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Das Yin und Yang des SK Rapid

Ein ewiges Hin und Her, was Rapid Wien in dieser Saison bislang gezeigt hat. In der Bundesliga liegen sie weit hinter ihren Erwartungen zurück, in der Europa League übertreffen sie diese deutlich. Eine Analyse.

In der UEL durfte Rapid Wien oft jubeln
In der UEL durfte Rapid Wien oft jubeln ©AFP/Getty Images

Schwarz und weiß. Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. So kann man die Herbstsaison des SK Rapid Wien beschreiben. In der Bundesliga läuft es mit Rang acht überaus schlecht, in der UEFA Europa League mit dem Aufstieg in der schwierigen Gruppe G überaus gut.

"Der Titel 'Verrückt' würde die letzten Monate am besten beschreiben. In der Europa League hat die Mannschaft alles aus sich herausgeholt und sich selbst beschenkt. Jetzt freuen wir uns auf das, was kommt. In der Meisterschaft ist die Lage klar, das ist nicht so, wie wir uns das erwartet haben", wusste auch Sportdirektor Fredy Bickel.

Als verdeutlichendes Beispiel für die großen Unterschiede kann man ausgezeichnet die beiden letzten Spiele nehmen. Auf internationaler Bühne bezwangen die Grün-Weißen im "Finale" die Rangers mit 1:0. Der Sieg war dabei das Produkt eines genau aufgegangenen Matchplans.

"Die Mannschaft hat genau das umgesetzt, was gefordert war", meinte damals Trainer Didi Kühbauer. Eine kompakte Defensive, Ruhe am Ball und spielerisch starke Wechsel, die einem kalkuliert müden Gegner den Rest gaben.

Nicht einmal drei Tage später sollte die Sache ganz anders ausschauen. Im 328. Derby unterlag Rapid dem FK Austria Wien mit 1:6. Seit der Gründung der Bundesliga schlitterten die Hütteldorfer nicht in so eine hohe Niederlage gegen den Erzrivalen.

Besonders schlimm für Rapid ist die Tatsache, dass man nun nur auf Platz acht liegt. In dieser Saison wurde das neue Liga-Format mit oberem und unterem Playoff eingeführt. Und der Rekordmeister bangt nun ernsthaft um die Teilnahme in der Meistergruppe.

Sechs Punkte fehlen auf den rettenden sechsten Rang. Nur noch vier Spiele sind offen. Eines davon muss Rapid gegen den noch ungeschlagenen Meister aus Salzburg bestreiten. "Rechnerisch ist es möglich. Uns helfen nur Siege. Es wäre schlimm, wenn ich sagen würde, dass es vorbei ist. Wir brauchen das Punktemaximum, alles andere hilft uns nicht weiter", wusste Kühbauer.

Weiterhelfen könnten Rapid auch Transfers. "Ich gehe von ein bis zwei neuen neuen Spielern im Winter aus. Eher im offensiven Bereich", gab Bickel zu. Nur 17 Tore schoss Rapid in 18 Bundesliga-Spielen. Das ist der schlechteste Wert von allen Mannschaften.

Ein Stürmer, der sofort einschlägt wird gesucht. Am besten sollte sich dieser gleich am Valentinstag ins Herz der Rapid-Fans schießen. Denn dann geht es in der Runde der besten 32 Teams der UEFA Europa League gegen den großen FC Internazionale Milano.

Und da sollte Rapid eigentlich chancenlos sein. Wenn man nach der Bundesliga-Form geht. Wenn Rapid allerdings an die Leistungen im Europacup anknüpfen kann, dann ist sogar eine Sensation möglich.

 

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