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Hamm erklärt das US-System

Die ehemalige Nationalspielerin der USA, Mia Hamm, spricht mit UEFA Training Ground über die Nachwuchsförderung in den Vereinigten Staaten und die Beziehungen nach Europa.

Hamm erklärt das US-System
Hamm erklärt das US-System ©UEFA.com

Nicht viele Fußballer oder Fußballerinnen haben so große Fußabdrücke hinterlassen wie es Mia Hamm in ihrer 17-jährigen Karriere gelungen ist.

Für die USA erzielte sie 158 Tore in 275 Länderspielen und gewann zwei Weltmeistertitel sowie zwei olympische Goldmedaillen. Ihre Karriere beendete sie nach den Olympischen Spielen 2004. UEFA.com sprach mit der 41-Jährigen über das amerikanische Nachwuchssystem im Frauenfußball.

In unserem UEFA-Training-Ground-Video sprechen Hamm und Megan Rapinoe über die Spielerentwicklung in den USA.

UEFA.com: Als Frauenfußball erstmals populär wurde, war die USA dem Rest der Welt deutlich voraus. Wie konnte sich der US-Fußball so rasant entwickeln?

Mia Hamm: Bei uns hat der Fußball keine so große Geschichte im Männerbereich, das war vielleicht ein kleiner Vorteil für die Entwicklung. Es gab einfach keine Vorurteile. Auch unser Universitätssystem hat dem Spiel schnell großen Auftrieb gegeben und die Entwicklung vorangetrieben. Großen Anteil hat auch die erste Nationaltrainerin Anson Dorrance. Sie hat für eine tolle Entwicklung gleich zu Beginn gesorgt.

UEFA.com: Wie ist die typische Laufbahn einer US-Nachwuchsspielerin zur Profispielerin?

Hamm: In den USA gibt es keine Nachwuchsteams von Profivereinen. Die Nachwuchsspielerinnen laufen oft für Regionalauswahlen auf und müssen dafür bezahlen, um an Trainingseinheiten und Spielen teilnehmen zu können. Später versuchen die Mädchen dann, ein Stipendium bei einer Universität zu bekommen, um sich endgültig in Richtung Profispielerin entwickeln zu können.

UEFA.com: Dank Ihrer fußballerischen Errungenschaften sind Menschen schon bei einem Blick auf Ihre Vita schwer beeindruckt und lassen sich gerne inspirieren - wie wichtig ist Ihnen das? 

Hamm: Ich bin stolz darauf, fußballerisch so viel erlebt haben zu dürfen. Wichtig ist vor allem für Nachwuchsspielerinnen, dass sie erkennen, sie können alles erreichen. Die Mädchen müssen den Wert dessen erkennen, was sie leisten. Nur so können sie auch wirklich erfolgreich und mit sich selbst zufrieden sein.

UEFA.com: Gibt es derzeit eine US-Spielerin, die richtig großes Potenzial aufweist, aber in Europa noch gar keinen Namen hat? 

Hamm: Es gibt eine Spielerin, die auf Universitäts-Level überzeugen konnte und auch bei der FIFA-U20-WM für Frauen für die USA aufgelaufen ist - ihr Name ist Crystal Dunn. Sie ist ein echter Siegertyp, ganz egal wo sie spielt. Mit 1,60 Meter ist sie zwar recht klein, doch dank ihrer Einstellung kann sie jedes Spiel alleine entscheiden.

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