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Angerer von Auszeichnung überrascht

Nadine Angerer sprach mit UEFA.com über ihre Überraschung, die Wahl zur Besten Spielerin in Europa 2012/13 der UEFA gewonnen zu haben. Sie lobte ihre Mitkandidatinnen und sprach über ihre Fitness mit 34.

Nadine Angerer, Lena Goeßling und Lotta Schelin waren nominiert
Nadine Angerer, Lena Goeßling und Lotta Schelin waren nominiert ©UEFA.com

Sechs Wochen, nachdem sie die deutsche Nationalmannschaft zum Gewinn der UEFA Women's EURO 2013 führte, hat Nadine Angerer die erstmals ausgetragene Wahl zur Besten Spielerin in Europa 2012/13 der UEFA gewonnen. Gegenüber UEFA.com sagte sie, dass sie diese Wahl als Überraschung empfinde.

Diese Ehrung erfolgte, nachdem die 34-jährige Angerer in Schweden ihren fünften Europameistertitel geholt hatte, ihren zweiten als Stammkeeperin. Im Finale gegen Norwegen hielt sie dabei zwei Elfmeter und legte so den Grundstein zum 1:0-Sieg. Anschließend wurde sie zur Spielerin des Turniers gewählt.

Angerer siegte bei der Abstimmung einer aus 18 Journalisten bestehenden Jury, von denen ihr zehn die Stimme gaben. Auf Platz zwei kam Lene Gößling, Mittelfeldspielerin des VfL Wolfsburg mit sechs Stimmen. Die schwedische Stürmerin Lotta Schelin von Olympique Lyonnais erhielt zwei Stimmen.

Nachdem sie beim 1. FFC Frankfurt aufgehört hat, bereitet sie sich zur Zeit auf ihr Leben beim australischen Klub Brisbane Roar vor, kam aber zur Ehrung nach Nyon und gab UEFA.com ein Interview.

UEFA.com: Nadine, Glückwunsch zu dieser Auszeichnung. Was bedeutet diese für Sie?

Nadine Angerer: Ich bin total überrascht und natürlich bedeutet mir das eine Menge. Ich habe sehr hart dafür gearbeitet, wenn man viel sät, freut man sich, wenn man viel erntet. Und die größte Ernte war die EM. Dass jetzt noch der persönliche Titel oben drauf kommt, macht mich natürlich total stolz.

Und ich habe ja wahnsinnig Konkurrenz gehabt, Lotta Schelin, die seit Jahren auf Top-Niveau spielt, Lena Goeßling, die alle Titel dieses Jahr gewonnen hat. Als Torfrau macht mich das natürlich total stolz.

UEFA.com: Wie fühlt es sich an, dort vor allen zu stehen, und dann nennt Michel Platini Ihren Namen und überreicht Ihnen den Pokal. Sie scheinen recht überrascht zu sein?

Angerer: Ich war überrascht. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet und ich habe auch keine Rede vorbereitet. Ich war total froh, dass ich unter den letzten drei war, dass es dann so einen Ausgang hat, hat mich total überrascht. Man hat meine Überraschung, glaube ich, auch gesehen.

UEFA.com: Sie haben erwähnt, dass die Konkurrenz stark war. Können Sie ein paar Worte über die anderen Nominierten, über Lotta Schelin und Lena Goeßling verlieren?

Angerer: Ich kenne Lena schon ein paar Jahre, sie hat sich unfassbar gut entwickelt. Vor ein paar Jahren dachte ich noch, das könnte in die eine oder andere Richtung gehen. Sie hat sich super entwickelt und war mitbestimmend, dass wir so eine gute Europameisterschaft gespielt haben oder dass wir das Ruder herumgerissen haben. Sie hat Verantwortung übernommen, sie kann Spiele lenken, das Spiel an sich reißen und Akzente setzen, und deswegen ist sie total wertvoll. Es war total gerechtfertigt, dass sie jetzt hier war.

Lotta Schelin kenne ich seit zehn Jahren, wir haben schon hundertmal gegeneinander gespielt. Für mich als Torwart ist sie eine unglaubliche Stürmerin, sie ist schwer berechenbar, ausgebufft, und spielt seit vielen Jahren auf einem wahnsinnig hohen Niveau. Aus Torwartsicht ist sie immer schwer zu stoppen und unberechenbar, und sie ist eine klasse Type. Sie hat einen Supercharakter, deswegen war es auch total gerechtfertigt.

UEFA.com: Können Sie uns etwas sagen über den Weg, der zur Women's EURO geführt hat? Sie sagten, Sie hätten ihr Training geändert?

Angerer: Ich bin ein sehr offener Mensch und kein großer Freund von Krafträumen und Fitnesscentern. Dann habe ich mir gedacht, ich möchte etwas anders machen und etwas, wo ich denke, ich kann mehr aus mir rausholen. Und dann bin ich zum Cross-Fit gekommen und ich habe mich damit total beschäftigt und damit angefangen.

Dann habe ich gemerkt, wie sich das auf meine Leistung auswirkt. Dann habe ich das intensiviert und dann war es am Schluss so, dass ich Entzugserscheinungen hatte, wenn ich es zwei, drei, vier Tage nicht gemacht habe. Und ich habe gemerkt, wie sich mein Körper verändert, dass ich noch schneller geworden bin, dass sich meine Sprungwerte verbessert haben, wir haben ja auch Leistungstest in der Nationalelf.

Vor der EM habe ich, was die Sprungwerte, angeht, mit 34 den besten Sprungwerte gehabt, soviel zum Thema Alter. Ich hatte auch den besten Ausdauerwert meiner Karriere und ich hatte immer gute Ausdauer. Daran sieht man, dass ich noch mal obendrauf legen konnte.

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