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Duisburg voller Hoffnung nach Potsdam

Auf dem Papier mag das 2:2 aus dem Hinspiel für Titelverteidiger 1. FFC Turbine Potsdam zwar wie ein guter Vorsprung aussehen, doch vor dem Rückspiel am Sonntag gibt sich vor allem der FCR 2001 Duisburg optimistisch.

Alexandra Popp, Jennifer Oster und Inka Grings feiern das 2:2 im Hinspiel
Alexandra Popp, Jennifer Oster und Inka Grings feiern das 2:2 im Hinspiel ©FCR 2001 Duisburg

Die Ausgangslage vor dem Rückspiel des Halbfinals der UEFA Women's Champions League zwischen dem FCR 2001 Duisburg und Titelverteidiger 1. FFC Turbine Potsdam scheint nach dem 2:2 aus der Begegnung in Duisburg etwas durcheinandergeraten. Während Potsdams Meistermacher Bernd Schröder konträr zum allgemeinen Verständnis der Europapokal-Arithmetik von einem "sehr gefährlichen Ergebnis" sprach, sah sein Duisburger Gegenüber Marco Ketelaer seine Elf paradoxerweise fast in einer besseren Situation als nach dem 1:0-Sieg im Halbfinale 2010, da man nun wisse, dass man in Potsdam einiges zu tun habe. Wenn man das Ganze mal etwas nüchterner betrachtet, kommt man allerdings nicht umhin zu sagen, dass alles andere als ein Einzug der Postdamerinnen ins Endspiel von London am 26. Mai schon eine Überraschung wäre.

Für Duisburg muss wohl ein Sieg her oder eben zumindest ein 2:2. Die Statistik verdeutlicht, wie schwer dieses Unterfangen werden wird: Das Karl-Liebknecht-Stadion ist eine echte Festung. Turbine konnte in dieser Saison alle Bundesliga-Heimspiele gewinnen und ließ dabei lediglich drei (!) Gegentore vor heimischem Publikum zu. Auch im DFB-Pokal und im Europapokal konnte der zweifache Sieger der UEFA Women's Champions League die vier verbliebenen Heimspiele in dieser Saison gewinnen und kassierte dort nur zwei Treffer. Duisburg musste sich am 6. Februar im liebevoll "Karli" genannten Stadion durch ein spätes Tor von Anja Mittag mit 0:1 geschlagen geben.

Nun werden zwischen 5 000 und 7 000 Fans für diesen Saisonhöhepunkt erwartet, was Duisburg jedoch nicht verängstigt, sondern zusätzlich motiviert, wenn es nach Ketelaer geht. "Eine solche Kulisse muss man als Motivation nehmen, um uns selbst hoch zu puschen. Die Devise muss sein: Wir geben unsere Antwort auf dem Rasen! Diese Auffassung braucht die Mannschaft; denn dieses Spiel hat den ultimativen Endspielfaktor!" Den letzten Duisburger Dreier bei Turbine gab es im Mai 2008 durch den 2:1-Siegtreffer von Inka Grings in der letzten Spielminute. Von den "Löwinnen" kann man wohl eine offensive Ausrichtung erwarten. "Auf ein 1:0 hin zu spielen, ist viel zu gefährlich; ich setze darauf, dass uns drei Tore gelingen", so Ketelaer, dem wohl der volle Kader zur Verfügung stehen wird, nachdem Simone Laudehr das Hinspiel gesperrt verpasste.

Beide Mannschaften haben übrigens mit dem Problem zu kämpfen, dass die Bundesliga-Saison in diesem Jahr besonders früh beendet wurde, um der Nationalmannschaft eine optimale Vorbereitung auf die FIFA Weltmeisterschaft für Frauen 2011 im eigenen Land zu ermöglichen. Doch das ist nicht Schröders einziges Problemfeld."Der Ausfall von Bianca Schmidt nach ihrer zweiten Gelben Karte bereitet mir Sorgen. Wir dürfen die Duisburgerinnen, bei denen Nationalspielerin Simone Laudehr nach ihrer Sperre zurückkehrt, nicht vor unser Tor kommen lassen. Denn in der Offensive sind sie kreuzgefährlich. Wir müssen das Mittelfeld dicht machen", so der 68-Jährige. An Stelle der gesperrten Schmidt wird wohl die 19-jährige Tabea Kemme auflaufen, die im letzten Jahr als Einwechselspielerin das 1:0 im Rückspiel des Halbfinals gegen Duisburg köpfte und so die Verlängerung und den Endspieleinzug von Turbine sicherte.