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Hintergrund: Marseille - Leipzig

Ein Tor von Timo Werner machte den Unterschied im Viertelfinal-Hinspiel zwischen Leipzig und Marseille aus; 2005 schafften es die Franzosen letztmals, eine Pleite noch wettmachen zu können.

Leipzigs Konrad Laimer gegen Kostas Mitroglou
Leipzigs Konrad Laimer gegen Kostas Mitroglou ©Getty Images

Wenn Marseille noch ins Halbfinale der UEFA Europa League einziehen will, dann müssen die Franzosen, die das Viertelfinal-Hinspiel bei Europapokal-Debütant RB Leipzig mit 0:1 verloren haben, erstmals seit 13 Jahren eine Hinspielpleite noch wettmachen.

• Marseille, Zweiter in der Gruppenphase hinter Salzburg, gewann in der Runde der letzten 32 mit insgesamt 3:1 gegen Braga, bevor im Achtelfinale Athletic Club bezwungen wurde (3:1 zuhause und 2:1 auswärts). Drei Tore gingen auf das Konto von Lucas Ocampos, zweimal traf Kapitän Dimitri Payet.

• Die Leipziger, die Dritter ihrer Gruppe in der UEFA Champions League wurden, schalteten in der Runde der letzten 32 der UEFA Europa League Napoli nach Auswärtstoren aus, ehe im Achtelfinale ein 3:2-Gesamtsieg gegen Zenit folgte.

Frühere Begegnungen
• Ein enges Hinspiel in Leipzig endete mit einem Sieg der Gastgeber, dank eines Tores von Timo Werner kurz vor der Pause. Der deutsche Nationalstürmer erzielte dabei sein siebtes Europapokal-Tor 2017/18.

• Die beiden Klubs hatten vor dem Hinspiel noch nie in einem UEFA-Wettbewerb gegeneinander gespielt, doch Marseille bezwang 1987/88 im Pokal der Pokalsieger Lokomotive Leipzig (damals DDR) mit insgesamt 1:0 (0:0 auswärts, 1:0 zuhause).

• Marseille hat neun seiner 17 Partien gegen deutsche Gegner verloren, fünf Spiele wurden gewonnen. Vier dieser Siege feierte OM auf französischem Boden, doch von den letzten drei Heimspielen gegen deutsche Gegner gingen zwei verloren, eine Partie endete unentschieden. Marseille kassierte dabei jeweils zwei Gegentore. Der letzte OM-Heimsieg gegen einen deutschen Klub war der 3:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund in der Gruppenphase der UEFA Champions League 2011/12.

• Leipzig feierte sein Europapokal-Debüt zuhause gegen einen französischen Vertreter: 1:1 gegen Monaco am ersten Spieltag in Gruppe G der laufenden UEFA Champions League. Im Rückspiel am fünften Spieltag triumphierte der Bundesligist im Stade Louis II mit 4:1 gegen den letztjährigen Halbfinalisten. Zwei Tore erzielte Werner.

Werner freut sich über seinen Hinspieltreffer
Werner freut sich über seinen Hinspieltreffer©AFP/Getty Images

Blick zurück
• Marseille hat in dieser Saison sechs seiner sieben Europapokal-Spiele im Stade Vélodrome gewonnen, zudem gab es ein torloses Remis gegen Salzburg. OM erzielte 16 Tore, kassierte vier und blieb viermal ohne Gegentor. Die letzte Europapokal-Heimpleite kassierten die Franzosen im Achtelfinale der UEFA Europa League 2015/16 beim 0:1 gegen Athletic Club.

• Marseille, UEFA-Pokal-Finalist 1998/99 und 2003/04 sowie Viertelfinalist 2008/09, erreichte im vierten Anlauf erstmals das Viertelfinale der UEFA Europa League.

• Marseille verlor in seinen letzten beiden Europapokal-Viertelfinals jeweils beide Partien: 0:2 bei Shakhtar Donetsk und 1:2 zuhause im UEFA-Pokal 2008/09 sowie 2011/12 in der UEFA Champions League gegen die Bayern. Die ersten fünf von sieben Europapokal-Viertelfinals wurden jedoch siegreich beendet, zuletzt gegen Internazionale im UEFA-Pokal 2003/04 (1:0 zuhause, 1:0 auswärts).

• Marseille, letzte Saison Tabellenfünfter in Frankreich, startete im laufenden Wettbewerb in der dritten Qualifikationsrunde, wo man sich gegen den belgischen Vertreter Oostende mit insgesamt 4:2 durchsetzen konnte, ehe in den Play-offs die slowenische Truppe Domžale mit insgesamt 4:1 bezwungen wurde.

• Leipzig hat zwei seiner fünf Europapokal-Auswärtspartien gewonnen (1U 2N) und immer mindestens ein Gegentor kassiert – acht Gegentreffer insgesamt. Der 1:0-Sieg im Hinspiel gegen OM war sogar im 11. Anlauf die erste Partie ohne Gegentreffer.

• Leipzig wurde letztes Jahr Vizemeister in der Bundesliga und durfte sich nach seiner Debütsaison im deutschen Oberhaus über einen automatischen Startplatz in der Gruppenphase der UEFA Champions League freuen. Als erster und bisher einziger Klub gab Leipzig sein Europapokal-Debüt in der Gruppenphase der UEFA Champions League.

• Marseille ist in drei von sieben UEFA-Duellen noch weiterkommen, nachdem sie das Hinspiel auswärts verloren hatten, zuletzt gegen Deportivo La Coruña im Endspiel des UEFA Intertoto Cups 2005, als sie nach einer 0:2-Pleite in Spanien das Rückspiel mit 5:1 gewannen.

