Schiedsrichter Mažić freut sich auf Real Madrid - Sevilla
Montag, 8. August 2016
Artikel-Zusammenfassung
Milorad Mažić ist "aufgeregt und froh", das Spiel um den UEFA-Superpokal pfeifen zu dürfen. Einer der Schlüssel zum Erfolg ist für ihn der Umgang mit den Menschen.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
"Sei stolz, fokussiert und bleib dir selbst treu" - das sind drei der wichtigsten Aspekte, die der serbische Schiedsrichter Milorad Mažić mit in das Spiel um den UEFA-Superpokal zwischen Real Madrid und Sevilla am Dienstag in Trondheim nimmt.
Der 43-Jährige aus der Stadt Vrbas, die 25 000 Einwohner hat und 130 Kilometer nördlich von Belgrad liegt, freut sich auf sein erstes großes Endspiel in einem UEFA-Wettbewerb. Er stellt aber auch klar, dass man sich bei einem solch großen Ereignis nicht von Emotionen lenken lassen darf.
"Ich bin aufgeregt und stolz. Du musst dich aber auch immer wieder daran erinnern, vor einem solch großen Spiel - und auch nach dem ersten Pfiff - fokussiert und selbstbewusst zu bleiben", so der Unternehmensleiter eines Fleischerbetriebs. Seine internationale Karriere startete er 2009. Seither hat er viel Erfahrung gesammelt. Zuletzt leitete der Serbe drei Spiele bei der UEFA EURO 2016.
Mažić wird in Trondheim von vier weiteren Offiziellen begleitet: Den Schiedsrichterassistenten Milovan Ristić und Dalibor Djurdjević sowie den zusätzlichen Schiedsrichterassistenten Danilo Grujić und Nenad Djokić. Szymon Marciniak aus Polen ist der Vierte Offizielle. "Genau wie die beiden Mannschaften auf dem Rasen ist auch das Schiedsrichtergespann ein Team. Dieses Spiel ist für uns alle etwas ganz Großes", so Mažić. "Wir motivieren uns gegenseitig, um unsere beste Leistung abzurufen."
Mažić kam mit etwas mehr als 20 Jahren, wie viele seiner Kollegen, zur Schiedsrichterei. "In jungen Jahren war ich Fußballer, habe mich dann aber verletzt", erinnert er sich. "Ich habe mir eine Auszeit genommen und meine Freunde haben mir geraten, mich doch mal als Schiedsrichter zu probieren. Nach meinem ersten Spiel habe ich begriffen, wie sehr mir dieser Job gefällt. Von dort an wusste ich, dass es das ist, was ich machen will."
"Ich habe mir alle großen Schiedsrichter der damaligen Zeit angehsehen und versucht, ein bisschen etwas von jedem zu kopieren. Gleichzeitig bin ich aber auch mir selbst treu geblieben. Das ist sehr wichtig für jeden Schiedsrichter."
Der verheiratete Vater von zwei jungen Söhnen, der trotz seines vollgepackten Terminkalenders viel Zeit mit seiner Familie verbringt, hat Real Madrid schon zweimal gepfiffen - beide Male in der UEFA Champions League der Saison 2014/15. Zunächst in Basel in der Gruppenphase und dann im Viertelfinalrückspiel gegen Atlético Madrid.
Auch mit Sevilla hat der Unparteiische in zwei Partien bereits Erfahrung gemacht. Er leitete das Halbfinalrückspiel Sevillas in der UEFA Europa League gegen Valencia in der Saison 2013/14 und in der gleichen Spielzeit war er als Vierter Offizieller mit von der Partie, als Sevilla das Endspiel der UEFA Europa League im Elfmeterschießen in Turin gegen Benfica gewann.
Das Schiedsrichterteam wird top vorbereitet nach Trondheim reisen - nicht nur körperlich und mental, sondern auch im Hinblick auf die beiden Mannschaften. Die UEFA unterstützt ihre Referees dabei, die Taktiken der Teams und die Spieler zu studieren, mit denen sie sich im nächsten Spiel auseinandersetzen müssen. Mažić ist ein Verfechter dieses Prinzips.
"Es ist gut, sich schlau zu machen, denn es hilft dir und deinen Kollegen. Du fühlst dich sicherer und weißt, was dich erwartet", so der Serbe. "Der Einsatz von Analysten bei der UEFA EURO 2016, um den Schiedsrichtern zu helfen, war eine ausgezeichnete Idee der UEFA und ein sehr großer Schritt."
"Außerdem hat mir mein ursprünglicher Job bei der Schiedsrichterei geholfen und andersrum war das genauso der Fall. In beiden Bereichen lernst du, wie man mit den vielen verschiedenen Menschen und den unterschiedlichen Charakteren umgeht."
Was wird die Zukunt für ihn nach dem Spiel in Trondheim bringen? "Es gibt immer ein nächstes Spiel", so Mažić. "Also musst du dich konzentrieren und jeden Tag hart arbeiten, um zu lernen. Du musst deine Fähigkeiten weiterentwickeln und Fortschritte machen. Du musst dir bewusst sein, dass es immer Raum für Verbesserungen gibt."