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Debütant Wolfsburg mit großen Zielen

Vizemeister VfL Wolfsburg wird in dieser Saison zum ersten Mal an der UEFA Women’s Champions League teilnehmen, Cheftrainer Ralf Kellermann ist gegenüber UEFA.com optimistisch.

Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann freut sich über den 1:0-Sieg gegen den 1. FFC Frankfurt im Mai, der die Qualifikation für die UEFA Women's Champions League bedeutete
Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann freut sich über den 1:0-Sieg gegen den 1. FFC Frankfurt im Mai, der die Qualifikation für die UEFA Women's Champions League bedeutete ©Getty Images

Von den vier deutschen Teams, die bisher an UEFA-Vereinswettbewerben im Frauenfußball teilgenommen haben, konnten drei bei ihrem Debüt den Titel holen - der 1. FFC Frankfurt, 1. FFC Turbine Potsdam und der FCR 2001 Duisburg. Der ehrgeizige Neuling VfL Wolfsburg will die deutsche Tradition in der UEFA Women's Champions League in dieser Saison fortsetzen.

Das Team startet am Donnerstag in der Runde der letzten 32 mit einem Auswärtsspiel beim polnischen Meister RTP Unia Racibórz, mit dabei sind unter anderem die Neuverpflichtungen Viola Odebrecht, Alexandra Popp und Luisa Wensing, die den deutschen Vizemeister noch einmal verstärkt haben. Am Sonntag startete das Team mit einem 6:0-Sieg gegen Aufsteiger VfL Sindelfingen erfolgreich in die neue Bundesligasaison. Es ist also keine große Űberraschung, dass Trainer und Sportlicher Leiter Ralf Kellermann im Gespräch mit UEFA.com Optimismus ausstrahlt.

UEFA.com: Die vergangene Bundesligasaison haben Sie mit einem zweiten Platz erfolgreich abgeschlossen. Ist die Teilnahme an der UEFA Women’s Champions League ein netter Bonus oder mehr als das?

Ralf Kellermann: Wir wollen die Tradition der deutschen Vereine fortsetzen. Deutsche Teams haben in den vergangenen Jahren fast immer das Halbfinale oder Viertelfinale erreicht, das ist natürlich auch unser Ziel. Die Champions League ist für uns Neuland, wir freuen uns darauf. So wie ich meine Mannschaft kenne, ist die Vorfreude groß. Die Spielerinnen werden brennen, den deutschen Fußball gut zu vertreten. Das werden absolute Highlights und mit der Champions League erreicht man international die größte Außenwirkung.

UEFA.com: In der Runde der letzten 32 geht es gegen den polnischen Meister RTP Unia Racibórz. Sie sind letztes und dieses Jahr bereits zweimal in Testspielen auf das Team getroffen und haben keines der Spiele gewonnen. Wie schwierig wird die Aufgabe?

Kellermann: Ich habe direkt nach der Auslosung gesagt, dass dies zwei schwere Spiele werden. Das war nicht, um tiefzustapeln. Racibórz ist eine körperlich sehr robuste Mannschaft, die uns letztes Jahr und dieses Jahr schon gezeigt hat, wie gut sie ist. Nichtsdestotrotz ist für uns ganz klar, dass wir zwei konzentrierte Leistungen abrufen müssen. Wenn wir das Potenzial abrufen, das in unserem Kader steckt, werden wir die nächste Runde erreichen.

UEFA.com: Wie zufrieden sind Sie mit der Saisonvorbereitung, betrachtet man auch den verschobenen Bundesligastart?

Kellermann: Wir waren im Trainingslager in Österreich und haben an einem internationalen Turnier in Enschede teilgenommen. Wir haben die Vorbereitung gut genutzt und fühlen uns im physischen Bereich gut aufgestellt. Das Einspielen ist schwierig, wenn immer sechs, sieben Spielerinnen verletzungsbedingt oder wegen der Teilnahme an der U20-WM fehlen, aber dafür haben wir im September und Oktober genug Spiele.

UEFA.com: Ist der breite und ausgeglichene Kader eine besondere Stärke?

Kellermann: Absolut. Dieses Jahr haben wir zwei, drei Lücken geschlossen, die wir hatten. Wir haben mit Conny Pohlers und Martina Müller ein sehr erfolgreiches Sturmduo, aber frisches Blut in Form von Alexandra Popp war nötig, da die beiden 32 und 34 Jahre alt sind. Wir haben Luisa Wensing verpflichtet, die Innen- und Außenverteidigung spielen kann, dazu Viola Odebrecht, die wir als Führungsspielerin im Mittelfeld bewusst dazu geholt haben. Oder auch Carolin Simon, die wir schon länger auf dem Zettel hatten.

UEFA.com: Wie wollen Sie mit der ungewohnten Dreifachbelastung umgehen?

Kellermann: Ich weiß aus meiner eigenen Erfahrung, dass das Problem der Dreifachbelastung nicht der physische Substanzverlust, sondern der Kopf ist. Wir wollen rotieren, deswegen ist es wichtig, dass wir einen breiten Kader mit dieser Qualität haben. Es wird aber auch eine schwierige Situation werden, denn auch etablierte Spielerinnen werden damit rechnen müssen, auch einmal ein Spiel von der Bank aus zu betrachten oder nur eingewechselt zu werden. Wir haben im Trainingslager und im Vorfeld bereits viele Gespräche geführt, um die Spielerinnen darauf vorzubereiten.

UEFA.com: Beide Champions-League-Spiele gegen Racibórz werden live im Fernsehen übertragen. Hilft das, neue Fans zu gewinnen?

Kellermann: Wenn man den Frauenfußball weiterbringen will, braucht man mehr mediale Aufmerksamkeit und vor allem bewegte Bilder im Fernsehen. Die Champions-League-Übertragungen sind für uns und unsere Sponsoren extrem wichtig. Mit einem guten, interessanten Hinspiel können wir ein bisschen Werbung machen, damit dann auch zu Hause zahlreiche Zuschauer kommen.

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