Vorbericht: 4. Spieltag der Women's Champions League

Am 4. Spieltag der UEFA Women's Champions League könnten die ersten Viertelfinaltickets gelöst werden. Bei den Partien am Mittwoch und Donnerstag haben Arsenal, Bayern München, Chelsea, Lyon, Manchester City und Real Madrid die Chance, vorzeitig das Weiterkommen unter Dach und Fach zu bringen.

Hier unser Vorbericht auf die vier Gruppen.

Spiele am Mittwoch

Gruppe A

Lyon - Roma

Melchie Dumornay war beim 3:0 von Lyon in Rom die herausragende Akteurin. Lyon blieb durch den Sieg ohne Punktverlust in der Gruppe und hat nun drei Zähler Vorsprung. Außerdem ist das Team aus Frankreich nun das einzige, welches noch kein Gegentor kassiert hat. Es winkt der vorzeitige Einzug in das 16. Viertelfinale der Vereinsgeschichte - Rekord in der Königinnenklasse. Voraussetzung dafür ist ein Sieg gegen die Roma, auch ein Unentschieden könnte genügen.

Nach den Siegen über Wolfsburg und Galatasaray musste Rom am letzten Mittwoch einen Rückschlag hinnehmen und hofft nun, einen ähnlichen Verlauf wie in der vergangenen Saison abzuwenden. Damals startete man ebenfalls stark, doch von Niederlagen gegen Paris Saint-German Mitte der Gruppenphase konnte man sich nicht mehr erholen.

Wolfsburg - Galatasaray

Wolfsburg hatte vor dem 3. Spieltag sehr unbefriedigende Ergebnisse verzeichnet, konnte dann aber einen 5:0-Triumph bei Galatasaray einfahren. Bis zur 63. Minute hatte man dabei nur ein Tor erzielt, dann kam Rebecka Blomqvist noch zu einem Dreierpack. Jetzt schickt sich Wolfsburg an, mit einem weiteren Sieg den Rückstand auf die Roma zu verkürzen oder ganz wettzumachen.

Galatasaray musste in der Debütsaison bisher eine Menge Lehrgeld zahlen. Trainer Metin Ülgen meinte: "Wir sind in einer schwierigen Situation, aber das ist unser erstes Jahr in diesem Wettbewerb. Wir wollen uns beweisen und mithalten, aber natürlich gibt es Tatsachen, die man nicht von der Hand weisen kann."

Gruppe B

Chelsea - Celtic

Chelsea bog einen 0:1-Rückstand gegen Celtic noch in einen 2:1-Auswärtssieg am 3. Spieltag und bleibt damit weiterhin makellos in der Gruppe. Nun würde ein weiterer Sieg für das Viertelfinal reichen, sollte Twente nicht gegen Real Madrid gewinnen. Am Wochenende wartete in der Liga ein wichtiges Duell gegen Manchester City, dementsprechend versucht Chelsea aktuell, personell etwas zu rotieren. Aggie Beever-Jones wird bei der Partie in London aufgrund ihrer Roten Karte in Glasgow fehlen.

Celtic wartet beim Debüt in der Königinnenklasse noch auf den ersten Punkt und hat nach der guten Anfangsphase gegen Chelsea Hoffnung geschöpft: "Wir wollten Chelsea das Leben schwer machen und ich denke, das haben wir gut hingekriegt."

Twente - Real Madrid

Vor dem letzten Spieltag waren beide noch punktgleich, doch dann konnte Madrid beim 7:0 die Muskeln spielen lassen. Die Spanierinnen sind weiterhin fest entschlossen, nicht zum dritten Mal hintereinander in der Gruppenphase auszuscheiden. Ein Sieg würde genügen, um dieses Ziel zu erreichen, gesetzt den Fall, dass Celtic nicht gegen Chelsea gewinnt.

Die junge Mannschaft von Twente erspielte sich trotz der hohen Niederlage am letzten Spieltag einige Chancen, was auch gegen Chelsea in der Partie davor der Fall gewesen war. Kayleigh van Dooren, mit 25 Jahren die erfahrenste Spielerin des Teams, meinte: "Die meisten Mädels bei uns im Kader haben noch nie in so einem Wettbewerb gespielt. Wir müssen Schritt für Schritt Erfahrung sammeln und es sind noch drei Spiele. Es wird schwierig, aber wir haben eine Chance."

