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Valencia hat Appetit auf mehr

Claudio Ranieri sagte nach dem UEFA-Superpokal-Triumph gegen den FC Porto, er habe "eine große Valencia-Mannschaft" von Rafael Benítez übernommen.

Von Adrian Harte aus Monaco

Der UEFA Superpokal nimmt im europäischen Fußballkalender eine merkwürdige Position ein. Janusköpfig blickt er sowohl in die Zukunft wie auch in die Vergangenheit: er würdigt die Sieger der letzten Saison, ist aber zugleich auch durch die Auslosung der beiden Europapokale der Startschuss für die kommenden spannenden Monate auf internationalem Parkett.

Alles neu
Diese kuriose Stimmung war auch zu spüren, als die beiden Mannschaften nun mit zahlreichen neuen Gesichtern und zwei neuen Trainern das Stade Louis II. betraten. Claudio Ranieri, letzte Saison noch bei Chelsea FC in Amt und Würden, ersetzt den zu Liverpool FC abgewanderten Rafael Benítez bei Valencia CF und Víctor Fernández ist bei Porto Nachfolger von José Mourinho, der ja Ranieri bei Chelsea ersetzt hat.

Valencias Sieg
Mourinho war nicht der einzige Verlust, den Porto zu verkraften hatte, Ricardo Carvalho und Paula Ferreira waren ihm ja zu Chelsea gefolgt, Deco entschied sich für einen Wechsel zum FC Barcelona. Der Abgang dieses Trios wird schwer zu verkraften sein, dies wurde schon beim gestrigen 2:1-Sieg Valencias überdeutlich. Herrliche Tore von Rubén Baraja und Marco Di Vaio waren der verdiente Lohn eines überlegen geführten Spiels, daran konnte auch der ebenso späte wie spektakuläre Anschlusstreffer durch Ricardo Quaresma nichts mehr ändern.

Ranieri zufrieden
Ranieri zögerte nicht, seine Spieler zu loben. „Es ist wunderbar, den Superpokal zu gewinnen, nachdem wir ja diese Woche das Duell um den spanischen Superpokal verloren haben. Es ist ein schönes Gefühl, den Superpokal erstmals seit 1980 wieder gewonnen zu haben. Ich muss meine Spieler dafür loben. Sie waren großartig. Sie haben jedem eine Charakter-Lektion erteilt, indem sie sich für die Niederlage Anfang der Woche revanchiert haben.”

Kaum Veränderungen
In Valencia setzt man größtenteils auf die alten Gesichter. Die Mannschaft, die in der Primera División und dem UEFA-Pokal in der letzten Saison so brilliert hatte,  wurde vor allem durch den Juventus-Stürmer Di Vaio verstärkt, auch sein Landsmann Bernardo Corradi soll im Angriff für Wirbel sorgen.

"Große Mannschaft"
"Ich habe eine große Mannschaft von Rafa Benítez übernommen", sagte Ranieri. "Sie haben letzte Saison ihre Sache sehr gut gemacht und ich möchte seine Arbeit nicht zunichte machen. Ich werde seinen Weg weiter gehen, das ist logisch. Ich bin in der glücklichen Lage, eine Mannschaft zu haben, die sich blind versteht."

Führungstor
Eine herrliche Kombination alter und neuer Spieler führte zum Führungstor von Valencia durch Baraja. Curro Torres spielte Doppelpass mit Di Vaio und schlug dann eine perfekte Flanke auf Baraja, der mit seinem kraftvollen Kopfstoß Vítor Baía nicht den Hauch einer Chance ließ.

Perfekte Flanke
Valencia bestimmte weiter die Partie und auch beim zweiten Tor zeigten Alt und Neu ihr schon beeindruckendes Verständnis. Vicente Rodríguez ließ Giourkas Seitaridis stehen und flankte perfekt auf Di Vaio, dessen Kopfball Baía zwar noch berühren, aber nicht mehr abwehren konnte.

Quaresmas Zaubertor
Die Porto-Fans, die allerdings im Stade Louis II. in der Unterzahl waren, durften dann doch noch wenigstens einmal jubeln, als Ricardo Quaresma, der nach einer verkorksten Saison beim FC Barcelona nach Portugal zurückgekehrt ist, in der 78. Minute einen fulminanten Fernschuss in den Winkel setzte.

"Müssen uns verbessern"
Fernández weiß sehr wohl, dass auf ihn noch viel Arbeit wartet. "Uns fehlt es an der Schnelligkeit und am Direktspiel, aber mir haben die Leistungen einiger Spieler dennoch gefallen. Wir müssen uns gewaltig verbessern, aber das ist zu Beginn der Saison nichts Neues."

Selbstbewusster Auftritt
Valencia wird auf jeden Fall einen gehörigen Schub Selbstbewusstsein mit in die neue Saison nehmen, in der man zu gerne das Kunststück des FC Porto nachmachen möchte, nach dem UEFA-Pokal auch die UEFA Champions League zu gewinnen. Dabei kann man auch auf Baraja, den Carlsberg Mann des Spieles, bauen, der stets für die wichtigen Tore gut zu sein scheint. Keine Frage, der Champions League-Finalist von 2000 und 2001 hat Appetit auf mehr.