UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Deutsche Dominanz bleibt bestehen

Pure Statistiken erzählen zwar nicht immer die ganze Wahrheit, aber im Fall von Deutschlands Frauennationalmannschaft sind sie Ausdruck einer einmaligen Siegesserie.

Birgit Prinz ist ein Symbol einer erfolgreichen deutschen Ära
Birgit Prinz ist ein Symbol einer erfolgreichen deutschen Ära ©Getty Images

Pure Statistiken erzählen zwar nicht immer die ganze Wahrheit, aber im Fall von Deutschlands Frauennationalmannschaft zeigen sie zumindest ein wenig die Dominanz auf, die mit dem 6:2 gegen England am Donnerstag ihre Fortsetzung fand.

Siegesserie
Dadurch konnte Deutschland zum fünften Mal in Folge und zum siebten Mal insgesamt eine UEFA-Europameisterschaft für Frauen gewinnen, eine Serie, die bis 1995 zurückgeht. Sie haben außerdem die letzten beiden FIFA-Frauen-Weltmeisterschaften siegreich beendet und versuchen sich 2011 im eigenen Land an einem Titelhattrick. Seit Mai 1996 oder 47 Spielen wurde Deutschland in EM-Spielen nicht mehr geschlagen – das beinhaltet die Qualifikationsspiele. Über zehn Jahre oder 35 Spiele konnte man alle EM-Spiele gewinnen, und seitdem es 1997 erstmals eine Endrunde mit einer Gruppenphase gab, konnte Deutschland in 21 solcher Gruppenspiele ungeschlagen bleiben und die letzten 19 in Serie gewinnen.

Aufstieg
Silvia Neid war an allen sieben deutschen Titeln beteiligt, zunächst als Spielerin, dann als Co-Trainerin von Thina Theune und nun als Cheftrainerin. "Unser erstes Länderspiel war 1982, ich habe zum Team gehört", sagte sie. "Zuerst konnten wir uns nicht für die Frauen-EM qualifizieren, das gelang 1989 zum ersten Mal. Wir waren Außenseiterinnen, aber wir haben gewonnen. Es ging dann so weiter, weil der Deutsche Fußball-Bund gut organisiert ist. Wir haben mit der Bundesliga eine starke Liga und wir haben eine gute Sichtung. Ich denke, dass wir die richtigen Dinge machen, aber wir müssen hart daran arbeiten, das auch in der Zukunft zu tun."

Am Anfang war Bisanz
Deutschlands Dominanz kann auf den ersten Nationaltrainer Gero Bisanz zurückgeführt werden, der zwischen 1971 und 2000 auch für die Trainerausbildung in Köln verantwortlich war. 1982 wurde er Frauennationaltrainer, errang die ersten Erfolge und wählte die beiden Trainerinnen aus, die ihm nachfolgen sollten, Theune und Neid. Außerdem arbeitete er mit den Klubs zusammen, um das Training dort zu verbessern und einen einheitlichen Spielstil zu verwirklichen, der sicherstellen sollte, dass die Spielerinnen an das Spielsystem der Nationalmannschaft gewöhnt waren.

Theorie
"Meine Aufgabe war es, ein Team aufzubauen. Ich hatte keine Erfahrung, aber lernte das in den ersten zwei oder drei Jahren", sagte Bisanz uefa.com in einem Interview im Jahr 2006. "Dann hatte ich Tina [Theune] als Schülerin. Wir versuchten, junge Spielerinnen im Alter von 17, 18 und 19 zu finden, die bereits ein Minimum von drei oder vier Jahren Spielerfahrung hatten. Silvia [Neid] war eine davon."

Anhaltender Erfolg
Bisanz trat 1996 zurück, nachdem er der späteren fünffachen Europameisterin Birgit Prinz zu ihrem Debüt verholfen hatte. Für die nächsten neun Jahre war es Theune, die ein Team anführte, das den kontinentalen Titel bis zum heutigen Tage nicht mehr abgeben würde und 2003 erstmals die Weltmeisterschaft gewann. 2005 übernahm dann Neid das Traineramt, nachdem sie im Jugendbereich schon alle Titel gewinnen konnte. Mit jungen Spielerinnen wie Kim Kulig, Célia Okoyino da Mbabi, Fatmire Bajramaj, Bianca Schmidt und Babett Peter im Kader in Finnland, sieht es nicht danach aus, als ob sich an Deutschlands Erfolgslauf bald etwas ändern würde – erst Recht nicht mit der Unterstützung der Heimfans bei der WM in zwei Jahren.