Zietz: "Es kribbelt schon"
Mittwoch, 19. Mai 2010
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Die Aussicht auf das erste Finale der UEFA Women's Champions League ruft selbst bei der erfahrenen Kapitänin Jennifer Zietz vom 1. FFC Turbine Potsdam Gänsehaut hervor, wie die 26-Jährige im Gespräch mit UEFA.com verriet.
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Jennifer Zietz, Kapitänin beim 1. FFC Turbine Potsdam, hat bisher alle Europapokalspiele ihres Teams bestritten und 2005 den UEFA-Frauenpokal gewonnen. Dennoch ruft die Aussicht auf das Finale der UEFA Women's Champions League gegen Olympique Lyonnais Gänsehaut hervor.
"Ich freue mich schon sehr auf das erste Champions-League-Endspiel, das es je gab, und es kribbelt schon“, so die 26-Jährige im Gespräch mit UEFA.com. "Wenn man schon alleine das Wort hört, ist es etwas anderes als vorher. Wir haben auch schon mit den offiziellen Champions-League-Bällen trainiert, das ist schon ein tolles Gefühl.“
Da konnte sie es auch verschmerzen, dass Trainer Bernd Schröder in der Woche vor dem großen Showdown in Getafe um acht Uhr morgens zusätzliche Trainingseinheiten einschob, um alles Menschenmögliche für den Titelgewinn zu unternehmen. Und man hofft, dass sich die Bemühungen auszahlen, nach einer langen und anstrengenden Saison in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League.
"Manchmal war es schon schwer, einfach einmal abzuschalten, das Problem hat man am Ende der Bundesligasaison schon gesehen. Aber jetzt sind wir bereit für das Finale. Mir gefällt es gut, dass es nur noch ein Endspiel gibt. Finale ist Finale, da sollte es nicht zwei Spiele geben. Außerdem ist es einfacher, sich auf eines als sich auf zwei Spiele vorzubereiten“, so Zietz.
Im Jahr 2007, als Ariane Hingst den Verein Richtung Djurgården in Stockholm verließ, hat Zietz die Kapitänsbinde und somit besondere Verantwortung übernommen. "Ich war damals überrascht, dass ich diese Aufgabe übertragen bekommen habe.“ Sie genießt das volle Vertrauen Schröders, der sie als zuverlässige Spielerin und tolles Vorbild lobt. 1999 kam sie bereits als 16-Jährige nach Potsdam. "Ich bin schon lange hier und kenne die Abläufe sehr genau, so kann ich meine Erfahrung an jüngere Spielerinnen weitergeben, die noch nicht so lange hier sind. Der Trainer und ich wir vertrauen uns gegenseitig und können darüber reden, wenn wir Probleme haben.“
Nach drei deutschen Meistertiteln, drei DFB-Pokal-Siegen sowie den Erfolgen im UEFA-Frauenpokal und bei der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2009 in Finnland will sie nun eine weitere Trophäe gewinnen. "Wir müssen in unsere eigene Stärke vertrauen und unser Passspiel und unser hohes Tempo auf den Punkt abrufen“, beschreibt sie den Schlüssel zum Erfolg. Als Favorit sieht sie ihr Team aber nicht. "Es stehen zwei der besten Mannschaften Europas im Finale. Für den Erfolg wird entscheidend sein, wie man in die Partie kommt und wer die bessere Tagesform hat.“
Einen kleinen, aber möglicherweise entscheidenden Vorteil hat sie aber doch ausgemacht. "Das Niveau der Bundesliga ist glaube ich ein wenig höher als in Frankreich, da haben wir vielleicht kleine Vorteile. Man hat ja auch bei der EURO an der Nationalmannschaft gesehen, dass Deutschland ein hoher Maßstab ist.“