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Salzburgs Herbst der Superlative

Wie soll man ohne den inflationären Gebrauch von Superlativen einen Rückblick über die Herbstsaison des FC Salzburg schreiben? Die simple Antwort lautet - geht nicht.

Marco Rose hat aus Salzburg ein europäisches Topteam geformt
Marco Rose hat aus Salzburg ein europäisches Topteam geformt ©Getty Images

Das, was der FC Salzburg in den letzten Monaten des Jahres 2018 gezeigt hat, war einfach nur großartiger Fußball.

Als einziges Erstliga-Team in ganz Europa ist der österreichische Meister noch in allen Bewerbsspielen ungeschlagen: 15 Siege, drei Unentschieden in der Bundesliga, insgesamt seit 31 Pflichtspielen ohne Niederlage. Im eigenen Stadion ging man gar schon seit 37 Begegnungen nicht mehr als Verlierer vom Feld.

Zum dritten Mal gelang Salzburg die perfekte Gruppenphase in der UEFA Europa League. Sechs Spiele, sechs Siege, null Zweifel am Aufstieg. Kein anderes Team gab so viele Schüsse aufs Tor ab, bei Salzburg wird ein Spektakel fast schon garantiert. "Es gab viele tolle Momente in dieser Saison, die für mich bisher herausragend war", meinte Trainer Marco Rose.

Mit 6 Toren steht Munas Dabbur an der Spitze der UEL-Torjägerliste
Mit 6 Toren steht Munas Dabbur an der Spitze der UEL-Torjägerliste©Getty Images

Jetzt wartet in der Runde der letzten 32 der UEFA Europa League der belgische Vertreter Club Brugge. Ein starker Gegner, keine Frage. Aber dennoch gilt Salzburg auch hier als Favorit.

Beeindruckender als alle Zahlen gemeinsam ist allerdings wohl, dass der Trainer sein Team so gut am Boden hält. Starallüren oder Skandale gibt es einfach nicht. Das sieht auch Rose so: "Vor allem aber ist es die Bindung, die wir untereinander haben und wie wir miteinander arbeiten. Das hat etwas."

Da kommt ein Spieler wie Zlatko Junuzović und ordnet sich sofort ein. Da verlässt eine wichtige Stütze wie Amadou Haidara die Mannschaft - und niemand verfällt deswegen in Panik. "Es war mir eine Freude, meine Karriere beim FC Salzburg zu beginnen, und ich würde diesen Weg wieder genauso gehen“, meinte er nach seinem Abgang zu Leipzig.

Highlights: Salzburgs Traumstart in die Gruppenphase mit dem Sieg in Leipzig

Auch Hannes Wolf und Xaver Schlager, die beide unter Rose schon in der UEFA Youth League spielten, machten in dieser Saison erneut einen gewaltigen Schritt nach vorne.

Als Beispiel für das Feuer, das im Team von Salzburg brennt, kann das letzte Bundesliga-Spiel genannt werden. Ein 5:1-Sieg gegen den SKN St. Pölten. "Außergewöhnlich, dass die Jungs auch im letzten Spiel der Saison so brennen und alles geben", so Rose. Vier Tore kamen dabei von Smail Prevljak, der eigentlich "nur" der Ersatzmann von Munas Dabbur ist, aber nun ex aequo mit dem Israeli an der Spitze der Torschützenliste steht.

Einen Makel hat die Saison der Österreicher aber dennoch: Die Qualifikation für die UEFA Champions League. Nach einem 0:0 auswärts stand man beim Stand von 2:0 daheim gegen Crvena Zvezda schon so gut wie sicher in der Königsklasse. Am Ende leuchtete aber ein 2:2 auf der Videotafel. Der Traum platzte zum elften Mal in Folge.

Hannes Wolf steht vor einer großen Zukunft in Salzburg
Hannes Wolf steht vor einer großen Zukunft in Salzburg©AFP/Getty Images

Die Qualifikation als Trauma, dem man künftig aus dem Weg gehen will. Denn vor allem aufgrund der tollen Salzburger Europacup-Leistungen hat Österreich ab der nächsten Saison erstmals einen Fixstarter in der UEFA Champions League.

Es müsste wohl ein mittleres Fußballwunder geschehen, dass Salzburg in dieser Saison nicht Meister der Alpenrepublik wird. Und dann wird endlich die berühmte Hymne in Wals-Siezenheim gespielt.