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Zehn für die Zukunft: Sind dies die kommenden Stars des Frauenfußballs?

Wir haben uns zehn junge Spielerinnen herausgesucht, auf die es in diesem Jahr zu achten gilt.

Montage: UEFA/Getty Images/Sportsfile/Slovenian Football Association/Football Association of Serbia

Der Frauenfußball hat in diesem Jahr für Schlagzeilen gesorgt, doch eine neue Generation macht den etablierten Stars bereits Konkurrenz - wir haben zehn Spielerinnen herausgesucht, auf die ihr 2023 ein Auge haben solltet.

Diese Liste wurde von UEFA.com ausgewählt und soll nicht mit bestehenden Auszeichnungen konkurrieren.

Mara Alber (GER, 17 – Hoffenheim)

Die Rückkehr der UEFA-Nachwuchswettbewerbe 2021/22 nach einer zweijährigen Pause ermöglichte es, das Rampenlicht auf eine neue Generation von Talenten in den U17- und U19-Auswahlen zu richten. Deutschland setzte seine Dominanz bei der WU17-Europameisterschaft im Mai fort und gewann in einem spannenden Finale in Sarajevo im Elfmeterschießen gegen Spanien. Besonders auf sich aufmerksam machte in diesem Spiel Mara Alber, die den späten Ausgleich mit einem sehenswerten Distanzschuss von außerhalb des Strafraums erzielte.

Alber, die auf der rechten Außenbahn zu Hause ist, beeindruckte während des gesamten Turniers mit ihrer Kreativität und scheute sich nicht, in Eins-gegen-Eins-Situationen zu gehen. Bei der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft im Oktober in Indien konnte sie nahtlos an diese Leistungen anknüpfen und wurde zur drittbesten Spielerin des Wettbewerbs gewählt. Die 17-Jährige spielt regelmäßig für Hoffenheims Reserve in der 2. Bundesliga und gab im April gegen Bayer Leverkusen ihr Debüt in der Frauen-Bundesliga.

Nicole Arcangeli (ITA, 19 – Juventus Turin)

Arcangeli sicherte sich die Torjägerkanone bei der WU19-Europameisterschaft in Tschechien und reihte sich damit in eine Liste ein, die seit 2014 große Namen wie Melvine Malard, Patri Guijarro, Marie-Antoinette Katoto, Stina Blackstenius und Vivianne Miedema umfasst. Ihre fünf Tore zeigen eindrucksvoll, wie gefährlich Arcangeli vor dem gegnerischen Kasten ist, und brachten ihr die Beförderung in die Profimannschaft von Juventus ein, wo sie in der vergangenen Saison zu zwei Einsätzen kam.

Arianna Fabbri von Riccione, wo Arcangeli vor ihrem Wechsel zu Juve im Jahr 2019 ausgebildet wurde, vergleicht die Stürmerin mit ihrer Vereinskollegin Barabara Bonansea, die schwer vom Ball zu trennen ist und ebenfalls auf der Außenbahn eingesetzt werden kann. Den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung macht sie bei Juves Rivalen Parma, wo sie auf Leihbasis bis Juni 2024 spielen wird.

Serina Backmark (SWE, 19 – AIK)

Backmark kassierte nur zwei Gegentore in vier Spielen, als Schweden das Halbfinale der WU19-Europameisterschaft erreichte. Beim 2:0-Auftaktsieg gegen Deutschland hielt sie einen Elfmeter, der den Ausschlag für das Weiterkommen beim Turnier in Tschechien gab. Insgesamt blieb die 19-Jährige in der vergangenen Saison in neun Spielen der schwedischen U19-Auswahl fünf Mal ohne Gegentor und hat es nun in den Kader der U23 geschafft.

