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Sechs denkwürdige Europa-League-Duelle

Schafft es Liverpools bemerkenswertes Comeback gegen Borussia Dortmund in die Riege der bedeutendsten Duelle in der UEFA Europa League? Ohne Zweifel war es ein Kracher, aber es gibt noch viele andere...

Sechs denkwürdige Europa-League-Duelle
Sechs denkwürdige Europa-League-Duelle ©UEFA.com

Liverpool sah gegen Borussia Dortmund wie der sichere Verlierer aus, ehe man doch noch das Halbfinale der UEFA Europa League erreichte. Ohne Zweifel war dieses Drama ein echter Thriller, doch davon gab es in den letzten Jahren einige. UEFA.com blickt auf ein paar der größten Kracher zurück.

2009/10: Valencia CF - SV Werder Bremen 1:1, 4:4 (gesamt 5:5)
Nach dem 1:1 im Hinspiel im Mestalla konnte keiner der Beteiligten ahnen, was in Deutschland passieren würde. Juan Mata hatte für Valencia nach dem Platzverweis von Éver Banega in der Heimat ausgeglichen, doch im Rückspiel glänzte vor allem David Villa. Der Treffer des spanischen Nationalspielers in der dritten Minute brachte das Team von Unai Emery in eine komfortable Position im Weserstadion, ehe Mata die Führung sogar verdoppelte.

Hugo Almeida brachte Werder dann zwar wieder ran, doch Villa stellte den alten Abstand wenig später wieder her. Die Hausherren kamen nach Toren von Torsten Frings und Marko Marin zum vielumjubelten Ausgleich, ehe Villa mit seinem dritten Treffer abermals zuschlug. Claudio Pizarro erzielte sechs Minuten vor dem Ende den erneuten Ausgleich, Valencia war dank der Auswärtstorregel aber weiter.

"Das war das verrückteste Spiel, in dem ich jemals gespielt habe", meinte Villa. "Es gab so viele Chancen und es hätte eigentlich noch mehr Tore geben müssen. Das war wie in meiner Kindheit, als ich in der Schule gespielt habe."

2009/10: Fulham FC - Juventus 1:3, 4:1 (gesamt 5:4)
Fulham schien nach der 1:3-Niederlage in Turin im Hinspiel bereits so gut wie draußen zu sein. Und auch im Rückspiel gingen die Bianconeri im Craven Cottage nach zwei Minuten durch einen Treffer von David Trezeguet in Führung. Zwar konnte Bobby Zamora schnell ausgleichen und Fabio Cannavaro wurde nach einer halben Stunde vom Platz gestellt, aber es mussten immer noch drei Tore ohne Gegentreffer her, um die Verlängerung zu vermeiden.

Zoltán Gera drehte das Spiel kurz vor der Pause und legte wenig später noch einen Treffer nach, doch Juve erwies sich im Anschluss als eine hart zu knackende Nuss. Da musste schon ein Geniestreich her, den Clint Dempsey mit einem sehenswerten Chip acht Minuten vor dem Ende lieferte.

"Als ich den Ball bekam, wusste ich nicht, ob ich schießen oder auf den langen Pfosten flanken soll, also hab ich es einfach mal probiert", meinte Dempsey. "Er ging einfach rein. Aber ich denke, in neun von zehn Fällen hätte ich ihn nicht so optimal getroffen."

2009/10: RSC Anderlecht - Hamburger SV 1:3, 4:3 (gesamt 5:6)
Nachdem Hamburg in der Runde der letzten 32 bereits von der PSV Eindhoven alles abverlangt worden war, schien es nach Toren von Joris Mathijsen, Ruud van Nistelrooy und Kapitän David Jarolím dieses Mal einfacher zu werden und man feierte einen 3:1-Sieg im Hinspiel. Nach dem Führungstreffer von Jerome Boateng in Brüssel schien dann alles klar zu sein, ehe Romelu Lukaku mit einem Kopfball und Matías Suárez mit einem Strafstoß das Spiel noch vor der Pause zugunsten von Anderlecht drehten.

