Saisonrückblick: Wie hat sich Real Madrid für den Superpokal qualifiziert?
Sonntag, 6. August 2017
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UEFA.coms Real-Madrid-Reporter Joe Walker blickt vor dem UEFA-Superpokal auf eine atemberaubende Saison der Königlichen zurück.
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Real Madrids Traum, als erstes Team überhaupt den Titel in der Ära der UEFA Champions League erfolgreich zu verteidigen, begann mit einem Stolperstart. Lange lagen die Königlichen vor eigenen Fans in Gruppe F gegen Sporting CP mit 0:1 zurück, doch - wie so oft - schlug kurz vor Schluss die Stunde von Cristiano Ronaldo. Mit einem seiner typischen Freistoßtreffer bescherte er Real in der 89. Minute den Ausgleich und Álvaro Morata gelang in der Nachspielzeit sogar noch der Siegtreffer für den Titelverteidiger. "El Madrid nunca se rinde" – Madrid gibt niemals auf – dieser Slogan sollte in den kommenden Monaten noch mehrfach strapaziert werden.
Dieser Artikel erscheint im offiziellen Programm zum UEFA-Superpokal 2017. Hier könnt Ihr den Text runterladen.
Klassiker
Unvergesslicher Schlagabtausch
Das 3:3 am 4. Spieltag bei Legia Warszawa war sicher kein grandioses Spiel, dafür aber eines der spektakulärsten der Saison. Traumtore, eine furiose Aufholjagd, grobe Abwehrschnitzer und Last-Minute-Tore bestimmten die Dramaturgie dieser unglaublich unterhaltsamen Partie.
Erfolgsgarant
Zidanes goldenes Händchen
Viele Skeptiker fragten sich vor dieser Saison, ob es Zidane wohl gelingen werde, seine großen Erfolge aus seinen ersten sechs Monaten zu wiederholen, doch am Ende übertraf er alle Erwartungen sogar noch. Er sorgte für das erste Real-Double (Meisterschaft, Europapokal) seit 59 Jahren und das sicher nicht nur wegen seiner unzähligen Superstars im Team. Der Franzose sorgte für eine großartige Stimmung im Kader und zeigte auch taktische Finessen, die dem Trainer-Novizen kaum einer zugetraut hätte. Er ließ Ronaldo nach der Verletzung von Gareth Bale in einer 4-4-2-Formation zentraler spielen und legte so den Grundstein für die späteren Erfolge.
Schönstes Tor
El Golazo
"An solchen Schüssen arbeite ich im Training sehr hart", verriet Casemiro nach seinem Traumtor im Bernabéu gegen Napoli. Der Brasilianer nahm einen Befreiungsschlag von Napolis Raúl Albiol aus gut 30 Metern volley und donnerte ihn in den Winkel. Schöner geht's nicht ...
Der Star
Na, wer wohl?
Nach einer - für seine Verhältnisse - eher durchwachsenen Gruppenphase, explodierte Ronaldo förmlich. Mit zwei Dreierpacks in Viertel- und Halbfinale übertraf er die 100-Tore-Marke in der Königsklasse (inzwischen sind es 105), 54 davon gelangen ihm in den diversen K.o.-Runden."Es gibt keine Worte, um Cristiano Ronaldo zu beschreiben", würdigte ihn sein Coach schon vor dem Finale gegen Juventus. "Mit ihm ist einfach alles möglich." Wenig später bestätigte der Portugiese dann seinen Trainer und ließ gegen Gianluigi Buffon noch zwei Tore folgen.
Im Schatten
Luka Modrić
Für diesen Posten gäbe es mehrere Anwärter, doch Luka Modrić ist unser Kandidat Nummer eins. "Er sorgt dafür, dass die Mannschaft funktioniert. Wenn er dabei ist, spielt das Team besser", charakterisiert Real-Legende Raúl González das Wirken des Kroaten. Der 31-Jährige spielte eine brillante Saison, war ein perfektes Bindeglied zwischen Defensive und Offensive und sorgte immer wieder für die kreativen Momente im Real-Spiel.
Tor-Hunger
"Real ist vorne wie hinten immer für Tore gut"
Diese Einschätzung von Bayern-TrainerCarlo Ancelotti vor dem Viertelfinale bestätigte sich eindrucksvoll. Real blieb nur einmal in der gesamten Champions-League-Saison ohne Gegentor – beim 3:0-Sieg im Halbfinale gegen Atlético – traf aber auch in jedem Spiel. Das Finale war das 65. (!) Pflichtspiel in Folge, in dem Madrid zumindest ein Tor gelang, das letzte Spiel ohne eigenes Tor 'unterlief' den Königlichen im Halbfinale 2015/16 bei Manchester City.
Kommender Star
Marco Asensio
Mit einem tollen Tor feierte er letzte Saison im Spiel um den UEFA-Superpokal ein viel versprechendes Debüt, seither wurde der dynamische Mittelfeldspieler von Monat zu Monat stärker. Bei seinem Debüt in der UEFA Champions League erzielte er ein Tor und wurde zum Man of the Match gekürt, gegen Bayern war er im Viertelfinale ebenfalls erfolgreich und im Endspiel gelang ihm kurz vor Schluss ein Joker-Tor. Zudem wurde der 21-Jährige bei der UEFA-U21-Europameisterschaft als zweitbester Spieler mit dem silbernen Ball ausgezeichnet. Nächste Herausforderung: ein Stammplatz bei Zinédine Zidane...