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Wolfsburg träumt, Arsenal weint

Nach dem Triumph im Halbfinale der UEFA Women's Champions League ist UEFA.com beim VfL Wolfsburg auf Stimmenfang gegangen und hat viele strahlende Gesichter vorgefunden.

Wolfsburg träumt, Arsenal weint
Wolfsburg träumt, Arsenal weint ©UEFA.com

Der VfL Wolfsburg hat mit einem 2:1-Sieg gegen Arsenal LFC im Halbfinal-Rückspiel der UEFA Women’s Champions League in seiner Debütsaison das Finale gegen Titelverteidiger Olympique Lyonnais erreicht und die deutsche Tradition des 1. FFC Frankfurt, FCR 2001 Duisburg und 1. FFC Turbine Potsdam fortgesetzt, die alle bei ihrer erstmaligen Teilnahme den Wettbewerb sogar gewannen.

Stürmerin Selina Wagner, die erstmals seit zwei Jahren in der Startformation stand, freute sich über eine geschlossene Mannschaftsleistung. "Ich hatte nie das Gefühl, dass es nochmal knapp werden könnte." Für Verteidigerin Verena Faißt ging "ein erster Traum in Erfüllung", sie freute sich, dass ihr Team mit den "Fans im Rücken" eine starke Leistung zeigte.

Arsenal-Trainerin Shelley Kerr erklärte, dass Wolfsburg "den Finaleinzug vollkommen verdient" hat, sie lobte dennoch ihr "außergewöhnlich talentiertes Team" und ebenso außergewöhnlich talentierte Spielerinnen. Darauf gelte es aufzubauen und an den kleinen Details zu arbeiten. Kim Little war enttäuscht, dass ihr unglückliches Handspiel zum Elfmeter führte, der "das Aus bedeutete". Sie hofft, ihr Team kann dennoch "den nächsten Schritt" gehen und als Team besser zusammenarbeiten.

Selina Wagner, Stürmerin Wolfsburg
Es ist auf den Tag zwei Jahre her, dass ich in der Startformation der ersten Mannschaft stand, dann gleich in so einem Spiel von Anfang an. Das ist krass, aber ich freue mich, dass ich das Vertrauen des Trainers dann noch mit einem Tor bestätigen konnte, das ist natürlich schön. Wir hatten es vor, ein frühes Tor zu schießen, um gleich Sicherheit zu erhalten, den Vorsprung ausbauen und ruhig weiterspielen zu können, das ist uns dann auch ganz gut gelungen. Nach dem 1:0 haben wir es komplett gut gemacht, in der zweiten Halbzeit leider ein Gegentor bekommen, wodurch wir dann auch ein bisschen nervös geworden sind. Aber das hat sich wieder gelegt und wir haben das gut zu Ende gebracht. Ich hatte nie das Gefühl, dass es nochmal knapp werden könnte, Kompliment an die Mannschaft, das war schon richtig gut.

Verena Faißt, Verteidigerin Wolfsburg
Der erste Traum geht in Erfüllung. Wer hätte es geglaubt, dass wir in unserer ersten Champions-League-Saison ins Finale einziehen? Das ist natürlich etwas Besonderes und mit den Fans im Rücken war es noch einfacher. Das frühe Führungstor hat es vereinfacht, aber ich denke, dass wir vor allem in der ersten Halbzeit eine sehr gute Taktik hatten. Wir haben gut kombiniert und sind gut und kompakt gestanden. Leider haben wir das zweite Tor nicht nachlegen können, aber ich denke, dann mit dem zweiten Tor war alles klar. Nach dem Ausgleich war es nicht einfach, aber wir haben nichts anbrennen lassen und sind auch heute wieder ganz gut gestanden.

Nadine Keßler, Kapitänin Wolfsburg
Die Anspannung vor dem Elfmeter war furchtbar, wie man gesehen hat, war das glaube ich der schlechteste Elfmeter meines Lebens, aber mir soll es egal sein, Hauptsache der Ball ist drin. Ich fand, wir haben absolut verdient gewonnen, hatten auch mehr Spielanteile und haben einfach nur den Ball nicht reingemacht, das kann sich auch mal rächen. Wir müssen daran arbeiten, effizienter zu werden, wenn wir gegen Lyon bestehen wollen. Es war natürlich ungewohnt, mit Manschette zu spielen, aber die Schmerzen waren auszuhalten. Die Champions League ist ein ganz besondere Wettbewerb, das ist ein unglaubliches Gefühl, in London vor dieser Kulisse zu spielen und auch das gesamte Ereignis.

Viola Odebrecht, Mittelfeldspielerin Wolfsburg
Ich hatte schon das Gefühl, dass wir souverän ins Finale eingezogen sind. Dass wir Arsenal nicht 90 Minuten vom Tor weghalten können ist normal, dafür waren sie die letzten vier Jahre immer im Halbfinale und gehören zu Europas Spitze. Aber viel mehr als zwei, drei Schüsse auf unser Tor gab es nicht. Wir hätten heute auch fünf oder sechs Tore schießen können, wenn wir unsere Chancen genutzt hätten. Ich hätte mit mehr Erfahrung in diese Situation gehen sollen, um die Gelbe Karte zu verhindern, aber das ist dann halt so ein Reflex, den man hat. Außerdem war ich mir recht sicher, dass ich den Ball kriege, dann hat sie mir ihn doch noch weggespitzelt und bleibt an meinem Bein hängen, das ist halt so.

Shelley Kerr, Trainerin Arsenal
In der ersten Halbzeit war Wolfsburg besser und sie hätten zwei oder drei Tores schießen können. In der zweiten Halbzeit haben wir Charakter bewiesen und nach dem Ausgleich hatten wir noch einmal Hoffnung. Aber ehrlich gesagt war Wolfsburg über zwei Spiele das bessere Team und steht verdient im Finale. Wir haben ein außergewöhnliches Team mit außergewöhnlichen Spielerinnen, in den großen Spielen kommt es manchmal darauf an, unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen, da können wir sicherlich noch besser werden.

Kim Little, Mittelfeldspielerin Arsenal
Natürlich sind wir heute enttäuscht. Der Elfmeter hat uns das Genick gebrochen. Kompliment an Wolfsburg, sie haben wirklich gut gespielt, und gewusst, wie sie uns stoppen können. Wir mussten auch nach dem frühen Gegentor drei Tore schießen, nach dem Ausgleich waren wir wieder dran, aber dann… Wir haben in den vergangenen Jahren sehr konstant gespielt. Darauf müssen wir aufbauen und den nächsten Schritt gehen und als Team noch besser zusammenarbeiten.

Alex Scott, Verteidigerin Arsenal
Wir haben den Ball zu leicht verloren, das ist die Lektion, die wir aus beiden Spielen lernen müssen. Wolfsburg war gut in der Offensive, nach dem Gegentreffer wurde die Aufgabe natürlich noch schwieriger. Wir haben uns in der Halbzeit aber gesammelt und nach dem Tor von Kim [Little] dachten wir, wir könnten ein zweites schießen. Aber der Elfmeter hat uns aus der Bahn geworfen, als wir gerade wieder zurück im Spiel waren, er hat das Spiel für uns zerstört. Das hat uns das Herz gebrochen.

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