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Steigerung der Anzahl Trainerinnen

Die UEFA ist fest entschlossen, die Anzahl qualifizierter Trainerinnen zu steigern – das UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramm soll zum Erreichen dieses Ziels beitragen.

Steigerung der Anzahl Trainerinnen
Steigerung der Anzahl Trainerinnen ©UEFA.com

Der Frauenfußball ist im Aufschwung. Mehr Spielerinnen denn je nehmen aktiv am Fußball teil, der auf und neben dem Spielfeld weiterhin gedeiht. Die UEFA freut sich sehr über diesen Fortschritt, denn der Frauenfußball ist eine ihrer obersten Prioritäten. Nun hat sie einen weiteren Bereich des Frauenfußballs mit großem Entwicklungspotenzial ins Visier genommen, nämlich die Anzahl Trainerinnen in Europa.

Das Programm, mit dem dieses Ziel erreicht werden soll, das UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprojekt, wurde 2016 gestartet und ist nun in vollem Gang. In erster Linie sollen die Anzahl qualifizierter Trainerinnen sowie die Anzahl der von Frauen trainierten Klub- und Nationalmannschaften erhöht werden. Über das Programm finanziert die UEFA in Form von Stipendien für UEFA-A- und -Pro-Diplomkurse die Ausbildung angehender Trainerinnen. Zudem unterstützt sie von den Verbänden organisierte UEFA-B- und -C-Diplomkurse für Trainerinnen.

Martina Voss-Tecklenburg
Martina Voss-Tecklenburg©AFP/Getty Images

Vertreterinnen der europäischen Trainerelite begrüßen das Programm, mit dem mehr Frauen für den Beruf begeistert und ausgebildet werden sollen. Sarina Wiegman, die die Niederlande bei der UEFA Women’s EURO im vergangenen Sommer im eigenen Land zum Titel geführt hat, und Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin der Schweizer Nationalmannschaft, ermutigen Frauen, ihre Ambitionen in diesem Bereich zu verfolgen. 

„Es ist sehr gut, dass Frauen diese Chance erhalten“, so Wiegman. „Sie sollten ohne zu zögern versuchen, ihre Träume zu verwirklichen und das tun, was ihnen Spaß macht. Es werden ihnen zahlreiche Möglichkeiten offen stehen.“
Voss-Tecklenburg stimmt ihr zu: „Ich bin davon überzeugt, dass es in vielen Ländern zahlreiche gute Frauen gibt, die nur ermutigt und unterstützt werden müssen. Sie brauchen einen Schubs, um ihre Trainerausbildung in Angriff zu nehmen. Deshalb ist es fantastisch, dass dieses Projekt Frauen aufzeigt, dass sie es schaffen können. Sie müssen es einfach versuchen.“

Der spanische Frauen-Nationaltrainer Jorge Vilda sagt, dass das UEFA-Projekt Spielerinnen die Möglichkeit bietet, später als Trainerinnen im Fußball zu bleiben. „Es gibt viele Frauen, die keine Möglichkeit haben, nach ihrer aktiven Karriere im Fußball zu bleiben. Dank der UEFA und ihren Mitgliedsverbänden bleiben mehr und mehr Frauen im Fußball und lassen sich auf Elite- oder Breitenfußballstufe zur Trainerin ausbilden.“

Steffi Jones
Steffi Jones©Getty Images

Die deutsche Bundestrainerin Steffi Jones glaubt, dass das UEFA-Projekt den Frauen das nötige Selbstvertrauen geben wird, um in den Trainerberuf einzusteigen: „Wenn man sieht, was die UEFA mit diesem Projekt erreicht, wie sie Frauen für diesen Weg motiviert – das ist sehr wichtig, denn vielen Frauen oder ehemaligen Spielerinnen fehlt das nötige Selbstvertrauen. Wenn sie dann einmal soweit sind, sehen sie, wie man Spielerinnen ausbilden kann – schließlich sind sie früher selber zum Training gegangen – und was man aufbauen und erreichen kann.“ 

Sarina Wiegman
Sarina Wiegman©AFP/Getty Images

Die hier zitierten Trainerinnen haben als Expertinnen und Verfechterinnen des Programms Interviews für ein Video gegeben, das von der UEFA produziert wurde, um für das Programm zu werben. Sie unterstützen das UEFA-Projekt, erklären, weshalb sie ihren Beruf so mögen und unterstreichen die Bedeutung einer effizienten Trainerausbildung. Sie sind der festen Überzeugung, dass gut ausgebildete Trainerinnen zur Ausbildung guter Spielerinnen und somit zur Anhebung des allgemeinen Niveaus des Frauenfußballs beitragen werden.
„Wenn wir den Frauenfußball verbessern möchten, dann müssen wir gute Trainerinnen ausbilden“, gibt Sarina Wiegman zu bedenken. „Gute Trainerinnen tragen zur persönlichen Entwicklung ihrer Schützlinge bei und machen sie zu guten Spielerinnen.“ 

Die UEFA hat jüngst eine weitere wichtige Entscheidung getroffen, um sicherzustellen, dass mehr Trainerinnen ihre Ausbildung nutzen und im Fußball tätig sein können. Bei UEFA-Frauenwettbewerben wird es ab 2020 Pflicht sein, mindestens eine Trainerin im Betreuerstab zu haben. Dieser Beschluss sollte einem Trend, der sich insbesondere auf der höchsten Stufe der Nationalmannschaften bereits bemerkbar macht, weiteren Aufschwung verleihen. „Die letzte EM-Endrunde hat gezeigt, dass immer mehr Frauen auf internationaler Ebene führende Rollen im Trainerstab einnehmen“, so die französische Nationaltrainerin Corinne Diacre.

Eine interessante Statistik über die Jahre 2001 bis 2017 besagt, dass 12 der 13 siegreichen Coaches bei den großen Frauen- Nationalmannschaftswettbewerben (FIFA-Weltmeisterschaft, UEFA-Europameisterschaft und Olympisches Frauenfußballturnier) Frauen waren. Diese Tatsache spricht zugunsten der Ernennung von Trainerinnen und wird hoffentlich Spielerinnen und Trainerinnen dazu ermutigen, eine Ausbildung zu machen und ein Team zu übernehmen – und wer weiß, vielleicht können sie später sogar einen großen Erfolg feiern.

Corinne Diacre (links)
Corinne Diacre (links)©Getty Images

„Ich habe das Gefühl, dass der Anfang gemacht ist... wir müssen geduldig sein, doch die Beteiligung der Frauen ist bereits Realität“, sagt Diacre. „Das [UEFA-Programm] ist eine großartige Initiative.“ 

Das letzte Wort hat Irene Fuhrmann, die erste Österreicherin mit der UEFA-Pro-Lizenz, die sie dank eines Stipendiums der UEFA erlangen konnte: „Das UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramm ist unglaublich wichtig, um mehr Frauen zu ermuntern, eine Trainerlaufbahn einzuschlagen.“ Die UEFA hofft sehr, dass sich diese ehrgeizige Vision bald auszahlen wird.

Frauen, die Trainerinnen werden und mehr über die von der UEFA unterstützten Kurse erfahren möchten, können ihren Nationalverband oder die UEFA unter folgender E-Mail-Adresse kontaktieren: WomenCoaches@uefa.ch