Wenngleich Marcell Jansens Ausgleichstreffer nach Wiederanpfiff die Hoffnungen der Heimmannschaft wieder etwas gedämpft hatten, brauchte Anderlecht nach Toren von Lucas Biglia und Mbark Boussoufa nur noch einen Treffer für das Weiterkommen. Letztlich war es dann aber Mladen Petrić, der die Hamburger mit seinem Treffer erlöste.

"Unglaublich," meinte Mittelfeldspieler Marcell Jansen gegenüber UEFA.com. "Das war ein verrücktes Spiel. Aber wir sind froh, dass wir weiter sind. Dennoch sollten wir die Gegentore nicht so leicht herschenken."

2010/11: Villarreal CF - FC Porto 1:5, 3:2 (gesamt 4:7)
Porto hatte sich mit insgesamt 10:3-Toren im Viertelfinale eindrucksvoll gegen den FC Spartak Moskva durchgesetzt, und sicherte sich für das Finale in Dublin vorzeitig einen Platz mit einem 5:1-Heimsieg im Hinspiel gegen Villarreal. Das Gelbe U-Boot lag zur Pause zwar in Führung, doch dann kam Falcao, der mit vier Treffern nach dem Seitenwechsel für den Untergang der Gäste sorgte.

Die Mannschaft von Juan Carlos Garrido kämpfte im El Madrigal tapfer weiter und ging durch Cani erneut in Führung, lag nach 48 Minuten dann aber mit 1:2 im Rückstand. Obwohl man mit 2:7-Toren im Hintertreffen war, gab das Team nicht auf und Joan Capdevila und Giuseppe Rossi sorgten am Ende immerhin noch für den Sieg und somit einen kleinen Wehrmutstropfen.

"Mein Job ist es, Tore zu schießen und damit den Stress vom Team zu nehmen, damit es einfacher wird", so Falcao nach dem Rückspiel. "Ich muss einfach so weitermachen." Und er tat es.

2011/12: Athletic Club - Manchester United FC 3:2, 2:1 (gesamt 5:3)
United galt nach dem erst dritten Scheitern in der Gruppenphase der UEFA Champions League als Topfavorit auf den Titel in diesem Wettbewerb. Im Sechzehntelfinale wurde dann der AFC Ajax ausgeschaltet, doch die Mannschaft von Sir Alex Ferguson hatte so einen aggressiven Gegner wohl nicht erwartet.

Wayne Rooney brachte United im Old Trafford in Führung und verwandelte noch einen Elfmeter, doch Athletic hatte in der Zwischenzeit in Person von Fernando Llorente, Óscar de Marcos und Iker Muniain drei Mal getroffen und feierte den ersten Sieg auf englischem Boden. Llorente – mit einem fantastischen Volley – und De Marcos trafen in einem ähnlich rasanten Spiel in Bilbao, Rooney konnte letztlich nur noch den Anschlusstreffer erzielen.

"Wir haben zwei fantastische Spiele gezeigt und waren von der ersten Minute an heiß", erklärte De Marcos. "Wir hatten einfach Spaß und haben toll aufgespielt - das war der Schlüssel zum Erfolg."

2013/14: Sevilla FC - Valencia CF 2:0, 1:3 (gesamt 3:3)
Sevilla konnte 2014 den Titel zum dritten Mal holen, allerdings standen die Spanier im Halbfinale schon kurz vor dem Aus. Beim Rückspiel in Valencia war das Finale gegen SL Benfica noch in der Nachspielzeit in weiter Ferne, doch dann kam Stéphane Mbia. Er verwandelte einen Kopfball und brachte die Gäste damit nach Turin. "Es gibt keine Worte, um diesen Abend zu erklären", sagte Ivan Rakitić hinterher.

Es ist allerdings keine Überraschung, dass es so weit gekommen ist - beide Teams waren Spezialisten für Dramatik. Sevilla benötigte im Achtelfinale das Elfmeterschießen, um sich gegen Real Betis Balompié durchzusetzen, und Valencia drehte im Viertelfinale eine 0:3-Hinspielniederlage gegen den FC Basel 1893. Sevillas 2:0-Heimsieg war also kein beruhigendes Polster, im Rückspiel dauerte es nur 26 Minuten, bis das Duell ausgeglichen war. Jéremy Mathieu schien Valencia in der zweiten Halbzeit auf die Siegerstraße gebracht zu haben - bis Mbia kam.

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