"Weltmeister? Das tönt wunderschön"
Montag, 16. November 2009
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Der Gewinn der FIFA-U-17-WM in Nigeria hat in der ganzen Schweiz eine spürbare Welle der Begeisterung ausgelöst. Im Finale setzte sich die Schweiz am Sonntag gegen den Gastgeber durch.
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Der Gewinn der FIFA-U-17-WM in Nigeria hat in der ganzen Schweiz eine spürbare Welle der Begeisterung ausgelöst.
Jubelszenen nach Schlusspfiff
Nach dem letzten harten Kampf des Turniers entluden sich bei den jungen Schweizern bisher nicht gekannte Emotionen. Die U-17-Weltmeister, die während des ganzen Turniers so abgeklärt aufgetreten waren, lagen sich in den Armen und schrien ihre Freude über den Triumph in den Nachthimmel des nigerianischen Abuja hinaus. Die Elf des stets bescheidenen und zurückhaltenden Trainers Daniel Ryser sicherte sich mit ihrem auf taktischer Cleverness und offensiver Qualität beruhendem Erfolg einen Platz in den Fußball-Geschichtsbüchern, der selbst den 2002 in Dänemark errungenen Europameistertitel der früheren U-17-Helden in den Schatten stellt.
Mentale Stärke
Zum ersten Mal überhaupt stand eine Schweizer Auswahl im Endspiel einer WM-Endrunde. Vor 64 000 fanatischen Zuschauern dem Gastgeber und Titelverteidiger Nigeria beachtlich Paroli geboten und nach einem sehenswerten Kopfballtreffer von Haris Seferovic gar als Sieger den Platz verlassen zu haben, ist ein deutlicher Hinweis auf die mentale Stärke der jungen Eidgenossen, die vor ihrem finalen Auftritt mit Brasilien, Deutschland und Italien bereits Größen ausgeschaltet und im Halbfinale auch die Kolumbianer mit 4:0 vom Platz gefegt hatten.
"Irrsinnig!"
Für Coach Ryser wird es "noch eine Weile dauern, bis ich das realisieren kann". Doch der Titel sei "sicher verdient", schließlich seien seine Spieler auch "gut vorbereitet" gewesen, um "den großen Traum" verwirklichen zu können. "Wir sind in diesem Final übers Limit hinausgegangen", so der strahlende Ryser weiter. Es sei einfach "irrsinnig", was seine Mannschaft geleistet habe. Auf die Frage, ob er sich bewusst sei, dass er sich nun Weltmeister nennen könne, antwortete er: "Weltmeister? Das tönt einfach wunderschön." Hansruedi Hasler, der zum Jahresende scheidende Technische Direktor des Schweizer und für viele der Vater des Aufschwungs in der Schweizer Nachwuchsbewegung, nannte den Titelgewinn "eine Sensation". Die Bedeutung dieses Erfolgs könne zu einem solch frühen Zeitpunkt aber sicher noch nicht abgeschätzt werden, doch müsse die Entwicklung der Spieler weitergehen, damit man den einen oder anderen ein paar Jahre später in der "richtigen" Nationalmannschaft sehe.
"Historischer Erfolg"
Auch im Lager des A-Teams wurde der Erfolg der "kleinen" Nationalmannschaft wurden die Ereignisse aus Nigeria mit Freude zur Kenntnis genommen. Ottmar Hitzfeld sprach von "einem Wahnsinn". "Das ist ein historischer Erfolg, der jetzt schon Legende ist. Wir haben während der ganzen WM nur in Superlativen gesprochen, dieses letzte Kapitel ist der Höhepunkt und nicht zu toppen", so der Nationaltrainer. Außerdem lobte der 60-Jährige das Team für seine "aufopfernde Leistung" und Trainerkollege Ryser dafür, dass "er sein Team taktisch hervorragend eingestellt und auch mit einer klugen Defensivstrategie in den Final geschickt hat".