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Neid sieht verdiente Niederlage

Bundestrainerin Silvia Neid bezeichnete die 0:1-Niederlage gegen Norwegen als verdient, während Norwegens Trainer Even Pellerud mit jeder einzelnen Spielerin zufrieden war.

Norwegen darf sich über einen Sieg gegen Deutschland freuen
Norwegen darf sich über einen Sieg gegen Deutschland freuen ©Getty Images

Silvia Neid, Trainerin Deutschland
Wir haben heute verdient verloren und überhaupt nie ins Spiel gefunden. In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Tempofußball nach vorne gezeigt und zu viele einfache Fehlpässe gemacht. Wir waren zu verspielt vor dem Tor, haben nicht den Torabschluss gesucht und hatten insgesamt nur ein oder zwei Spielerinnen, die den Ball haben wollten, das ist zu wenig. Das läuferische Vermögen vorm Ball hat mir auch nicht gefallen.

In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, die Ärmel hochzukrempeln, aber es war nie so, dass man sagen kann, dass etwas genau richtig war, Laufverhalten, Timing, Abspiel. Wir haben insgesamt verdient 0:1 verloren, so muss man sich mit dem zweitem Platz zufrieden geben. Wenn ich unser Spiel heute beobachte hätte, hätte ich gedacht, gegen diese Mannschaft kann man gewinnen und man braucht keine Angst haben.

Wir werden uns zusammensetzen und das analysieren, dann habe ich natürlich auch einige Fragen an die Spielerrinnen. Wir sind bei einer EM und müssen das schnell abhaken und im Viertelfinale schauen, dass man in der richtigen Balance und Verfassung ist. Die Spielerinnen sind sehr jung, sie müssen trotzdem lernen, dass man sich in so ein Spiel reinbeißen muss. Das hängt natürlich auch mit Alter und Erfahrung zusammen.

Even Pellerud, Trainer Norwegen
Obwohl das Ergebnis nicht so wichtig ist, weil wir uns beide für das Viertelfinale qualifiziert haben, ist das ein richtig gutes Gefühl, weil wir gesehen haben, dass Deutschland wirklich gewinnen wollte. Sie haben ihre stärkste Formation gewählt, während wir eine ganze Reihe unerfahrener Spielerinnen aufgeboten haben, von denen einige noch nie zusammen gespielt haben.

In so ein Spiel geht man als Trainer also mit vielen Fragezeichen. Von außen sie das vielleicht ein bisschen wie ein Glücksspiel aus, das war es aber nicht. Es ist auch meine Aufgabe, Pläne für die Zukunft zu schmieden und dieses Spiel hat mir die Chance gegeben, mir andere Spielerinnen anzuschauen in einer Situation, die für uns nicht fatal gewesen wäre.

Mir hat jede Spielerinnen gefallen. Das war harte Arbeit, eine defensive Struktur und das Pressing aufzubauen, weil wir wussten, dass Deutschland uns irgendwann unter Druck setzen würde. Aber wir haben die Ruhe bewahrt und ich bin stolz auf mein Team. Ich bin froh, dass ich der Trainer dieser großartigen Spielerinnen bin.

Ich stecke jetzt in einer Zwickmühle wegen der Aufstellung für das nächste Spiel, aber das ist eine gute Zwickmühle. Wir haben jetzt einen Extra-Tag vor unserem Viertelfinale und jeder Tag zählt. Obwohl einige Spielerinnen heute eine Pause hatten oder nur zum Teil gespielt haben, bin ich froh, dass wir diesen Extra-Tag Vorbereitung haben werden.

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