Auf Vereinsebene wurde Backmark im Juni zur Stammtorhüterin von AIK in der Damallsvenskan befördert und hielt in ihrem ersten Spiel der Saison gegen Piteå den Kasten sauber, nachdem sie nur Stunden zuvor ihr Samhällsprogrammet (einen Kurs zur Vorbereitung auf eine weiterführende Ausbildung) absolviert hatte. Im August brillierte Backmark gegen den Abstiegskonkurrenten Umeå. Obwohl AIK die Liga nicht halten konnte, beeindruckte die junge Torhüterin mit einer Reihe von guten Leistungen und erhielt im Dezember einen neuen Vertrag.

Backmark pariert einen Elfmeter gegen Deutschland
Backmark pariert einen Elfmeter gegen DeutschlandUEFA via Sportsfile

Esmee Brugts (NED, 19 – PSV Eindhoven)

Zweifellos war 2022 ein Jahr des Durchbruchs für die Außenbahnspielerin, die 2019 mit den Niederlanden den zweiten Platz bei der WU17-Europameisterschaft erreichte und seit Ende 2020 Stammspielerin beim PSV ist. Ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gab sie im Februar gegen Frankreich, und im April erzielte sie in einem Qualifikationsspiel für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft gegen Zypern ihr erstes Tor für die Niederlande. Bei der Frauen-Europameisterschaft kam Brugts zu drei Kurzeinsätzen und im September zeigte sie ihre Qualitäten als Joker.

Brugts' Tor zum 1:0-Sieg in der Nachspielzeit des entscheidenden WM-Qualifikationsspiels gegen Island sorgte dafür, dass den Niederlanden die Play-offs erspart blieben. In den letzten beiden Freundschaftsspielen gegen Norwegen und Costa Rica stand Brugts jeweils in der Startelf und erzielte im zweiten Spiel einen Treffer, als sie auf der ungewohnten Position der linken Außenverteidigerin eingesetzt wurde. Unter dem neuen Nationaltrainer Andries Jonker dürfte Brugts in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Esmee Brugts bei der EURO 2022 gegen Portugal
Esmee Brugts bei der EURO 2022 gegen PortugalAFP via Getty Images

Laurina Fazer (FRA, 19 – Paris Saint-Germain)

Fazer, die im Dezember letzten Jahres gegen den WFC Kharkiv ihr erstes Tor in der UEFA Women's Champions League erzielte, bekam 2022 bei Paris immer mehr Spielzeit. Die vielseitig einsetzbare Mittelfeldspielerin wurde in der vergangenen Saison zur besten Nachwuchsspielerin der französischen Liga gewählt und führte ihr Land als Kapitänin ins Viertelfinale der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft.

Im Oktober wurde Fazer zum ersten Mal in den Kader der französischen A-Nationalmannschaft berufen, musste jedoch wegen einer Handverletzung kurzfristig absagen. Im Dezember beim Sieg in der UEFA Women's Champions League in Vllaznia stand sie aber wieder in der Startformation.

UWCL Heineken MD5 GOTW - Nominations - Laurina Fazer (PARIS)

Signe Gaupset (NOR, 17 – Brann)

Nachdem Gaupset Ende 2021 ihre ersten Einsätze in der Profimannschaft von Sandviken hatte, etablierte sich die Mittelfeldspielerin in diesem Jahr als Stammspielerin beim norwegischen Erstligisten, der mittlerweile unter dem Namen SK Brann Kvinner agiert und in dieser Spielzeit das nationale Double feierte. Im norwegischen Pokal, den der Verein seit 1995 nicht mehr gewonnen hatte, war Gaupset mit zwei Toren beim 3:1-Finalsieg gegen Stabæk der Star des Spiels und wurde anschließend von Kapitän Tuva Hansen als "einzigartiges Talent" gefeiert.

Gaupset war selbst Kapitänin der norwegischen Nationalmannschaft bei der WU17-Europameisterschaft und erzielte sechs Tore in den drei Spielen der zweiten Runde sowie das einzige Tor bei der Finalrunde im Mai in Bosnien und Herzegowina gegen Finnland. Auch in der ersten Runde der WU19-Europameisterschaft im Oktober zeigte sie einige beeindruckende Leistungen.

