Deutschland - Portugal: Vorschau aufs U21-Finale
Freitag, 4 Juni 2021
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Deutschland trifft im Endspiel der U21-EM am Sonntag in Ljubljana auf Portugal.
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Im Finale der UEFA-U21-Europameisterschaft trifft Deutschland am Sonntag, 6. Juni um 21.00 Uhr MEZ in Ljubljana auf Portugal.
Tickets gibt es hier. Außerdem wird es am Stadion einen Ticketschalter geben.
In Kürze
Nach einer verhaltenen Gruppenphase blühte Deutschland in der K.-o.-Phase auf. Gegen Dänemark zeigte man schon vor dem Sieg im Elfmeterschießen Flair und Verbissenheit, gegen die Niederlande gelang ein Blitzstart mit dem schnellsten Tor in der Geschichte des Wettbewerbs. Somit ist der Sieger von 2017 und Finalist von 2019 in der dritten Ausgabe in Folge im Endspiel, was ein Wettbewerbsrekord ist. Trainer Stefan Kuntz saß dabei immer auf der Bank, außerdem wurde Lukas Nmecha vor zwei Jahren gegen Spanien eingewechselt, während Arne Maier und Ersatzkeeper Markus Schubert ebenfalls im Kader standen. Rechtsverteidiger Josha Vagnoman sollte wieder zurück im Aufgebot sein, nachdem er das Halbfinale am Donnerstag verletzt verpasste.
Portugal setzte sich zwar nur dank eines Eigentors im Halbfinale gegen Spanien durch, zeigte sonst aber bislang die größte Offensivpower und zählt nun schon zwölf Siege in Serie (inkl. Qualifikation). Die Spielstätte kennen sie auch schon: In der Gruppenphase gewann man im Stadion Stožice gegen England und die Schweiz, dazu kommt noch der Sieg im Viertelfinale gegen Italien. Deutschland hat bislang nur in Ungarn gespielt.
Auch Endspiele sind für den Kader nichts neues: Diogo Dalot, Diogo Leite, Gedson Fernandes, Diogo Costa, Diogo Queirós, Jota, Florentino und Rafael Leão gewannen 2016 die U17-EM gegen Spanien, außerdem saß Luís Maximiano auf der Bank. Zwei Jahre später wurde dieses Team dann die erste Mannschaft, die mit der U17-Gruppe auch den U19-Titel gewinnen konnte: João Virginia, Florentino und Jota spielten alle beim 4:3-Erfolg gegen Italien, Diogo Costa und Diogo Queirós waren ebenfalls im Kader.
Außerdem standen Diogo Costa, Diogo Dalot, Diogo Queirós, Abdu Conté, Gedson Fernandes, Jota und Rafael Leão alle im U19-Finale 2017 auf dem Platz, das Portugal 1:2 gegen England verlor, wobei das Siegtor vom in Hamburg geborenen Nmecha erzielt wurde, der jetzt im Angriff der DFB-Junioren spielt. Und das war's immer noch nicht – Tomás Tavares, Vitinha, Fábio Vieira und Gonçalo Ramos spielten 2019 im U19-Endspiel, das man gegen Spanien verlor. Somit haben 14 Spieler aus dem Aufgebot Portugals schon UEFA-Endspiel-Erfahrung.
Das Finale im TV
Hier gibt es die Übertragungspartner der U21-EM.
