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Nervenstarke Turbinen am Ziel ihrer Träume

Olympique Lyonnais - 1. FFC Turbine Potsdam 0:0 (6:7 i. E.)
In einer hochspannenden Partie fiel die Entscheidung um den Titel erst im Elfmeterschießen und dabei behielt Potsdam die besseren Nerven.

Turbine Potsdam - so lautet der Name auf dem Pokal für den Sieger
Turbine Potsdam - so lautet der Name auf dem Pokal für den Sieger ©AFP

Der 1. FFC Turbine Potsdam hat die allererste Ausgabe der UEFA Women's Champions League gewonnen. Gegen Olympique Lyonnais siegten sie nach 120 torlosen Minuten mit 7:6 im Elfmeterschießen.

Nach einer stimmungsvollen Zeremonie begann die Partie mit einer sehr dominant auftretenden Mannschaft von Lyon, Chancen blieben aber zunnächst Mangelware. Das Endspiel, welches erstmals in nur einer einzigen Partie ausgetragen wurde, sah zunächst eine etwas abwartend agierende Elf aus Potsdam, wesentlich gefährlicher wurde es aber auf der Gegenseite, als Louisa Nécib in der 15. Minute einen ruhenden Ball aus 28 Metern sehenswert an die Latte setzte.

Riesenaufregung dann im Potsdamer Strafraum in der 23. Minute, als Lyon gleich mehrere Chancen hatte, den Ball im Tor unterzubringen. In einer Partie, die jetzt immer offener geführt wurde, kam dann aber auch die Mannschaft von Bernd Schröder zu Chancen. Fatmire Bajramaj wurde in der 27. Minute steil geschickt, allerdings wurde sie in letzter Sekunde von Torhüterin Sarah Bouhaddi gestoppt.

Nach der torlosen ersten Halbzeit dauerte es ein paar Minuten, ehe die Partie wieder Fahrt aufnahm. In der 60. Minute hätte das Tor fallen müssen, als Tabea Kemme im Strafraum zwei Mal hintereinander aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, dabei aber erst an Bouhaddi scheiterte und dann über das Gehäuse schoss.

Die Turbinen hatten im bisherigen Wettbewerb im Schnitt vier Treffer pro Begegnung erzielt, waren jedoch vielleicht aufgrund der anzumerkenden Nervosität aber nicht zwingend genug. Trotzdem spürten die gut 300 mitgereisten Potsdam-Fans, dass jetzt mehr drin war, doch immer wieder haperte es am letzten Abspiel.

In der Schlussphase gingen beide Teams hohes Risiko und Potsdam hätte sich dafür sieben Minuten vor dem Ende belohnen können. Nach einem tollen Solo nahm Anja Mittag aus zwölf Metern Maß und hatte viel Pech, dass der Ball vom Pfosten zurück ins Feld prallte. Das Spiele lebte jetzt absolut von der Spannung und weil es bis zur 90. Minute torlos blieb, bekamen die etwas mehr als 10 000 Zuschauer im Coliseum Alfonso Pérez noch einen Nachschlag.

Die Verlängerung war nur wenige Sekunden alt, da brachte Mittag das Kunststück fertig, aus vier Metern das Bein von Lyons Verteidigerin Laura Georges anzuschießen. Fast im direkten Gegenzug hatte Lara Dickenmann die große Möglichkeit zum Führungstreffer für die Französinnen, aber auch sie zielte zu ungenau.

Wie schon in der regulären Spielzeit blieb es meist beim gleichen Bild: Potsdam war optisch überlegen, erspielte sich aber zu wenig gute Chancen und lief manchmal Gefahr, sich einen Konter zu fangen. Bajramaj und die eingewechselte Yuki Nagasoto behinderten sich in der 110. Minute im Fünfmeterraum von Lyon gegenseitig und auf der anderen Seite musste Sarholz ihr ganzes Können aufwenden, um den Schuss von Dickenmann zu parieren.

Es blieb torlos und so ging es ins Elfmeterschießen. Jennifer Zietz verschoss gleich den Ersten und als auch Mittag an Bouhaddi scheiterte, schien der Traum der Turbinen vorbei. Aber danach parierte die erst 17-jährige Sarholz ebenfalls zwei Mal und setzte der Spannung noch einen drauf. Schließlich schoss Thomis an die Latte und so feierte Potsdam den zweiten Erfolg nach 2004/05.