Villarreal-Trainer Unai Emery über den UEFA-Superpokal, Chelsea und seine Europa-League-Händchen
Mittwoch, 11. August 2021
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Ehrgeizig wie eh und je: Der 49-Jährige hat mit dem Sieger der UEFA Europa League die nächsten Titel im Visier.
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Er hat vier von fünf seiner Endspiele in der UEFA Europa League gewonnen und gilt deshalb als Großmeister dieses Wettbewerbs, nun liebäugelt Unai Emery damit, seinen letzten Titel mit Villarreal zu veredeln. Im UEFA-Superpokal trifft seine Mannschaft in Belfast auf Chelsea.
Dabei hat der 49-Jährige, der seine ersten drei Europa-League-Triumphe mit Sevilla feierte, noch eine Rechnung offen. Im Europa-League-Endspiel 2019 verlor er mit Arsenal gegen die Blues. Mit UEFA.com spricht Emery über seine Erinnerungen an die großen Triumphe.
Über den anstehenden UEFA-Superpokal gegen Chelsea
Sobald du nur davon lebst, was du in der Vergangenheit erreicht hast, kannst du einpacken. Ich möchte in der Gegenwart und in der Zukunft leben.
Ich habe zwei Mal im UEFA-Superpokal gespielt und diesen Titel noch nie gewonnen. Wir werden die neue Saison damit beginnen, dass wir die alte Saison beenden. Wir werden erneut im Mittelpunkt der Fußballwelt stehen und können zeigen, dass wir es mit einem Topteam wie Chelsea aufnehmen können.
Thomas Tuchel ist ein hervorragender und prestigereicher Trainer. Er hat in Deutschland Titel geholt und war mit PSG erfolgreich.
Über seinen Lieblingssieg in der UEFA Europa League
Der Triumph mit Villarreal in der letzten Saison, weil es der letzte von vier Titeln war und wir dabei neue Ufer erreicht haben.
Als ich bei Sevilla anfing, hatte der Verein schon im Europapokal triumphiert. Aber bei Villarreal war ich der erste Trainer, der diese Schranke niedergerissen hat. Zudem ist der Wettbewerb in den letzten Jahren immer schwieriger geworden.
Über seinen ersten Sieg mit Sevilla (2014 im Elfmeterschießen gegen Benfica)
Der erste Titel ist wie eine Taufe. Du wirst als Trainer getauft, der einen europäischen Titel gewonnen hat und deshalb gewisse Kenntnisse vorweisen kann. Ich weiß noch genau, wie ich auf den Platz gesprungen bin und auf die Fans zulief. Dieser Sprint reflektiert, was man wirklich spürt. Man möchte den Moment mit den Fans teilen und ihnen danken, dass sie vor Ort waren.
Den Sieg im Jahr 2015 gegen Dnipro Dnipropetrovsk
Wir wussten, dass wir der Favorit waren. Dnipro hatte aber schon als großer Außenseiter gegen Napoli mit Trainer Rafa Benítez gewonnen, also durften wir sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Wenn man sein erstes Finale gewinnt, fühlt sich der zweite Auftritt im Endspiel viel leichter an. Wir hatten gegen starke Mannschaften wie Borussia Mönchengladbach gewonnen und es wurde viel von uns erwartet. Wir waren sehr konzentriert in diesem Endspiel.
Über den Finalsieg 2016 gegen Liverpool
Das war ein Endspiel, was für viel Genugtuung gesorgt hat. Beide Teams wussten vorher, dass der Gewinner in der nächsten Saison in der Champions League spielen würde. Liverpool hatte sich damals nicht über die Premier League für die Königsklasse qualifiziert, also mussten sie den Titel unbedingt holen. Zur Halbzeit lagen wir mit 0:1 hinten und Liverpools Fans haben schon geglaubt, die Sache wäre durch.
In der Pause habe ich meinen Spielern gesagt: "Tut so, als würdet ihr im eigenen Stadion spielen. Wir müssen befreiter agieren und den Fans Freude bereiten." Wir haben dies hinbekommen und Liverpool kam damit nicht zurecht.
Über die Niederlage mit Arsenal gegen Chelsea
Das war ein klassisches 50:50-Spiel. Beide Teams hatten im Laufe der Saison ähnliche Leistungen gebracht. Wir hatten eine gute erste Halbzeit, konnten aber keine der Chancen nutzen. An diesem Abend hat Eden Hazard den Unterschied gemacht. In der zweiten Hälfte hat er voll aufgedreht und wir haben am Ende verdient mit 1:4 verloren.
Über seine Ziele mit Villarreal in der Saison 2021/22
Wir dürfen uns keine Grenzen bei den Zielen setzen. In der Realität wird die Gruppenphase der UEFA Champions League den Weg vorgeben. Es kommt darauf an, welche Gegner wir bekommen. Es wird Mannschaften geben, die stärker sind als wir. Sollten wir das Achtelfinale erreichen, liegt es nur an uns. Wir haben die Möglichkeiten, um jeden Gegner zu überraschen.