Spiele am Donnerstag

Gruppe C

Vålerenga - Bayern

Bayern blieb am 3. Spieltag mit dem 3:0-Sieg gegen Vålerenga in der Spur und nun winkt mit einem weiteren Dreier das vorzeitige Viertelfinale, falls Juventus nicht einen Sieg über Arsenal einfährt. Pernille Harder ist mit fünf Treffern weiterhin die Toptorschützin der Gruppenphase und eigentlich spricht nichts dafür, dass Bayern wie in der letzten Saison bereits in der Gruppenphase die Segel streichen muss, auch wenn es in der Bundesliga nicht nach Plan läuft.

Vålerenga ist beim Debüt in der Gruppenphase weiterhin auf der Suche nach dem ersten Punktgewinn. "Wir haben zwei wirklich schwere Auswärtsspiele hinter uns: Erst gegen Arsenal und dann beim FC Bayern. Jetzt haben wir zwei Mal Heimrecht gegen die gleichen Gegner. Wir haben schon einiges gelernt und jetzt nehmen wir uns vor, beide Teams in Oslo vor Herausforderungen zu stellen."

Arsenal - Juventus

Nach der 2:5-Pleite gegen Bayern am 1. Spieltag hat sich bei Arsenal einiges getan. Zuletzt konnte man mit 4:1 gegen Vålerenga gewinnen, dann folgte ein 4:0-Erfolg bei Juventus. Wie Lyon könnte Arsenal zum 16. Mal das Viertelfinale erreichen, dafür braucht es jedoch einen Sieg (außerdem darf Vålerenga nicht gegen Bayern gewinnen).

Juventus-Trainer Max Canzi sagte nach der Heimpleite gegen Arsenal: "Diese Niederlage hat richtig wehgetan". Eine weitere Niederlage bei Arsenal (wie beim 0:1 in der Gruppenphase vor zwei Jahren) würde die Hoffnungen auf ein Weiterkommen beenden (außer Bayern verliert gegen Vålerenga).

Gruppe D

Hammarby - Manchester City 

Hammarby kassierte am 3. Spieltag in Manchester eine Niederlage, doch beim 0:2 ging es richtig eng zur Sache und es war dementsprechend ein Fortschritt im Vergleich zum 0:9 bei Barcelona. Auf jeden Fall darf man sich jetzt auf die wie immer lautstarke Unterstützung in der Stockholm Arena freuen.

City hat bisher alle drei Spiele gewonnen und nun reicht ein Unentschieden, um vorzeitig die K.-o.-Runde zu erreichen. In Abwesenheit von Leistungsträgerin Vivianne Miedema sprangen zuletzt junge Talente wie Laura Blindkilde Brown und Aoba Fujino in die Bresche. Dies zeigt, wie viel Breite im Kader vorhanden ist.

St. Pölten - Barcelona

Beim Aufeinandertreffen der beiden Teams letzten Dienstag in Barcelona konnte der Titelverteidiger ein 7:0 bejubeln. Bei St. Pölten herrscht derzeit eine ziemliche Verletzungsmisere, vor allem in der Abwehr fehlen wichtige Spielerinnen. Die punktlosen Österreicherinnen müssen gewinnen, um noch eine Chance auf das Viertelfinale zu haben.

Nach dem überraschenden 0:2 zum Auftakt gegen Manchester City hat Barcelona wieder einige Gänge hochgeschaltet und gezeigt, warum man zu den absoluten Topfavoriten gehört. Die 16 Tore gegen Hammarby und St. Pölten wurden von zehn verschiedenen Spielerinnen erzielt. Mathematisch ist ein vorzeitiges Weiterkommen gegen St. Pölten nicht möglich, aber Barcelona will unbedingt in Schlagweite zu City bleiben, ehe es am 6. Spieltag zum großen Showdown im Estadi Olímpic Lluís Companys kommt.