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Wolfsburg gegen Lyon: Vorbericht zum Finale

Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann freut sich nach dem Sieg im DFB-Pokal ohne Druck in das Wiedersehen mit Olympique Lyonnais im Finale von Reggio Emilia gehen zu können.

Relive the moment Lyon lifted the trophy

Drei Jahre nachdem sich der VfL Wolfsburg und Olympique Lyonnais im Finale der UEFA Women's Champions League gegenüberstanden und Debütant Wolfsburg damals in London mit 1:0 triumphierte, stehen sich beide Teams in Reggio Emilia erneut im Kampf um die Trophäe gegenüber.

Beide Teams ebneten bereits im Halbfinal-Hinspiel gegen ihre nationalen Rivalen den Weg ins Endspiel. Lyon gewann mit 7:0 gegen Vorjahresfinalist Paris Saint-Germain, Wolfsburg besiegte Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt mit 4:0. Im Finale sollte es jedoch eine knappe Angelegenheit werden; in fünf der sechs vergangenen Finals standen sich Teams aus Deutschland und Frankreich gegenüber, nie gewann ein Team mit mehr als zwei Toren Unterschied.

Wolfsburg muss auf seine verletzte Stürmerin Caroline Graham Hansen verzichten, dazu fehlen Mittelfeldspielerin Julia Simic und Abwehrspielerin Noelle Maritz. Bei Lyon fehlte Claire Lavogez seit Ende März, am vergangenen Samstag feierte sie im letzten Ligaspiel beim 1:1 gegen Montpellier ihr Comeback, als die meisten Stammkräfte geschont wurden.

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  • Das sagen die Trainer
Wolfsburgs Coach Ralf Kellermann ist zuversichtlich
Wolfsburgs Coach Ralf Kellermann ist zuversichtlich©AFP/Getty Images

Ralf Kellermann, Trainer VfL Wolfsburg
2013 waren wir Newcomer und es war schon eine Überraschung, das Finale erreicht zu haben. Lyon hat uns vielleicht damals ein bisschen unterschätzt. Aber inzwischen haben wir selbst zweimal den Titel geholt und haben uns etabliert. Es wird ein enges Spiel werden, aber Lyon ist leichter Favorit, weil sie eingespielt und auf allen Positionen weltklasse besetzt sind. Wir hatten hingegen einen großen Umbruch, wir mussten Martina Müller und Nadine Keßler ersetzen, haben es aber trotzdem wieder geschafft, ins Finale einzuziehen. Aufgrund des Finales von 2013 wird Lyon dennoch Respekt vor uns haben.

Wir sind glücklich, den DFB-Pokal gewonnen zu haben, das nimmt uns den Druck. Wir haben in der Liga und im Pokal sehr viel erreicht, deswegen sind wir voller Vorfreude. Es mag ein kleiner Nachteil sein, dass so wenig Zeit zwischen den beiden Finals ist, nicht wegen der Physis. Aber es ist schade, dass man nur wenige Trainingseinheiten hat, sich auf diesen Gegner vorzubereiten. Aber wir haben uns gut regeneriert und uns sowohl am Montag als auch am Dienstag taktisch vorbereitet.

Wir haben 17 Spielerinnen im Kader, glücklicherweise sind keine neuen verletzten Spielerinnen mehr dazu gekommen, deswegen sind alle an Bord, die schon gegen Frankfurt und das Pokalfinale spielen konnten.

Lyons Coach Gérard Precheur
Lyons Coach Gérard Precheur©AFP/Getty Images

Gérard Prêcheur, Trainer Olympique Lyon
Es gibt zwei wichtige Element vor so einem bedeutenden Spiel. Es gibt eine gewisse Gelassenheit und ein optimistisches Gefühl. Die Aufregung und Entschlossenheit haben sich schon seit ein paar Wochen aufgebaut, wir werden das morgen auf dem Rasen sehen und fühlen können.

Ich als Trainer fokussiere mich auf die Gegenwart und auf die Anstrengungen, die wir in diesem Spiel unternehmen müssen. Die Vergangenheit interessiert mich nicht, wir brauchen die richtige Herangehensweise an dieses Spiel. Vor so einem großen Spiel gibt es viele Emotionen - Rache [für 2013], die deutsch-französische sportliche Rivalität - aber als Trainer schaue ich nur darauf, was auf dem Rasen passiert und nicht darauf, was in Pressekonferenzen oder woanders gesagt wird.

In Lyon sind die Dinge einfach, wir verfolgen ein gemeinsames Ziel. Wenn man hier spielt, spielt man um die Meisterschaft, den Pokal und die UEFA Women's Champions League zu gewinnen. Zwei dieser Ziele haben wir bereits erreicht, nun fokussieren wir auf das dritte Ziel. Wir sind stolz darauf, was wir erreicht haben. Es ist normal, dass man solche Events emotionalisiert, aber das ist nicht meine Priorität, ich fokussiere nur auf das Spiel. Ich brauche mein Team bei 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit, was sie die gesamte Saison gezeigt haben. Unser Team basiert auf dem Kollektiv und die Spielerinnen werden ihre Emotionen beiseite lassen.

