Verdienter Sieg: Neuer verhindert Déjà-vu
Freitag, 30. August 2013
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FC Bayern München - Chelsea FC 2:2 n.V. (Bayern gewinnt mit 5:4 i.E.)
Manuel Neuer sicherte dem über 120 Minuten überlegenen FC Bayern den unterm Strich verdienten Superpokal-Triumph.
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Eigentlich lief alles wie 2012, doch dieses Mal hatte der FC Bayern München gegen Chelsea FC das bessere Ende für sich. Nach 120 klar überlegenen Minuten behielt die Elf von Pep Guardiola im Elfmeterschießen die Oberhand und holte sich den UEFA-Superpokal.
Fernando Torres hatte die Blues früh in Führung gebracht und nach dem Treffer von Franck Ribéry ging es in die Verlängerung, in der Chelsea - mittlerweile in Unterzahl - durch Eden Hazard das 2:1 gelang, doch quasi mit dem Schlusspfiff erzwang Javi Martínez das Elfmeterschießen. Die ersten neun Versuche fanden allesamt ihren Weg ins Tor, dann hielt Manuel Neuer gegen Romelu Lukaku und Bayern durfte jubeln.
So lautstark wie die Fans des deutschen Rekordmeisters das Stadion Eden im Griff hatten, so tonangebend waren die Bayern zunächst auch auf dem Rasen. Franck Ribéry, von der UEFA frisch zum Besten Spieler in Europa der Saison 2012/13 gekrönt, ließ in der siebten Minute freistehend die erste Chance liegen, während Chelsea zunächst kaum hinten raus kam.
Dann aber führte der erste Konter gleich zum 0:1: Nach zwei verlorenen Zweikämpfen im Mittelfeld war die Bayern-Abwehr entblößt, André Schürrle legte punktgenau auf Torres quer und der Spanier brachte die Kugel aus zwölf Metern knallhart im Netz unter.
Der Triple-Sieger ließ sich davon nicht beirren und übernahm sofort wieder die Initiative, eine Direktabnahme von Philipp Lahm, der für den verletzten Bastian Schweinsteiger auf der Sechs spielte, stellte für Petr Čech aber keine Probleme dar, anschließend war der Chelsea-Schlussmann auch gegen Thomas Müller auf dem Posten.
Glänzend reagierte der Tscheche bei seinem "Heimspiel" auch in der 22. Minute, als Ribéry nach einer starken Kombination von der Strafraumgrenze zum Schuss kam, Čech den Ball aber um den Pfosten lenken konnte. Chelsea spielte nach der Führung weiter auf Konter und ließ sich in der 31. Minute wieder im Bayern-Strafraum blicken. Dieses Mal schoss Torres, erneut nach Vorarbeit von Schürrle, aus der Drehung aber über das Tor.
Defensiv ließen sich die Engländer kaum etwas zu Schulden kommen und nur selten fand Bayern freie Gassen wie in der 38. Minute, als Müller nach Vorarbeit von Arjen Robben noch entscheidend gestört wurde - gleichzeitig die letzte nennenswerte Szene aus dem ersten Durchgang.
Ein Bayern-Akteur kam aber ganz besonders heiß aus der Kabine und sorgte nach 120 Sekunden für den Ausgleich: Franck Ribéry. Der Flügelflitzer zog von links dynamisch nach innen und überwand Čech aus 21 Metern. Kurz darauf hätte der Franzose fast das 2:1 nachgelegt, seine spektakuläre Volleyabnahme rauschte aber am Kasten der Blues vorbei.
Bayern machte jetzt viele Dinge richtig, schenkte den Londonern in der 64. Minute aber fast das 1:2. Nach einem Ausrutscher von Dante legte Schürrle für Oscar quer, der völlig freistehend an Neuer scheiterte und Frank Lampard jagte den Nachschuss von der Strafraumgrenze über das Tor.
Spätestens jetzt wurde die Partie viel offener geführt und Chelsea tauchte öfter gefährlich in Strafraumnähe auf. So musste Neuer wenig später gegen Hazard retten, anschließend köpfte Dante einen Versuch von Oscar weg. Der Triple-Sieger hatte derweil Distanzschüsse von Robben (68.) und Kroos (73.) zu bieten, beide gingen aber ein gutes Stück rechts neben das Tor.
Dann wieder Chelsea: Nach einer Lampard-Ecke köpfte Branislav Ivanović an die Latte, Sekunden später zögerte der völlig freie Schürrle einen Moment zu lange und konnte Neuer dann unter Bedrängnis nicht überwinden. Sechs Minuten vor Schluss musste Neuer die nächste Glanzparade gegen David Luiz auspacken, und gerade als Chelsea einem Torerfolg näher schien, mussten sie nach der Gelb-Roten Karte gegen Ramires in Unterzahl weiterspielen.
In der 88. Minute hatte Ribéry den vermeintlichen Siegtreffer auf dem Fuß, aber auch Chelsea hatte noch einen viel versprechenden Freistoß, ehe es - wie schon beim Endspiel der UEFA Champions League 2012 - in die Verlängerung ging.
Die war keine drei Minuten alt, als sich niemand in Bayerns Abwehr für Hazard verantwortlich fühlte und seelenruhig zusah, wie der Belgier von links zur Mitte zog und Neuer aus 16 Metern überwand. Im restlichen Verlauf der ersten Halbzeit der Verlängerung befand sich Chelseas Strafraum im dauerhaften Belagerungszustand, die Guardiola-Elf fand aber kein Durchkommen.
Nach dem Seitenwechsel konnte sich Chelsea zwei Mal auf Čech verlassen, der erst gegen Mario Mandžukić stark parierte und anschließend die hochprozentige Chance von Jérôme Boateng zunichte machte.
Als nächstes brachte es Xherdan Shaqiri nicht fertig, einen Ball freistehend aus vier Metern im Tor unterzubringen und Ribéry verzweifelte zwei Mal an Čech, ehe es doch noch zum überfälligen Ausgleich kam: Irgendwie kam der Ball am Fünfmeterraum zu Martínez und der Spanier erzwang aus kurzer Distanz ein Elfmeterschießen (120.+1).
Während Čech beim Finale 2012 noch der Held des Abends gewesen war, konnte er dieses Mal keinen der fünf Elfer von Bayern halten. Auch Chelsea zeigte sich treffsicher, bis Lukaku seinen Meister in Neuer fand.