Gerets warnt vor Zenit

Erik Gerets warnt vor dem UEFA-Pokal-Achtelfinale heute Abend gegen den FC Zenit St. Petersburg vor dem Offensivdrang der Russen und will mit Olympique de Marseille für Frankreich die Fahne hochhalten.

Advocaat offensiv
Marseille schaltete in der Runde der letzten 32 Zenits Ligakonkurrenten FC Spartak Moskva aus, doch obwohl seine Mannschaft Heimrecht hat, ist Gerets mit Prognosen vorsichtig. "Sie werden versuchen, ein Tor zu erzielen", sagte der Belgier. "Ich kenne Dick Advocaat ziemlich gut. Er ist kein Defensivtrainer und Sie wissen genauso gut wie ich, dass ein Auswärtstor ein großer Schritt in Richtung Qualifikation ist."

Rote Karten
Scouts von Marseille beobachteten Zenit, als diese in der Runde der letzten 32 den spanischen Topklub Villarreal CF ausgeschaltet haben. Dabei wurden auch zwei Russen des Feldes verwiesen und Advocaat selbst handelte sich für krasses Fehlverhalten nach dem Spiel eine Sperre über drei Spiele ein. "Sie bekommen regelmäßig Rote Karten, weil sie sehr körperbetont spielen", sagte Gerets, der auch der Meinung ist, dass Advocaats Abwesenheit für Marseille ein Vorteil sein könnte.

Nasri will Flagge hochhalten
Da Olympique Lyonnais am Dienstag aus der UEFA Champions League flog, ist Marseille der letzte verbliebene französische Vertreter im Europapokal. "Es tut mir um Lyon leid, aber ich werde die französische Flagge hochhalten", sagte Supertalent Samir Nasri. "Ich konzentriere mich nur auf das Spiel und darauf, was wir tun müssen, um vor dem schweren Auswärtsspiel zu Hause vorzulegen."

Böse Erinnerungen
Nasri hat Marseille dabei geholfen, in der Liga nach schwachem Start auf Platz vier zu klettern. Obwohl er erst 20 ist, wird er in Abwesenheit von Julien Rodriguez (Knöchelverletzung) und Lorik Cana (gesperrt) beim Hinspiel im Stade Vélodrome seine Mannschaft wohl sogar als Kapitän auf den Rasen führen. Nasri spielte bereits im UEFA-Pokal 2005/06 - als sie zu Hause 0:1 verloren und auswärts 1:1 spielten - gegen Zenit. Das war ein Spiel, das er nicht vergessen hat. "Ich habe schlechte Erinnerungen daran", sagte der französische Nationalspieler. "Seitdem hat sich Zenit sogar noch verstärkt. Es wird ein schweres Spiel."

Konstanz
Vladislav Radimov, der in beiden Spielen für Zenit auflief, bestätigt Nasris Einschätzung. "Wir sind nicht nur stärker, sondern auch konstanter", sagte der Mittelfeldspieler. "Damals spielte Zenit teilweise überragend, dann wieder unterirdisch, doch diese Zeiten sind vorbei. Wir haben sie bereits geschlagen, aber ich bin mir sicher, dass Marseille sich daran erinnern kann und Revanche will."

Zenit mit Personalproblemen
Dazu könnten auch Probleme in der Hintermannschaft von Zenit beitragen. Da Nicolas Lombaerts verletzt und Roman Shirokov gesperrt ist, wird wohl der 38-jährige Mittelfeldspieler Aleksandr Gorshkov neben Ivica Križanac in der Innenverteidigung aushelfen müssen. "Ob ich bereit bin, in der Abwehr zu spielen? Habe ich etwas die Wahl?", fragte er. "Wenn ich in der Mannschaft bin, werde ich da spielen, wo mich der Trainer aufstellt." Zenit hat auch noch Offensivprobleme. Da Alejandro Dominguez und Fatih Tekke fehlen, wird wohl Pavel Pogrebnyak als alleinige Spitze agieren.