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Ercan plant mit der Türkei U17-Triumph

Der ehemalige türkische Nationalspieler Abdullah Ercan wurde im Winter im Rahmen einer ausgetüftelten Strategie von Fatih Terim zum U17-Nationaltrainer ernannt. Vor der EM-Endrunde spricht er mit uefa.com.

Abdullah Ercan, Trainer der Türkei, will die UEFA-U17-Europameisterschaft in Deutschland gewinnen
Abdullah Ercan, Trainer der Türkei, will die UEFA-U17-Europameisterschaft in Deutschland gewinnen ©TFF

Vor einem Jahr erreichte die Türkei als Gastgeber das Halbfinale der UEFA-U17-Europameisterschaft. Auch in dieser Saison haben sie sich wieder für die Endrunde qualifiziert und bereiten sich jetzt auf ihr Auftaktspiel vor, welches vor großer Kulisse am 6. Mai in Erfurt gegen Deutschland stattfinden wird. Abdullah Ercan, ehemaliger Linksverteidiger der A-Nationalmannschaft und Dritter bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2002, hat den U17-Kader vor dem erfolgreichen Abschluss in der Eliterunde übernommen und spricht jetzt mit uefa.com über die Herausforderungen der Vergangenheit und der Zukunft.

uefa.com: Sie wurden zum Nationaltrainer ernannt, nachdem sich die Türkei für die Eliterunde qualifiziert hatte. Haben sie am Kader Veränderungen vorgenommen oder gar die Taktik verändert?

Abdullah Ercan: Fatih Terim [Trainer der A-Nationalmannschaft] hat uns dazu aufgefordert, eine einheitliche Spielweise von der U15-Nationalmannschaft bis zum Profibereich einzuführen. Co-Trainer Metin Tekin wurde Technischer Direktor der U15-, U16- and U17-Nationalmannschaften, also wird zwischen den Juniorenteams und der A-Nationalmannschaft jetzt mehr kommuniziert. Nach meiner Berufung haben wir als erstes ein Spielsystem eingeführt, welches sich an den Taktiken der A-Nationalmannschaft orientiert. Also ein 4-3-3. 4-1-4-1 und manchmal ein 4-5-1. Letztendlich haben wir damit das Mittelfeld und den Angriff modifiziert, ohne Veränderungen in der Abwehr vorzunehmen.

uefa.com: Die Türkei hat das Winterturnier in Israel gewonnen, ist beim Turnier in La Manga Zweiter geworden und hat sich den Gruppensieg in der Eliterunde geholt. Lässt sich daraus schließen, dass der Kader Ihre Philosophie verstanden hat?

Ercan: Wir konnten nur 30 Prozent unserer Ziele erreichen. Es war nicht einfach, weil sie in den letzten zwei Jahren mit einer anderen Formation gespielt haben. Sie haben das Pass- und Stellungsspiel verbessert, allerdings müssen wir uns jetzt auf den Abschluss konzentrieren, wo wir noch am meisten Probleme haben.

uefa.com: Die Türkei musste im letzten Qualifikationsspiel gegen Finnland gewinnen, um die Endrunde zu erreichen. Was hat Ihrer Mannschaft das Leben so schwer gemacht?

Ercan: Die Eliterunde ist eine heikle Angelegenheit, weil nur der Gruppensieger in die Endrunde einzieht. Dies macht Spieler während der Begegnungen nervös. Zweitens können die Leistungen von Spielern, die sich in der Pubertät befinden, mit ihrer Familie oder der Freundin Probleme haben, dramatisch schwanken. Wenn man unsere Spiele analysiert, wird man sehen, dass wir viele Torchancen hatten. Gegen Rumänien haben wir drei Mal die Latte getroffen und gegen Wales haben wir in den letzten fünf Minuten gar fünf erstklassige Möglichkeiten vergeben. Unser letztes Spiel gegen Finnland hätte auch 7:0 ausgehen können. Es hapert nur am Abschluss.

uefa.com: Was gefällt Ihnen an Ihrem Team am besten?

Ercan: Wir sind seit neun Spielen ungeschlagen, es gab fünf Siege und vier Unentschieden. Zu den wichtigsten Eigenschaften unserer Mannschaft zählt sicher, dass wir niemals aufgeben. Wenn wir ein Gegentor kassieren, müssen wir sofort reagieren. Dies ist sehr wichtig. Innerhalb der Mannschaft geht es außerdem sehr freundschaftlich zu.

uefa.com: Wie schätzen Sie Ihre Chancen bei der Endrunde ein?

Ercan: Ich bin mir absolut sicher, dass unsere Spieler in Deutschland sehr selbstbewusst auftreten werden, nachdem wir es unter die letzten acht Mannschaften geschafft haben. Sechs oder sieben Akteure aus unserem Kader spielen in Deutschland, also sind sie die Umgebung und das Klima gewohnt, was sicherlich ein weiterer Vorteil ist. Ich habe großes Vertrauen in die Qualität meiner Spieler. Was unsere Gegner angeht, spielen alle einen ähnlichen Stil wie ihre A-Nationalmannschaften. Mit Ausnahme der Niederlande haben wir bisher gegen keinen unserer Gruppengegner gespielt. England war schon immer physisch sehr stark, aber wir wissen nicht sehr viel über Deutschland. Eröffnungsspiele sind immer etwas ganz Besonderes. In unserem ersten Spiel treffen wir auf den Gastgeber und wir erwarten eine Menge türkischer Anhänger. Unser erstes Ziel ist es, das Auftaktspiel für uns zu entscheiden, dann ins Halbfinale zu kommen und schließlich das Turnier zu gewinnen. Wir haben es uns auch zum Ziel gesetzt, [durch eine Platzierung unter den ersten Drei in der Gruppe] die FIFA-U17-Weltmeisterschaft in Nigeria zu erreichen.