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Niederlande gewinnen Elfmeter-Krimi

Niederlande - England 1:1 (n.V., Niederlande gewinnen 13:12 nach Elfmeterschießen)
Gianni Zuiverloon sorgte letztendlich für den Einzug des Titelverteidigers ins Finale.

Die Niederlande stehen zum zweiten Mal in Folge im Finale der UEFA-U21-Europameisterschaft. Im Halbfinale feierte der Gastgeber einen dramatischen 13:12-Sieg nach Elfmeterschießen gegen England, nachdem die Partie nach Verlängerung mit einem 1:1-Unentschieden endete.

Entscheidung durch Zuiverloon
Insgesamt waren 32 Elfmeter nötig, um diese Begegnung zu Gunsten des Gastgebers und Titelverteidigers zu entscheiden. Fast drei Stunden nach dem Anpfiff war es Lokalmatador Gianni Zuiverloon vom SC Heerenveen, der Scott Carson bezwang und für die Entscheidung sorgte. Sechs Akteure mussten sogar zwei Mal zu einem Elfmeter antreten, und damit wurde ein neuer Rekord für die meisten Tore in einem UEFA-Pflichtspiel aufgestellt.

Bravouröser Kampf
Für den niederländischen Trainer Foppe de Haan dürften damit auch die bitteren Erinnerungen an die 9:10-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen Nigeria im Viertelfinale der FIFA-U20-Weltmeisterschaft 2005 vergessen sein. Es war jedoch ein hartes Stück Arbeit gegen ein englisches Team, das bravourös kämpfte und die Verlängerung in Unterzahl bestreiten musste, weil Nedum Onuoha wegen einer Verletzung nicht weitermachen konnte. Zuvor hatte Maceo Rigters die Jong Oranjes mit einem herrlichen Fallrückzieher in der letzten Minute der regulären Spielzeit erst in die Verlängerung geführt, nachdem Leroy Lita in der ersten Halbzeit für die Führung der Engländer gesorgt hatte. Im Finale am Samstag in Groningen treffen die Niederländer nun auf den Sieger der Partie Serbien gegen Belgien.

Kompakt
Englands Trainer Stuart Pearce konnte wieder auf den zuletzt gesperrten Ashley Young bauen, ansonsten nahm er gegenüber dem Sieg gegen Serbien im letzten Spiel der Gruppe B keine Veränderungen vor. De Haan meinte vor der Partie, dass seine Mannschaft den Platz zwischen der Abwehr und dem Mittelfeld der Engländer ausnutzen wollte, doch an Nigel Reo-Coker und Mark Noble gab es zunächst kein Vorbeikommen. Über die Flügel hatten die Niederländer mehr Platz, den vor allem Royston Drenthe und Daniël de Ridder immer wieder ausnutzten.

Lita trifft
Die ersten Chancen hatten Gianni Zuiverloon und De Ridder, die jedoch beide aus aussichtsreicher Position zu ungenau zielten. Die Niederländer übernahmen das Kommando und wären nach 24 Minuten beinahe in Führung gegangen. Ryan Babel stand nach einem Pass von Maceo Rigters alleine vor Scott Carson, doch er brachte den Ball nicht am Torhüter vorbei. Die Engländer hatten nur wenige nennenswerte Szenen, doch nach 39 Minuten gingen sie in Führung. Lita setzte sich dabei gegen Ron Vlaar durch und ließ Boy Waterman keine Abwehrchance. Dies war bereits der dritte Turniertreffer von Lita.

Agiler Young
Bis dahin hatten die Engländer ihre gefährlichsten Aktionen durch Young, der drei Minuten nach Wiederanpfiff nur unfair gestoppt werden konnte. Vlaar sah dafür die Gelbe Karte, und den fälligen Freistoß donnerte Lita gegen den Pfosten. Danach machte England hinten dicht. Nach 58 Minuten scheiterte Hedwiges Maduro an Carson, ehe Steven Taylor den Nachschuss von Rigters gerade noch über die Latte lenken konnte.

Ausgleich durch Rigters
Die Niederländer erhöhten das Tempo und machten enormen Druck. Zuerst rettete Taylor bei einem Flachschuss von Babel, ehe Rigters fünf Minuten vor dem Ende knapp verzog. Die Jong Oranjes rannten mit dem Mut der Verzweiflung an, und eine Minute vor dem Schlusspfiff wurden sie dafür belohnt. Taylor lag verletzt im eigenen Strafraum, als Donk den Ball per Kopf zu Rigters brachte, und dieser markierte mit einem akrobatischen Fallrückzieher - seinem dritten Turniertor - den Ausgleich.

Kampfstarke Engländer
England hatte bereits drei Mal ausgewechselt, deshalb musste sich der angeschlagene Taylor durch die Verlängerung schleppen. Er ging deshalb ins Mittelfeld, seinen Platz in der Innenverteidigung nahm der eingewechselte Anton Ferdinand ein. Zu allem Überfluss musste auch noch Nedum Onuoha den Platz verlassen, der sich an der Leiste verletzt hatte, und so hatte England nur noch zehn Akteure auf dem Platz. Die kurze Pause kam den Engländern gerade recht, ehe die nächsten Angriffswellen der Niederländer anrollten. Tim Janssen köpfte noch einmal über die Latte, doch die Engländer brachten das Unentschieden über die Zeit. In einem dramatischen Elfmeterschießen mussten sie sich am Ende dann aber doch noch geschlagen geben.