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Portugal - Deutschland: Reporter-Analyse

Vor dem Turnier haben viele Experten auf ein Endspiel zwischen Deutschland und Portugal getippt. Nun gibt es das Duell schon im Halbfinale. Unsere Reporter sagen, worauf es ankommt.

Emre Can und Co. treffen heute Abend auf Portugal
Emre Can und Co. treffen heute Abend auf Portugal ©Sportsfile

Das Ander-Stadion in Olmütz freut sich heute Abend auf ein hochklassiges Halbfinale. Mit Portugal und Deutschland treffen zwei ungeschlagene Teams aufeinander.

Die Fakten zeigen, dass beide Mannschaften extrem ballsicher aufgetreten sind, trotzdem verlangen beide Trainer von ihren Teams eine bessere Chancenverwertung. Und was sagt das Bauchgefühl unserer Reporter vor Ort?

Nuno Tavares, Portugal-Reporter
Schwedens Simon Tibbling hat die Portugiesen als "beste Mannschaft des Turniers" beschrieben und steht mit seiner Meinung nicht alleine da. Trainer Rui Jorge hat von allen Endrunden-Teilnehmern den talentiertesten Kader zur Verfügung.

Die goldene Generation des portugiesischen Fußballs, angeführt von Luís Figo, Rui Costa und João Pinto – die 1994 nur knapp den Titelgewinn verpasste, hat nie den ganz großen Wurf hinbekommen, aber in Portugal ist man mittlerweile guten Mutes, dass es dank den vielen Supertalenten in näherer Zukunft wieder mit einem Triumph klappen wird. Vielleicht sogar schon am Dienstag bei der U21-Endrunde.

Beste Laune im Abschlusstraining bei Portugal
Beste Laune im Abschlusstraining bei Portugal©Sportsfile

Portugal ist seit 14 Pflichtspielen ungeschlagen und verfügt über eine echte Siegermentalität. Rui Jorge lässt der Mannschaft im Offensivspiel viele Freiheiten, hat aber gleichzeitig dafür gesorgt, dass sich alle mit großer Leidenschaft der Defensivarbeit widmen. Vor allem William Carvalho und Bernardo Silva personifizieren den neuen Ansatz der Portugiesen.

Philip Röber, Deutschland-Reporter
Horst Hrubesch ist es nicht leid, quasi jeden Tag aufs Neue die Marschroute "Schritt für Schritt, Endspiel für Endspiel" zu betonen. Darin eingebunden ist das erklärte Ziel, in jeder Partie eine Leistungssteigerung herauszukitzeln. Seit der schwachen ersten Halbzeit gegen Serbien hat die DFB-Elf dies auch gut hinbekommen. Natürlich wurden gegen Dänemark und die Tschechische Republik Chancen liegen gelassen, doch nach zweieinhalb Monaten ohne Test- und Pflichtspiel hat es eben eine Weile gedauert, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Gegen Portugal wird man erneut einen Gang hochschalten müssen.

Fünf tolle Treffer der Gruppenphase

Aber Hrubesch hat diesbezüglich auch keine Bedenken: "Immer wenn es nötig war, konnten wir eine Schippe drauflegen." Allerdings gilt diese Aussage nur begrenzt für Max Meyer, der als Spielmacher bisher unter seinen Möglichkeiten blieb. Gut möglich, dass Hrubesch ihn gegen Portugal auf der Bank lässt und von einer seiner vielen anderen Alternativen Gebrauch macht.

Deutschland konnte aus der Gruppenphase eine ganze Menge an Lektionen mitnehmen und weiß genau, dass man nur mit einer verbesserten Chancenverwertung dem Minimalziel Olympia auch noch den Kindheitstraum EM-Sieg folgen lassen kann. Joshua Kimmich, UEFA.com-Wunderkind der Woche, muss seine guten Leistungen der bisherigen Endrunde bestätigen und die Kreise von Portugals gefährlicher Offensivzentrale eindämmen, aber auch Amin Younes könnte eine Schlüsselrolle zukommen. Portugals Außenverteidiger neigen manchmal dazu, ihre Rolle sehr abenteuerlich und offensiv zu interpretieren. Hat man gegen den quirligen Younes den Raum aber nicht möglichst optimal abgedeckt, ist Alarmstufe Rot angesagt.

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