Signe Gaupset  bei der WU17 EURO gegen Spanien
Signe Gaupset bei der WU17 EURO gegen SpanienUEFA via Sportsfile

Vicky López (ESP, 16 – Barcelona)

Spanien, das sowohl die WU-17- und WU-20-Weltmeisterschaft als auch die WU19-Europameisterschaft gewonnen hat und lediglich durch eine Niederlage im Elfmeterschießen den Titel bei der WU17-Europameisterschaft verpasste, verfügt über eine unglaubliche Anzahl von Talenten. Aber nur wenige sorgen für so viel Wirbel wie Vicky López. Im September 2021 wurde sie im Alter von 15 Jahren und zwei Monaten zur jüngsten Debütantin in der ersten spanischen Liga. Für die spanische U17-Auswahl spielte sie bei der Europameisterschaft in Bosnien und Herzegowina auf der linken Offensivseite, wobei sie auch als Spielmacherin eingesetzt werden kann.

So viel Talent bleibt natürlich nicht lange unentdeckt. Barcelona verpflichtete López an ihrem 16. Geburtstag im Juli von Madrid. Obwohl sie in dieser Saison hauptsächlich in der Reserve zum Einsatz kam, wurde sie im September gegen Granadilla Tererife zum ersten Mal in der Profimannschaft eingesetzt und beim „El Clásico“ im November gegen Real Madrid durfte sie von der Bank kommen. Zwischendurch nahm Vicky an der U17-Weltmeisterschaft in Indien teil, wo sie zur Spielerin des Turniers gewählt wurde und entscheidenden Anteil an Spaniens erfolgreicher Titelverteidigung hatte.

Vicky López erhält bei U-17-Weltmeisterschaft die Auszeichnung als Spielerin des Turniers
Vicky López erhält bei U-17-Weltmeisterschaft die Auszeichnung als Spielerin des TurniersFIFA via Getty Images

Nina Matejić (SRB, 17 – Crvena zvezda)

Matejić machte im September 2021 im Alter von 16 Jahren erstmals außerhalb ihres Heimatlandes von sich reden, als sie in einem WM-Qualifikationsspiel für Serbien in Deutschland (wo sie einst ein Probetraining bei den Bayern absolvierte) in der Startelf stand und innerhalb von drei Minuten ein Tor erzielte. Bis zu ihrem 14. Lebensjahr spielte Matejić in Jungen-Mannschaften. Danach folgte der rasante Aufstieg in der serbischen Frauenliga. In der Saison 2020/21 erzielte sie 39 Tore für Požarevac (darunter 16 in den sechs Spielen der Abstiegs-Play-offs), was Matejić die Nominierung für die A-Nationalmannschaft einbrachte. Einen Monat nach dem Deutschland-Spiel traf sie auch auswärts gegen Portugal.

Im vergangenen Sommer wechselte sie von Sloga Zemun zu Crvena zvezda. Ein Verein, den Matejić schon als Mädchen unterstützte und auch in der Jugend vertrat. Die fleißige, aber technisch nicht minder begabte Stürmerin stellte ihre Qualitäten für ihren neuen Klub bereits unter Beweis. Und auch auf internationaler Ebene strahlt sie Torgefahr aus. In der ersten Qualifikationsrunde der WU19-Europameisterschaft wurde sie mit sieben Toren in drei Spielen Torschützenkönigin, als Serbien Gruppensieger vor Italien, Ungarn und Wales wurde. Außerdem gehört sie weiterhin zum Kader der A-Nationalmannschaft.