• In den beiden vorherigen Fällen, in denen OM auswärts mit einem Tor Unterschied verloren hatte, konnten sie das Duell noch drehen – gegen Dukla Praha im Pokal der Pokalsieger 1969/70 (0:1 auswärts, 2:0 daheim) und gegen Lech Poznań in der zweiten Runde des Pokals der europäischen Meistervereine 1990/91 (2:3 auswärts, 6:1 zuhause).

• Leipzig war beim bisher einzigen anderen Mal erfolgreich, als sie das Hinspiel zuhause gewannen – gegen Zenit in der Runde zuvor (2:1 zuhause, 1:1 auswärts).

Verschiedenes
• Noch nie hat ein deutscher oder ein französischer Klub das Endspiel der UEFA Europa League erreicht. Beide Nationen stellten jeweils einmal einen Halbfinalisten – Hamburg 2009/10 und Lyon 2016/17.

• Das Marseille-Trio Hiroki Sakai (Hannover), Aymen Abdennour (Bremen) und Luiz Gustavo (Hoffenheim, Bayern München, Wolfsburg) hat in Deutschland gespielt.

• Adil Rami, der in den ersten 14 Europapokal-Partien von Marseille in dieser Saison in der Startelf stand, aber das Hinspiel verletzt verpasste, gewann 2015/16 die UEFA Europa League mit Sevilla und kam in sieben Partien zum Einsatz, darunter im Endspiel gegen Liverpool.

• Marseille ist das einzige im Viertelfinale vertretene Team, das bereits die UEFA Champions League gewinnen konnte.

• Der französische Klub bestreitet sein 16. Spiel in der laufenden UEFA Europa League, mehr kann kein anderer Viertelfinal-Vertreter vorweisen. Für OM ist es die Europapokal-Saison mit den zweitmeisten Spielen – nach der 17 Partien andauernden Odyssee, die den Verein 2003/04 von der Qualifikationsphase zur UEFA Champions League bis ins Endspiel des UEFA-Pokals führte.

• Leipzig ist der einzige der acht verbliebenen Klubs, der noch nie das Endspiel eines UEFA-Wettbewerbs erreicht hat.

• Leipzig ist der 204. Klub, der an der UEFA Europa League teilnimmt (Gruppenphase bis Endspiel). Rekord: Leipzig ist der 17. deutsche Verein, der am Wettbewerb mitwirkt.

• Torhüter Péter Gulácsi hat bisher keine Minute von Leipzigs elf Europapokal-Spielen verpasst.

• Werner hat sieben Tore in Leipzigs letzten acht Europapokal-Partien erzielt – die ersten fünf in Auswärtsspielen.

• Beim 2:2-Remis in Deutschlands Testspiel gegen Frankreich traf Werner letzten November in Köln gegen OM-Keeper Steve Mandanda.

• In den European Qualifiers zur FIFA-Weltmeisterschaft 2018 erzielte Emil Forsberg das schwedische Führungstor in Frankreich, ehe Payet den 2:1-Siegtreffer der Franzosen markierte. Im Rückspiel siegten Forsbergs Schweden ebenfalls mit 2:1 gegen Payets Frankreich.

• Im Leipziger Kader sind drei Franzosen vertreten: Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté und Jean-Kévin Augustin.

• Upamecano und Marseilles Maxime Lopez sind gegenwärtig Teamkollegen in der französischen U21-Nationalmannschaft, während Bruma (Leipzig) und Rolando (Marseille) für das portugiesische A-Team auflaufen.

• Marseilles japanischer Nationalspieler Sakai feiert am Tag vor dem Spiel seinen 28. Geburtstag.

• Leipzigs Willi Orban kehrt nach einer Gelbsperre ins Team zurück.

• Nach der nächsten Gelben Karte für eine Partie gesperrt: Lucas Ocampos, Jordan Amavi, Maxime Lopez, Adil Rami, Boubacar Kamara (Marseille); Marcel Sabitzer, Yussuf Poulsen, Jean-Kévin Augustin, Diego Demme (Leipzig).

Elfmeterschießen
• Marseilles Bilanz steht bei zwei Siegen und einer Pleite:
3:5 gegen Crvena zvezda, Endspiel im Pokal der europäischen Meistervereine 1990/91
4:1 gegen Germinal Beerschot, erste Runde im UEFA-Pokal 2005/06
7:6 gegen den FC Twente, Runde der letzten 32 im UEFA-Pokal 2008/09

• Leipzig hat noch nie an einem UEFA-Elfmeterschießen teilgenommen.

Die Trainer
• Rudi Garcia, Marseilles Coach seit Oktober 2016, startete seine Karriere in Lille als Mittelfeldspieler und trainierte den Klub von 2008 bis 2013. 2011 feierte er mit Lille den Doublegewinn aus Meisterschaft und Coupe de France. Im Anschluss betreute er drei Jahre lang die Roma und führte die Giallorossi in der Serie A zweimal auf Rang zwei.

• Nach dem Aufstieg in die Bundesliga 2016 suchte Leipzig einen neuen Trainer und entschied sich für den ehemaligen österreichischen Nationalspieler Ralph Hasenhüttl. In den ersten 13 Ligaspielen blieb er mit RB ungeschlagen, und am Ende sprang die Vizemeisterschaft heraus. Seine vorherigen Trainerstationen: Unterhaching, Aalen und Ingolstadt.