Guardiola - Mourinho: Um die Ehre und den Titel
Donnerstag, 29. August 2013
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Die Partie um den UEFA-Superpokal kommt den Trainern beider Vereine gerade recht. Pep Guardiola ist vor dem ersten "hoffentlich vieler" Endspiele titelhungrig, José Mourinho sucht die Standortbestimmung.
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Schon wenige Stunden nach dem Triumph vom FC Bayern München im Finale der UEFA Champions League in London fand sich tief im Wembley-Stadion eine Gruppe von Journalisten, die mit großer Vorfreude bereits über den UEFA-Superpokal diskutierte. Der Grund: Das Trainerduell Pep Guardiola gegen José Mourinho.
Chelsea FC hatte sich dafür eine Woche vorher mit dem Sieg in der UEFA Europa League qualifiziert und obwohl Mourinho damals noch gar nicht offiziell als neuer Trainer präsentiert wurde und auch Guardiola sein Amt beim FC Bayern noch nicht angetreten hatte, konnte man sich der Intrige des Aufeinandertreffens schon damals nicht entziehen.
Die beiden Trainer spielen diesen Aspekt vor der Begegnung im Stadion Eden jedoch herunter. "Es geht nicht um Pep gegen mich", meinte Mourinho und sein Kontrahent Guardiola fügte hinzu: "Ab dem Anpfiff liegt der Fokus nur noch auf den Spielern. Millionen von Zuschauern werden zwei tolle Mannschaften mit großartigen Spielern sehen."
"Es spielt hier ein Verein gegen einen anderen Verein", konkretisierte Mourinho. "Es geht um den UEFA-Superpokal zwischen den Siegern der UEFA Champions League und der UEFA Europa League. Pep ist nicht der Champions-League-Sieger und ich bin nicht der Europa-League-Champion. Wir sind nur jetzt die Trainer dieser Vereine."
Eine nüchterne Analyse des Portugiesen, der sich viel mehr dafür interessiert, wie seine Blues die Standortbestimmung überstehen: "Uns kommt es sehr gelegen, jetzt gegen den Sieger der UEFA Champions League zu spielen. Die Qualität in der Königsklasse ist von einer anderen Welt, wir brauchen Spiele auf diesem Level, um uns zu verbessern. Aber es ist auch ein Spiel, in dem es um eine Trophäe geht."
Und natürlich geht es auch ein kleines bisschen um Revanche. Nicht nur für den FC Bayern, der mit dem Triumph im Wembley die schmerzhafte "Finale dahoam"-Erfahrung ein stückweit in den Hintergrund drängte und trotzdem noch eine Rechnung mit dem damals siegreichen Chelsea hat, auch die Londoner haben Wiedergutmachung im Sinn. Letztes Jahr unterlagen die Blues im Superpokal mit 1:4 gegen Club Atlético de Madrid und schicken sich an, dieses Mal den Pokal auf die Insel zu holen.
Guardiola hat eine Menge dagegen, schließlich ist es für ihn die Chance, den ersten Titel als Coach des Triple-Siegers zu holen. "Es ist meine Premiere als Bayern-Trainer auf internationalem Niveau. Ich hoffe, es wird nicht das letzte Endspiel mit Bayern", so der Spanier, der großes Vertrauen in die Spielweise seiner Mannschaft hat. "Ich brauche noch mehr Zeit, aber wir spielen momentan gut. Wir kreieren viele Chancen, spielen hohes Pressing. Die Defensivarbeit hat die Mannschaft schnell verstanden und ich bin zufrieden. Sie haben mir mehr geholfen, als ich ihnen. Ich bin mir sicher, dass wir im April und im Mai mit dabei sind, wenn es um die Titel geht."
Vom Spielverlauf her erwarten beide Trainer ein ausgeglichenes Duell, doch "man weiß nie, was passiert", erklärte Mourinho. "Im Fußball ist manchmal so, dass nicht alles nach Plan verläuft. Zwischen guten Mannschaften gibt es normalerweise keine Kantersiege. Die Erfahrung und die Stabilität sprechen für Bayern, aber mein Gefühl sagt mir, dass wir es mit ihnen aufnehmen können. Wenn man sich Auge in Auge gegenübersteht, dann kann alles passieren."