Nina Matejić in der WM-Qualifikation
Nina Matejić in der WM-QualifikationNebojsa Parausic / MN Press via Football Association of Serbia

Ana Milović (SVN, 21 – Olimpija Ljubljana)

Sie ist zwar erst im Juli 21 Jahre alt geworden, aber Milović hat in weniger als 100 Einsätzen bereits 200 Tore für Olimpija erzielt. Nachdem sie als Teenager zweimal Torschützenkönigin der slowenischen Liga war, übertraf sie 2021/22 mit 66 Treffern in 19 Spielen den 15 Jahre alten Rekord von Mateja Zver. Die Saison 2022/23 hat sie mit 38 Toren in 11 Spielen ähnlich erfolgreich begonnen. Im Kalenderjahr 2022 erzielte sie bereits unglaubliche 62 Treffer.

Auch auf der internationalen Bühne hat sie schon auf sich aufmerksam gemacht. Im Jahr 2019 spielte Milović für Breznica Pljevlja und erzielte in der Qualifikationsrunde zur UEFA Women's Champions League vier Tore in drei Spielen, darunter zwei beim 3:2-Sieg gegen Olimpia Cluj-Napoca, dem ersten Sieg eines montenegrinischen Frauenvereins in einem Spiel auf europäischer Ebene überhaupt. Außerdem ist die 21-jährige Stammspielerin in der aufstrebenden slowenischen Nationalmannschaft, die es fast bis in die Play-offs zur Weltmeisterschaft 2023 geschafft hätten. Milović hat sich in das Blickfeld der großen Vereine gespielt und es wäre keine Überraschung, wenn sie in die Fußstapfen ihrer Nationalmannschaftskollegin Zver treten würde.

Ana Milović in Aktion
Ana Milović in AktionSlovenian Football Association

Katie Robinson (ENG, 20 – Brighton & Hove Albion)

Junge Talente wie Alessia Russo, Lauren Hemp und Ella Toone spielten eine entscheidende Rolle bei Englands Erfolg bei der UEFA Women's EURO. Und weitere Talente stehen bereits in den Startlöchern. Zuletzt waren das Maya Le Tissier und Lauren James, die in den letzten beiden Jahren ebenfalls in dieser Liste zu finden waren und in diesem Herbst ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gaben. Flügelspielerin Robinson durchlief an der Seite von Le Tissier sämtliche U-Nationalmannschaften der „The Lionesses“ und bildete gemeinsam mit ihr bei der WU17-Europameisterschaft 2019 ein kongeniales Duo. Beide debütierten im November gegen Norwegen in der A-Nationalmannschaft.

Robinson schaffte ihren Durchbruch bei Bristol City und wechselte 2020 zu Brighton geholt. Anfang des Jahres folgte jedoch der erste Dämpfer. Bei einer Partie gegen Charlton Athletic verletzte sich die 20-Jährige am Kreuzband. In diesem Herbst gab sie aber bereits ihr Comeback für die Seagulls. Ihre Schnelligkeit und ihre Vorliebe, ins Eins-gegen-Eins zu gehen, machen sie zu einer unberechenbaren Spielerin.

Katie Robinson (links) bei ihrem Debüt in der A-Nationalmannschaft gegen Norwegen
Katie Robinson (links) bei ihrem Debüt in der A-Nationalmannschaft gegen NorwegenGetty Images

LISTEN AUS DEM VORJAHR

2022
Jule Brand
Naomie Feller
Maja Jelčić
Romée Leuchter
Maya Le Tissier
Misa Rodríguez
Emma Snerle
Elisabeth Terland
Jarne Teulings
Katja Wienerroither

Beste Junge Spielerin der Women's EURO 2022: Lena Oberdorf

2021
Vicky Becho
Julie Blakstad
Haley Bugeja
Lene Christensen
Svenja Fölmli
Paulina Krumbiegel
Lauren James
Sveindís Jane Jónsdóttir
Eva Navarro
Lena Oberdorf

Spielerin des Spiels bei Island - Frankreich: Melvine Malard

2020
Laia Aleixandri
Hanna Bennison
Emilie Bragstad
Lauren Hemp
Sophia Kleinherne
Anna Koivunen
Melvine Malard
Jamie-Lee Napier
Sofie Svava
Nikita Tromp