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  • Nationale Ligen

Lyon
Lyon gewann zum fünften Mal in Folge das Double; trotz des 1:1 im letzten Ligaspiel gegen Montpellier am vergangenen Samstag betrug der Vorsprung auf Paris Saint-Germain am Ende drei Punkte. Lyon gewann 19 der 22 Spiele und spielte drei Mal remis bei einem Torverhältnis von 115:4.

Wolfsburg
Wolfsburg musste sich nach einem holprigen Saisonstart am Ende mit der Vizemeisterschaft mit zehn Punkten Rückstand hinter dem FC Bayern München begnügen, sicherte sich aber einen Startplatz für die Champions League in der kommenden Saison. Am Samstag gewann Wolfsburg in Köln den DFB-Pokal mit 2:1 gegen den SC Sand, die zweifache Torschützin Zsanett Jakabfi erzielte in der 80. Minute den Siegtreffer.

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  • Schlüsselfaktoren
Die Wolfsburgerinnen im Abschlusstraining
Die Wolfsburgerinnen im Abschlusstraining©AFP/Getty Images

Form spricht für Lyon
Obwohl Lyon sich am vergangenen Wochenende mit einem Remis begnügen musste, ist das Team seit 48 Spielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert vom November 2014, als das Team in der Champions League mit 0:1 gegen Paris unterlag. Wolfsburg bewies seit der Winterpause ansteigende Form, unterlag aber in der Liga zuletzt mit 0:4 beim 1. FFC Turbine Potsdam und hatte auch im DFB-Pokal-Finale über weite Strecken Mühe. Zumal fehlen in Caroline Graham Hansen, Julia Simic und Noelle Maritz drei Stammkräfte.

Nilla Fischer über das Finale von 2014

Wolfsburger Flexibilität
Wolfsburg Startelf wird im Vergleich zu Lyon gegenüber dem Finale stark verändert aussehen, Trainer ist unverändert Ralf Kellermann. Der Mann, der 2013 an der Stamford Bridge ein Mittel fand, die lange Siegesserie von Lyon zu beenden, könnte dies mit flexiblen Spielerinnen wie Lara Dickenmann oder Alex Popp erneut tun.

Schelin und Henry wollen sich mit Erfolg verabschieden
Lotta Schelin glänzte als Torschützin in beiden Halbfinal-Spielen gegen Paris, so dass sie es inzwischen auf 41 Tore im Wettbewerb bringt - ein neuer Rekord für Tore in einem einzigen Verein. Das Finale wird Schelin letztes Spiel im Lyon-Dress, gerne möchte sie den dritten Champions-League-Titel ihren acht nationalen Meistertiteln hinzufügen. Die schwedische Stürmerin hat in ihren mehr als 200 Spielen für Lyon im Schnitt mehr als einen Treffer pro Spiel erzielt. Noch wartet sie aber auf ihren ersten Treffer in einem europäischen Finale. Dasselbe gilt für Mittelfeldspielerin Amandine Henry, die nach dem Finale ebenfalls nach acht Jahren in Lyon zu den Portland Thorns in die USA wechselt.

  • Spielerinnen im Blickfeld
Dickenmann über Lyon

Wolfsburg: Lara Dickenmann
Dickenmann wechselte im vergangenen Sommer zusammen mit Élise Bussaglia von Lyon nach Wolfsburg und die vielseitige Schweizer Nationalspielerin hat zunehmenden Einfluss auf das Wolfsburger Spiel. Kellermann erklärte gegenüber UEFA.com: "Sie ist eine sehr professionelle Spielerin, die den Vorteil hat, auf vielen verschiedenen Positionen spielen zu können. Sie spielt bei uns anders als zunächst geplant als rechte Verteidigerin, das passt wirklich gut zu unserem Spiel." 

Lyon: Ada Hegerberg 
Auch wenn Schelin den Verein verlassen wird, wird Lyon weiterhin ein skandinavische Topstürmerin in seinen Reihen haben. In ihrer zweiten Saison hat die 20-jährige Hegerberg in 33 Wettbewerbsspielen 53 Tore geschossen, darunter 12 in der Champions League, womit sie nur zwei Tore vom Rekord entfernt ist.

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  • Deutsch-französische Finals

2010: Turbine Potsdam (GER) - Lyon (FRA) 0:0, 7:6 n.E., Getafe
2011: Lyon (FRA) - Turbine Potsdam (GER) 2:0, Fulham
2012: Lyon (FRA) - 1. FFC Frankfurt (GER) 2:0, München
2013: Wolfsburg (GER) - Lyon (FRA) 1:0, Chelsea
2014: Wolfsburg (GER) - Tyresö (SWE) 4:3, Lissabon
2015: 1. FFC Frankfurt (GER) - Paris Saint-Germain (FRA) 2:1, Berlin

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Lara Dickenmann über das Wiedersehen mit Lyon

  • Zu guter Letzt ...
Der Schauplatz des Endspiels
Der Schauplatz des Endspiels©Sportsfile

Hegerberg hat in dieser Saison im Wettbewerb 12 Tore erzielt und liegt nur zwei Tore hinter dem Rekord von 14 Toren, der von Conny Pohlers (1. FFC Turbine Potsdam, 2004/05), Margrét Lára Vidarsdóttir (Valur Reykjavík, 2008/09) und Célia Šašić (1. FFC Frankfurt, 2014/15) gehalten wird. Lesen Sie mehr im umfangreichen Hintergrund.

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