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Glanzvolle Karriere vor goldener Krönung

Silvia Neid hat als Spielerin und Trainerin fast alles gewonnen, nur eine olympische Goldmedaille fehlt in ihrer Trophäensammlung - das könnte sich in ihrem letzten Spiel auf der DFB-Bank am Freitag ändern.

Silvia Neid nach Deutschlands Sieg im Finale der UEFA WOMEN'S EURO 2013
Silvia Neid nach Deutschlands Sieg im Finale der UEFA WOMEN'S EURO 2013 ©Getty Images

Die erfolgreichste Trainerin aller Zeiten wird nach dem Finale der Olympischen Spiele ihr Amt niederlegen - für UEFA.com die Gelegenheit, auf die glanzvolle Karriere von Silvia Neid zurückzublicken.

Erfolge als aktive Spielerin
In ihrer Spielerkarriere holte sie insgesamt sieben Deutsche Meisterschaften und sechs DFB-Pokalsiege. Als 1982 erstmals eine deutsche Frauen-Nationalmannschaft installiert wurde, war Neid bereits dabei. 1989 führte sie das DFB-Team als Spielführerin ins EM-Finale und holte mit einem 4:1 gegen Norwegen den Titel. "Den EM-Titel zu gewinnen, war ein Schlüsselmoment für den deutschen Frauenfußball", erkannte Neid später.

Danach folgten die EM-Titel 1991 und 1995 – in diesem Jahr wurde sie zudem Vize-Weltmeisterin. Lediglich der Gewinn der Weltmeisterschaft und eine Goldmedaille bei Olympischen Spielen waren ihr in 111 Länderspielen, bei denen sie 48 Tore erzielte, nicht vergönnt.

Erfolge als Trainerin
Als Assistentin von Tina Theune trug sie ihren Anteil an drei weiteren EM-Titeln und dem Gewinn der FIFA Frauenfußball-WM 2003 bei. Hinzu kamen EM- und WM-Titel mit den U19-Juniorinnen.

Am 1. Juli 2005 übernahm Neid das Amt der Bundestrainerin und führte die Mannschaft 2007 in China direkt wieder zum WM-Titel. "Das ist ein Riesenfest für den deutschen Fußball. Ich wusste, dass uns noch nicht einmal Brasilien stoppen kann", strahlte sie nach dem Finale. Darauf folgten die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking sowie die EM-Titel 2009 und 2013. Neid war damit an allen bisherigen Titelgewinnen von Deutschland als Spielerin, Co- oder Cheftrainerin beteiligt.

Auszeichnungen
Neben den Erfolgen auf dem Platz und an der Seitenlinie wurde Silvia Neid mit vielen Auszeichnungen geehrt, darunter das Bundesverdienstkreuz (2007) sowie der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (2011) und Baden-Württemberg (2013).

2010 und 2013 wurde sie von der FIFA als Welttrainerin ausgezeichnet. "Jetzt stehe ich hier allein, obwohl so viele Menschen daran beteiligt waren. Ich freue mich über diese Auszeichnung, sehe sie aber auch als Anerkennung für den gesamten deutschen Frauenfußball", erklärte sie.

Neids DFB-Auswahl trifft im olympischen Finale auf Schweden
Neids DFB-Auswahl trifft im olympischen Finale auf Schweden©Getty Images

Blick zurück - und in die Zukunft
"Wenn ich darüber nachdenke, ist das ein seltsames Gefühl. 34 Jahre! 34 Jahre Spielerin, Co-Trainerin, Cheftrainerin. Es ist schön, dass ich das alles erleben durfte, und ich bin auch stolz darauf", gibt Neid zu. "Doch nun baue ich beim DFB für den Frauenfußball die Scouting-Abteilung auf. Man muss rechtzeitig erkennen, wann Schluss ist und ich will eine neue Herausforderung."

Eine allerletzte Herausforderung als Trainerin bleibt noch offen: Das Finale der Olympischen Spiele 2016 gegen Schweden. Hier läuft die DFB-Auswahl zum letzten Mal unter der Führung von Silvia Neid auf – für die 52-Jährige die perfekte Gelegenheit, eine glanzvolle Karriere zu vergolden.