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Sarri zu Juventus: Wer ist Ronaldos neuer Trainer?

Juventus hat mit Maurizio Sarri einen neuen Trainer gefunden. Der Taktikfanatiker ließ bei einem früheren Verein ganze 33 Standardsituationen einstudieren.

Maurizio Sarri ist neuer Trainer von Juventus
Maurizio Sarri ist neuer Trainer von Juventus ©AFP/Getty Images

Wenige Woche nach dem Triumph in der UEFA Europa League mit Chelsea nimmt Maurizio Sarri eine neue Herausforderung an und wird Trainer von Juventus, wo er einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat. UEFA.com erklärt, was den 60-Jährigen ausmacht.

In Neapel geboren
Sarri wurde in Neapel geboren, zog jedoch im Alter von drei Jahren in die Toskana, wo seine Familie ursprünglich herkam. Allerdings wurde aus ihm trotzdem ein Napoli-Fan. "Für mich war es immer ganz normal, die Mannschaft aus meiner Geburtsstadt zu unterstützen. Während meiner Kindheit war ich der einzige Napoli-Fan in Figline Valdarno. Die anderen Jungs waren Fans der großen Vereine wie Juventus, Inter, Milan oder Fiorentina."

Umsonst arbeiten?
Nach einer kurzen Karriere als Amateurfußballer begann Sarri seine Trainerarbeit in den unteren Ligen der Toskana, während er gleichzeitig Wirtschaft studierte und als Bankangestellter arbeitete. In der Saison 2000/01 wurde er Trainer bei Sansovino in der sechsten Liga und teilte dem Verein mit, dass er seine Trainerkarriere bei einer verpassten Meisterschaft beenden würde.

©Getty Images

Natürlich holte sein Team den Titel. "Ich habe mich damals endlich entschieden, dass ich mich voll und ganz auf die Trainerkarriere konzentrieren muss, wenn ich gute Ergebnisse einfahren will." Als ihn ein Journalist einmal darauf ansprach, ob es ihn stört, dass er der schlechtbezahlteste Serie-A-Trainer ist, antwortete er: "Hören wir auf mit den Witzen. Ich werde für etwas bezahlt, dass ich umsonst nach der Arbeit machen würde. Ich darf mich glücklich schätzen."

Mister 33 – "Ich könnte jeden Tag 13 Stunden lang Taktik lernen"
Workaholic Sarri bekam den Spitznamen "Mister 33", weil er in seiner Zeit bei Sansovino angeblich 33 Standardsituationen einstudieren ließ. "Wir haben am Ende aber nur vier oder fünf davon eingesetzt", erklärte er später. Sarri ist überzeugt, dass man jedes Detail überdenken muss, um einem Gegner überlegen zu sein.

Der Großteil seiner Vorbereitungen geht dafür drauf, die vermeintlichen Schwächen des Gegners auszumachen. Ursprünglich galt er als Verfechter eines 4-2-3-1-Systems, in seiner Zeit bei Empoli ließ er vermehrt 4-3-2-1 spielen. Unabhängig von der Formation legt er aber immer großen Wert auf eine stabile Defensive und eine perfekte Organisation.

Empoli celebrate their Serie A survival
Empoli celebrate their Serie A survival©Getty Images

Achtungserfolge
In der Saison 2006/07 wurde Sarri als Nachfolger des entlassenen Antonio Conte bei Arezzo verpflichtet, konnte den Abstieg in der Serie B aber nicht verhindern. Immerhin konnte er gegen Juventus, das damals unter anderem mit Gianluigi Buffon, David Trezeguet und Alessandro Del Piero auflief, ein 2:2 erreichen, außerdem gab es einen 1:0-Heimsieg im Viertelfinale der Coppa Italia gegen den AC Milan (auswärts unterlag sein Team aber mit 0:2).

Überraschungsteam Empoli
Nachdem er Empoli in der vorletzten Saison zum Aufstieg geführt hatte, feierte Sarri in der Spielzeit 2014/15 sein Serie-A-Debüt. Seine Mannschaft überzeugte mit einer starken Defensive und bot zwischendurch auch sehr unterhaltsamen Fußball, so dass am Ende ein überraschender Klassenerhalt für den Außenseiter zu Buche stand. "Bei Empoli wussten wir, dass die Youngster von ihren Fehlern lernen werden", sagte er. Insgesamt gab es acht Saisonsiege, so auch einen 2:1-Heimsieg gegen Lazio und ein 4:2 gegen seinen späteren Arbeitgeber Napoli.

Offensive Ausrichtung
Unter Sarri gelangen Gonzalo Higuaín in der Saison 2015/16 stolze 36 Tore in der Serie A für Napoli, nachdem sich der Argentinier im Jahr darauf zu Juve verabschiedete, traf Dries Mertens als Napolis "Falsche 9" immerhin 28 Treffer. Insgesamt brachte es seine Mannschaft in dieser Saison auf 94 Ligatore - Vereinsrekord.

Bei Chelsea stand er zunächst zwar in der Kritik, doch mit einem dritten Platz in der Premier League und dem Triumph in der UEFA Europa League - seinem ersten großen internationalen Titel - strafte er alle Kritiker Lügen. Zudem war er verantwortlich, dass junge Spieler wie Ruben Loftus-Cheek und Callum Hudson-Odoi einen gewaltigen Schritt in ihrer Entwicklung machten.