Shevchenko stiehlt wieder allen die Schau
Freitag, 29. August 2003
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AC Milan - FC Porto 1:0
Wieder einmal war es Andriy Shevchenko, der dem AC Milan einen großen Triumph bescherte: den UEFA-Superpokal.
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Andriy Shevchenko war wieder einmal der Mann des Tages aus Sicht des AC Milan. Sein Kopfballtor bescherte dem UEFA Champions League-Sieger heute Abend gegen den FC Porto in Monaco einen 1:0-Sieg und damit den vierten UEFA-Superpokal der Vereinsgeschichte.
Frühes Tor
Shevchenko, der im Mai beim 3:2-Sieg nach Elfmeterschießen gegen Juventus FC den entscheidenden Strafstoß verwandelt und damit für den sechsten Triumph der Mailänder in der europäischen Königsklasse gesorgt hatte, war schon in der zehnten Minute erfolgreich. Auch danach sorgte der Ukrainer, der anschließend zum besten Spieler der Partie gewählt wurde, mit seinen intelligenten Attacken für die Höhepunkte dieser Begegnung. Bei seiner Auswechslung in der 75. Minute erhielt er denn auch zurecht stehende Ovationen der Zuschauer.
Ancelotti setzt auf Erfahrung
Milan setzte auf eine sehr erfahrene Aufstellung, mit dabei überraschend auch Kapitän Paolo Maldini, der sich schneller als erwartet von einer Knöchelverletzung erholte, die er sich vor 14 Tagen im Training zugezogen hatte. Auf der rechten Abwehrseite erhielt Dario Šimic den Vorzug vor Neuzugang Cafu, links lief mit Giuseppe Pancaro ein Spieler auf, der ebenfalls erst im Sommer zu Milan gestoßen war.
McCarthy als vorderste Spitze
Bei Porto agierte der südafrikanische Neuzugang Benny McCarthy von RC Celta de Vigo als vorderste Spitze, etwas hinter ihm spielten Derlei und Dmitri Alenitchev.
Guter Beginn
Das Spiel begann äußerst lebendig, nach nur drei Minuten versuchte Rui Costa sein Glück mit einem Fernschuss, verzog aber. Shevchenko unterstricht seine starke Form gleich zweimal, als er sich hinter die Porto-Abwehr schlich, anschließend setzte Filippo Inzaghi noch einen Volley-Schuss am Tor vorbei.
Goldenes Tor
Aber für die Glanzlichter sorgte der Mann mit der Rückennummer 7, der mit Inzaghi ständig die Position tauschte und sich ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Kein Wunder, dass es dann auch der Ukrainer war, der nach einem Freistoß von Rui Costa höher sprang als Paulo Ferreira und den Ball zum 1:0 ins Netz köpfte.
Inzaghis Chance
Nach einigen schönen Spielzügen der Portugiesen drückte Milan wieder auf das Tempo. Andrea Pirlo bediente mit einem starken Pass Shevchenko, der, obwohl selbst völlig frei, uneigennützig zu Clarence Seedorf passte, aber dessen Versuch ging am Porto-Tor vorbei. In der 33. Minute schien das 2:0 fällig. Shevchenko stürmte in den Strafraum der Portugiesen und legte den Ball auf Rui Costa ab, der seinerseits Inzagi ins Spiel brachte, doch der Torjäger Milans traf nur das Außennetz.
Porto drückt
Doch so leicht wollte sich Porto nicht geschlagen geben und acht Minuten vor der Pause bekam Derlei den Ball, zog nach innen und bediente Maniche. Dessen Gewaltschuss hätte zwar Dida bezwungen, prallte aber zum Entsetzen des Portugiesen nur an die Latte.
Höllisches Tempo
Die zweite Halbzeit begann mit höllischem Tempo, Shevchenko hatte noch eine Chance, ehe sich das Spiel in den anderen Strafraum verlagerte. Ein schneller Konter endete mit einem 25-Meter-Schuss von Maniche, der noch das Lattenkreuz rasierte. Nur eine Minute später köpfte Inzaghi einen Pirlo-Freistoß genau in die Arme von Vítor Baía.
Harte Arbeit
Porto kämpfte verbissen und wieder versuchte Maniche sein Glück aus der Distanz, diesmal verfehlte er sein Ziel aber erneut um ein paar Zentimeter. Dann flankte Shevchenko auf Inzaghi, aber der köpfte drüber. Porto hatte jetzt die besseren Gelegenheiten, doch Ricardo Costa und der eingewechselte Edgaras Jankauskas vergaben auch die besten Chancen.
Schlussspurt
Rui Costa hätte dann alles klar machen können, jagte den Ball aber aus kurzer Distanz über die Latte. Maniche versuchte es erneut aus größerer Entfernung, hatte aber ein drittes Mal Pech. Kurz darauf tauchte Inzaghi alleine vor dem herausstürzenden Baía auf, aber der portugiesische Schlussmann konnte per Fußabwehr klären.
Pokal-Triumph
Das Spiel war bis zur letzten Sekunde umkämpft, Derlei verfehlte das Milan-Tor mit einem akrobatischen Seitfall-Zieher nur hauchdünn, kurz darauf fehlten bei einem schönen Schuss von Jankauskas wieder nur Zentimeter. Der portugiesische Meister, der seinen fünften Titel im Jahre 2003 anstrebte, gab einfach nicht auf. Als aber der eingewechselte José Bosingwa mit der letzten Chance an Dida scheiterte, konnte sich Milan endlich über den Schlusspfiff und den vierten Triumph im Superpokal freuen.