Frühere Duelle bei der U21-Endrunde
2015 (Halbfinale): Portugal - Deutschland 5:0
2006 (Gruppenphase): Deutschland - Portugal 0:1
2004 (Gruppenphase): Deutschland - Portugal 1:2
Weg ins Finale
Zweiter Gruppe A: 3:0 gegen Ungarn (Székesfehérvár), 1:1 gegen Niederlande (Székesfehérvár), 0:0 gegen Rumänien (Budapest)
Viertelfinale: 2:2 n.V. gegen Dänemark, 6:5 i.E. (Székesfehérvár)
Halbfinale: 2:1 gegen Niederlande (Székesfehérvár)
Torschützen: Lukas Nmecha (3), Ridle Baku (2), Florian Wirtz (2), Jonathan Burkardt (1)
Größter Erfolg bei einer U21-EURO: Sieger (2009, 2017)
Frühere Endspiele
2019: 1:2 gegen Spanien (Udine)
2017: 1:0 gegen Spanien (Krakau)
2009: 4:0 gegen England (Malmö)
1982: 4:5 gesamt gegen England (1:3 a; 3:2 h)
Sieger Gruppe D: 1:0 gegen Kroatien (Koper-Capodistria), 2:0 gegen England (Ljubljana), 3:0 gegen Schweiz (Ljubljana)
Viertelfinale: 5:3 n.V. gegen Italien (Ljubljana)
Halbfinale: 1:0 gegen Spanien (Maribor)
Torschützen: Dany Mota (3), Francisco Conceição (2), Francisco Trincão* (2), Fábio Vieira (1), Jota (1), Diogo Queirós (1), Gonçalo Ramos (1)
Größter Erfolg bei einer U21-EURO: Finalist (1994, 2015)
Frühere Endspiele
2015: 0:0 n.V., 4:5 i.E. gegen Schweden (Prag)
1994: 0:1 n.V. gegen Italien (Montpellier)
*Nicht im Kader der K.-o.-Phase
Mögliche Aufstellungen
Deutschland: Dahmen - Vagnoman, Pieper, Schlotterbeck, Raum - Dorsch, Maier - Baku, Wirtz, Berisha - Nmecha
Portugal: Diogo Costa - Diogo Dalot, Diogo Leite, Diogo Queirós, Abdu Conté - Vitinha, Daniel Bragança, Fábio Vieira, Gedson Fernandes - Dany Mota, Rafael Leão
Das sind die Teams
Deutschland: Vor dem Finale musste man rotieren: Baku ersetzte den verletzten Vagnoman als Rechtsverteidiger und Niklas Dorsch kehrte nach seiner Sperre ins Mittelfeld zurück. Den Start hätte man allerdings nicht besser erwischen können – 14 Pässe direkt vom Anstoß führten zum schnellsten Tor der U21-Geschichte. Der 18-jährige Wirtz erzielte dieses Tor und verwandelte kurz darauf auch den zweiten Treffer. Im März hatte er noch im Aufgebot der A-Nationalmannschaft gestanden und ist jetzt ein wichtiges Glied in der Offensive mit Nmecha. Linksverteidiger David Raum und Kapitän Maier im Mittelfeld zeigen viele gute Szenen und auch die Einwechselspieler – allen voran Stürmer Burkhardt – fallen ebenfalls positiv auf. Es ist ein vielseitiges Team mit riesigem Offensivpotenzial.
Portugal: Spanien leistete mehr Widerstand als jeder andere Gegner bislang, aber Portugal setzte sich trotzdem durch. Abdu Conté sollte hinten links erneut in der Startelf stehen, da Rui Jorge wohl kaum die Aufstellung aus dem Halbfinale verändern wird, die beim Triumph gegen den Titelverteidiger den zwölften Sieg in Serie holte. Somit wird Fábio Vieira wieder die vordere Spitze der Mittelfeldraute hinter dem Stürmerduo Dany Mota und Rafael Leão sein, die La Rojita mit ihren Kontern ordentlich unter Druck setzten.
Stimmen
Stefan Kuntz, Deutschland-Trainer: "Der Teamgeist ist wirklich herausragend. Die Teams mit höherem Marktwert sind alle schon zuhause. Ich denke, dass die Jungs schon gezeigt haben, wie viel Talent in ihnen steckt."
Finn Dahmen, Deutschland-Torhüter: "Für ein EM-Finale musst du dich nicht motivieren. Für die meisten ist es das größte Spiel unserer Karriere. Das erlebt man nicht oft, vielleicht das einzige mal, deshalb müssen wir alles geben, um zu gewinnen."
Rui Jorge, Portugal-Trainer: "Wir haben Teams wie England, Spanien und Italien geschlagen – diese Generation ist auf einem exzellenten Weg. Alle Spieler, die die viel und die die weniger spielen, tragen dazu bei."
Vitinha, Portugal-Mittelfeldspieler: "Wir sind hochmotiviert und voll fokussiert. Wir müssen uns gut vorbereiten, unsere Fehler ausmerzen und das, was wir gut machen, weitermachen. Wir gehen zusammen nach vorne."