Marten de Roon über Atalantas Europa-League-Triumph und das Superpokal-Duell gegen Real Madrid

Nicht viele hatten Atalanta in der vergangenen Saison als einen der Top-Favoriten für den Gewinn der UEFA Europa League auf dem Schirm. Die junge Mannschaft von Gian Piero Gasperini begeisterte jedoch mit attraktivem Offensivfußball und sicherte sich durch einen 3:0-Finalerfolg über Bayer Leverkusen in Dublin den Titel – der erste europäische Triumph überhaupt in der Vereinsgeschichte von La Dea.

Als Belohnung startet Atalanta nicht nur in dieser Saison in der Ligaphase der UEFA Champions League, sondern darf auch am UEFA-Superpokal teilnehmen. Dieser findet am 14. August in Warschau gegen Real Madrid statt. Einer der Schlüsselspieler der erfolgreichen vergangenen Spielzeit war der Niederländer Marten de Roon. Der 33-Jährige sprach mit UEFA.com über die Feierlichkeiten nach jener denkwürdigen Nacht in Irland, das Duell mit Real Madrid und seine Vorfreude auf die Rückkehr der Champions League nach Bergamo.

Über die Feierlichkeiten nach dem Europa-League-Triumph

Es war unglaublich, einfach fantastisch für die Stadt und für uns. Als das Flugzeug landete, warteten die Menschen bereits auf uns. Sie konnten es kaum glauben und mussten sich gegenseitig kneifen, um zu sehen, ob es wirklich die Realität war. Wir feierten und sangen – es war eine Erfahrung, die die Menschen nicht so schnell vergessen werden. Selbst jetzt, wenn man Leute trifft, sprechen sie immer darüber und was es für die Stadt und alle Einwohner bedeutet.

Die Beziehung zu den Fans ist hier sehr eng, und jeder, der in der Gegend geboren wurde, ist Atalanta-Fan. Sie standen auch in schwierigen Zeiten immer hinter uns. Deshalb haben wir nach dem Spiel den Pokal auf der Tribüne herumgereicht, damit die Fans auch auf diese Weise mit uns feiern konnten. Ohne sie hat Fußball keine Bedeutung, daher ist es wichtig, sie aktiv miteinzubeziehen. Sie sind uns wahrscheinlich ewig dankbar, aber das sind wir ihnen auch.

Über seinen verletzungsbedingten Ausfall im Finale

Um ehrlich zu sein, habe ich eine sehr schwierige Zeit durchgemacht. Ich war traurig und enttäuscht, aber dann habe ich zu mir selbst gesagt, dass ich es akzeptieren muss. Ich bin einer der Führungsspieler im Team, und ich musste einfach Positivität ausstrahlen und für die Jungs da sein, mit ihnen sprechen, das tun, was ich immer tue, nur eben nicht auf dem Platz. Das war meine Rolle.

Über das Superpokal-Duell gegen Real Madrid

Es wird fantastisch. Es ist etwas, das wir uns durch den Gewinn dieser Trophäe und das überragende Spiel gegen Leverkusen verdient haben. Dies ist das i-Tüpfelchen gegen den wahrscheinlich besten Verein der Welt. Sie sind seit Jahren an der Spitze, daher ist es etwas ganz Besonderes, gegen ein solches Team spielen zu können. Wir haben großen Respekt vor Real Madrid.

Wir werden unser Bestes geben. Es ist etwas sehr Prestigeträchtiges, aber wir sollten uns nicht zu viel Druck machen und es einfach genießen. Mit Kylian Mbappé sind sie jetzt natürlich noch stärker. Es ist eine fantastische Mannschaft, aber wir sind froh, die Außenseiter zu sein. Das war gegen Leverkusen genauso, vielleicht ist das genau das Richtige für uns.

Über die Champions-League-Qualifikation

Natürlich ist das eine tolle Sache. Wir haben mit diesem Team schon dreimal die Champions League erreicht. Anschließend haben viele gesagt, dass das Märchen vorbei ist. Innerhalb eines Jahres haben wir sie vom Gegenteil überzeugt und die Europa League gewonnen. Nun sind wir wieder auf dem höchsten Niveau – der Champions League.

Darüber, wie ihm sein Sinn für Humor hilft

Ich denke, Humor kann ernsten Situationen den Druck nehmen. Was mir auch den Druck nimmt, ist meine Familie. Wenn man nach Hause kommt, kann man den Fußball hinter sich lassen und sich auf die Familie konzentrieren. Ich denke, für viele kann die Familie, vielleicht Kinder, Haustiere, sehr hilfreich sein. Humor ist ein Teil davon. Und wenn man zum Verein zurückkommt oder Leistung bringen muss, kann man sich wieder auf den Sport konzentrieren.