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Frankfurts Kahlert kann mit Druck umgehen

Sven Kahlert hat zwar manchmal unruhige Nächte, doch vor dem Finale der UEFA Women's Champions League am Donnerstag sagte der Trainer des 1. FFC Frankfurt im Gespräch mit UEFA.com, dass er durchaus Spaß daran hat.

Frankfurts Trainer Sven Kahlert schwört seine Mannschaft ein
Frankfurts Trainer Sven Kahlert schwört seine Mannschaft ein ©Sportsfile

Sven Kahlert ist erst in der zweiten Saison Cheftrainer des 1. FFC Frankfurt, am Donnerstag trifft er mit seiner Mannschaft im Finale der UEFA Women's Champions League in München auf Titelverteidiger Olympique Lyonnais.

Kahlert, ehemaliger Juniorentrainer beim 1. FSV Mainz 05, kam im Sommer 2009 als Assistent von Günter Wegmann zum dreimaligen Europapokalsieger Frankfurt und übernahm wenige Monate später dessen Posten. In der vergangenen Saison führte er den Klub zum Gewinn des DFB-Pokals und zurück in den Europapokal, wo es mit dem fünften Einzug ins Finale klappte - dort sieht der 41-Jährige seine Mannschaft aber als Außenseiter.

"Ich würde die Favoritenrolle Lyon zuschreiben, sie haben eine eingespielte Mannschaft über die letzten Jahre hinweg. Sie kennen das Flair, sie wissen, was vor, während und nach einem Spiel passiert, wie groß die Aufmerksamkeit ist", meinte er im Gespräch mit UEFA.com. "Das ist vielleicht ein kleiner Vorteil."

"Aber ich denke, dass wir eine Mannschaft haben, die international sehr, sehr erfahren ist und es immer geschafft hat, auf den Punkt ihre Bestleistung zu bringen. Und darauf vertrauen wir auch wieder. Wir sehen uns zwar ein bisschen als Außenseiter, aber ich sehe trotzdem realistische Chancen, das Spiel zu gewinnen."

Im letzten Sommer ging Frankfurt eine Menge Erfahrung verloren, nachdem Birgit Prinz zurücktrat und Ariane Hingst sowie Conny Pohlers den Verein verließen. "Der Gedanke war, Spielerinnen, die sich noch ein bisschen verstecken konnten, an die Verantwortung heranzuführen und Persönlichkeit zu entwickeln", erklärte Kahlert.

"Das ist passiert, aber es gab zum Teil auch Spiele, in denen auf dem Platz niemand die Ärmel hochgekrempelt und auf dem Platz geführt hat. Das hat sich jetzt erst am Ende so nach und nach bewahrheitet, aber es fehlt zum Teil noch manchmal jemand, der auf dem Platz richtig auf den Putz haut. Das geht aber nicht von heute auf morgen."

Auch er musste sich ändern, als er vom Co- zum Cheftrainer befördert wurde. "Als Co-Trainer hat man viel mehr im Trainingsbetrieb mitgemacht, man war viel näher an der Mannschaft. Man kann nicht sagen freundschaftlich, aber man hatte einen ganz anderen Zugang", so Kahlert. "Als Cheftrainer ist es dann so übergangsweise ein bisschen enger geworden, weil ich trotzdessen ein halbes Jahr alleine war und viel mit den erfahrenen Spielerinnen wie Prinz, Garefrekes, Angerer, Bartusiak und auch Smisek gesprochen habe, dann hat sich das so nach und nach entwickelt."

"Man muss jeden Tag gedanklich bereit sein, sich weiterentwickeln zu wollen und Spaß daran zu haben, auch bei dem Druck, den man hat, aber das gehört dazu im Fußball, in Frankfurt sowieso. Das wusste ich vorher, und ich sage immer lieber so einen Druck und weniger Schlaf, als einen Druck gegen den Abstieg zu spielen und trotzdem nicht schlafen zu können."

Selbstverständlich gibt es keinen angenehmeren Druck als vor einem großen Finale. "Ich freue mich auf dieses Spiel", sagte Kahlert. "Es hat nicht jeder Trainer die Möglichkeit, in einem Champions-League-Finale zu stehen. Das Finale der Frauen ist vielleicht nicht so hoch angesiedelt wie das der Männer, aber trotzdem ist es ein Champions-League-Finale mit dem ganzen Umfeld, mit medialer Werbung, mit den vielen Leuten, die auch da sein werden, ein gefülltes Stadion, das ist schon etwas, das man im täglichen Leben als Trainer im Frauenfußball nicht hat."

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