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Rapid muss das Defensivkonzept ablegen

Mit einem 0:1 ist noch nichts verloren. Auch wenn der Gegner Inter heißt. Dafür bedarf es aber im Rückspiel eines Paradigmenwechsels.

First leg highlights: Rapid Wien 0-1 Inter

Der Plan von Didi Kühbauer ist nicht aufgegangen. Sein SK Rapid musste sich in der UEFA Europa League dem FC Internazionale Milano im Hinspiel der Runde der letzten 32 Teams daheim mit 0:1 geschlagen geben.

Dabei sahen die Zuseher zwei grundverschiedene Hälften der Hausherren. Im ersten Durchgang eine pure Abwehrschlacht, im zweiten eine spielerische Ebenbürtigkeit mit dem prominenten Gegner.

Eine Überraschung war es nicht, dass die Grün-Weißen zunächst auf ein striktes Defensivkonzept setzten. Denn das war auch schon gegen Spartak Moskva und Rangers FC das Erfolgsrezept. Tief hinten drin stehen, den Gegner müde machen und dann mit frischen, schnellen Wechselspielern Nadelstiche setzen. 

Nun kann man sagen, dass diese Herangehensweise bei Fußball-Ästheten nicht für Begeisterungsstürme sorgen wird. Fakt ist aber, dass Inter bis zum Elfmeter, aus dem das einzige Tor des Abends resultierte, kaum gefährlich vor das Tor kam. Über die vollen 90 Minuten hatte Samir Handanovič wahrscheinlich sogar mehr zu tun, als sein Gegenüber Richard Strebinger.

So brauchte es eben einen Elfmeter. Dieser war aus Sicht Rapids unnötig, weil ungeschickt. Wenn man sich allerdings fast ausschließlich auf die Defensive konzentriert und kaum für Entlastung sorgen kann, dann sind Fouls rund um – oder gar im Strafraum oft nur eine Frage der Zeit. "Inter hat in den letzten Wochen nicht viele Tore bekommen. Sie schießen auch nicht viele, hat man heute auch gesehen", so Kühbauer.

Erst mit der Hereinnahme des spielerisch starken Trios Christoph Knasmüllner, Philipp Schobesberger und Thomas Murg konnte Rapid ein Wörtchen mitreden. "Die Startelf war physisch stärker. Mit den drei Spielern hätten wir vielleicht in der ersten Hälfte die eine oder andere Chance mehr herausgespielt, aber in der Rückwärtsbewegung hätten wir Schwierigkeiten gehabt", erklärte Kühbauer seine Beweggründe.

So hatte man diese aber eben in der Vorwärtsbewegung. "Wir waren in der ersten Halbzeit zu mutlos", analysierte Stefan Schwab. "Wir waren zu zögerlich", meinte Philipp Schobesberger. "Wir hatten zu viel Respekt vor dem großen Namen", erklärte Mario Sonnleitner.

Die eigene Courage kam bei Rapid eben erst zurück, als man sich in die gegnerische Hälfte traute. Das muss Rapid als Fingerzeig für Mailand dienen. Mut wird oft, aber eben auch nicht immer belohnt.

Zumindest nicht in diesem Spiel. Vielleicht dann aber im entscheidenden Rückspiel.