an der EM-Endrunde 2017 in den Niederlanden ist das Ergebnis unserer nachhaltigen Arbeit für den Frauenfußball in Österreich. Mit der Einrichtung des Nationalen Zentrums für Frauenfußball in St. Pölten im Jahr 2011 haben wir eine professionelle sportliche Basis gelegt, die sich mit internationalen Standards messen kann", so Windtner.

Tatsächlich legte der österreichische Frauenfußball einen steilen Aufwärtstrend hin. 2014 war mit der U17 erstmals eine Auswahl bei einer kontinentalen Endrunde vertreten, 2016 schafften es die Mädchen bei der U19. Jetzt folgte das A-Nationalteam nach.

Die ÖFB-Auswahl besticht nicht etwa durch einzelne, herausragende Akteurinnen. Das Kollektiv macht das Team so stark. Thalhammer lässt ein besonders aggressives Pressing spielen, das den Gegnerinnen große Probleme bereitet.

In den letzten 22 Spielen musste Österreich nur einmal als Verlierer vom Platz gehen – im April daheim gegen Norwegen (0:1). Vom "Jausengegner", wie man in der Alpenrepublik sagt, hat man sich zu einem gefürchteten Kontrahenten entwickelt.

Nun kann man sich auch mit dem großen Nachbarn Deutschland messen. Am 22. Oktober kommt es in einem Testspiel zum ersten Aufeinandertreffen - ein Gradmesser für das kommende Turnier. Die Auslosung für die Europameisterschaft findet am 8. November statt, am 16. Juli wird das Turnier in Utrecht angepfiffen.

Der "epochale Erfolg", wie ihn Windtner nannte, ist aber kein Grund, sich jetzt auf den Lorbeeren auszuruhen. Das weiß auch Dominik Thalhammer. "Wir genießen es heute, und ab morgen beginnen wir darüber nachzudenken, wie wir besser werden können."

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