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Bukarest-Stadtführer

Bukarest war einst Inspiration für Bram Stokers "Dracula", aber heutzutage ist es beileibe kein Horror, wenn man die florierende rumänische Hauptstadt mit ihren blühenden Parkanlagen und französischen Einflüssen aufsucht.

Nationalarena, Bukarest ©Getty Images

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Einwohnerzahl: 2 200 000
Fläche: 228 km²
Höhe: 82 Meter über dem Meeresspiegel

Mit dreispurigen Boulevards, Seen und Parkanlagen sowie grandiosen französischen Palästen hat Bukarest einen Hauch von Paris. Wenn man durch die Stadt läuft, erkennt man auch an den Bauten die ganze Geschichte dieser Stadt: Von mittelalterlichen Kirchen über die stalinistische Architektur der kommunistischen Periode und pompösem Neoklassizismus (da kommt einem der Parlamentspalast in den Sinn) bis hin zu ultramodernen Bürogebäuden und Einkaufszentren.

Der Eklektizismus scheint in Bukarest angeboren zu sein - sogar die Ursprünge des Stadtnamens sind mannigfaltig. Besuchen Sie einen der populären Biergärten und fragen Sie mal herum. Ein Bukarester wird Ihnen sagen, dass der Name von den Wörtern bucurie (Freude) oder bucuros (freudig) hergeleitet wird. Ein anderer wird Ihnen die Legende von Bucur erzählen, dem Gründervater - ein Schäfer, sogar ein Prinz; oder vielleicht ein Fischer, Gesetzloser oder Hirte. Irgendwie ist der Mangel an Gewissheit tröstlich.

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GESCHICHTE

1459 war die erste bekannte Erwähnung von Bukarest, als Residenz für Vlad III. (Der Pfähler), die Inspiration für Bram Stokers "Dracula". Nach der Ausdehnung des Osmanischen Reichs wurde Bukarest Hauptstadt der Walachei - ein Fürstentum, was heute das südliche Drittel Rumäniens ist. In der Folgezeit schwankte die Stadt zwischen Perioden der Entwicklung sowie der Zerstörung.

1862 wurde das Fürstentum Rumänien aus den Donaufürstentümern Moldau und Walachei mit Bukarest als Hauptstadt gebildet (nach der Neuziehung der Grenzen 1918 wurde Bukarest erneut Hauptstadt), und dann folgte ein goldenes Zeitalter. In den 1930er Jahren wurde die Stadt als "Klein Paris" bezeichnet und hatte sogar seinen eigenen Arcul de Triumf. Der Zweite Weltkrieg, Erdbeben 1940 und 1977 sowie die brutale Umgestaltung unter Kommunisten-Führer Nicolai Ceauşescu veränderten die Stadt unwiderruflich; genauso wie die Revolution im Dezember 1989, als Ceauşescu gestürzt wurde. Nach einer schmerzhaften Wiedergeburt befindet sich Bukarest derzeit wieder im Aufwind.

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Wirtschaft

Bukarest ist Heimat von neun Prozent der rumänischen Bevölkerung und erwirtschaftet fast ein Viertel des rumänischen Bruttoinlandsprodukts. Die rumänische Hauptstadt ist das Zentrum der verarbeitenden Industrie, des Finanzsektors sowie des Dienstleistungsgewerbes. Dort befinden sich über 180 000 Firmen, die größeren sind an der Bukarester Börse notiert. In den letzten 15 Jahren gab es einen riesigen Geschäftsboom, und man muss nie weit laufen, um ein Einkaufszentrum zu finden.

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BEKANNTE PERSÖNLICHKEITEN
• Tudor Arghezi, Dichter und Schriftsteller (1880-1967) - vor allem für seine Kinderliteratur und die poetische Synthese aus traditionellen Stilrichtungen und Modernismus bekannt.
• Henri Coandă, Luftfahrtpionier (1886-1972) - er baute das erste Flugzeug mit Stahltriebwerk und entdeckte den Coandă-Effekt; Bukarests Flughafen trägt seinen Namen.
• John Houseman, Schauspieler und Produzent (1902-1988) - bekannt für seine Zusammenarbeit mit Orson Welles, auf der Bühne und auf dem Bildschirm, darunter "Citizen Kane".
• Mircea Eliade, Historiker, Schriftsteller und Philosoph (1907-1986) - ein mehrsprachiger Universalgebildeter, der vor allem als Religionswissenschaftler bekannt ist.
• Ilie Năstase, Tennisspieler (geboren 1946) - frühere Nummer 1 der Welt, gewann im Einzel und Doppel sieben Grand-Slam-Turniere sowie über 100 ATP-Turniere.

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SEHENSWÜRDIGKEITEN

So unerfreulich die Modernisierungskampagne durch Ceauşescu auch war, nicht einmal der Diktator selbst war in der Lage, das historische Stadtzentrum, das Lipscani-Viertel, zu zerstören. Kaufmannshäuser aus dem 19. Jahrhundert säumen hier ebenso die engen Straßen aus Kopfsteinpflaster wie Kirchen, Kunstgalerien, Antiquitätenläden und sogar die Ruine eines mittelalterlichen walachischen Prinzenschlosses. Im 200 Jahre alten Manuc's fanden die Friedensgespräche statt, die den russisch-türkischen Krieg von 1806 bis 1812 beendeten.

Wenn Sie der Dambovita (Fluss) 200 Meter nach Westen folgen, dann dominiert schnell der kolossale Parlamentspalast die Skyline. Die Bauarbeiten für das nach dem Pentagon zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt begannen 1984 unter Ceauşescu, und die hochtrabende Konstruktion weist 1100 Räume sowie tonnenschwere Kristallkronleuchter auf. Im Parlamentspalast ist heute das rumänische Parlament untergebracht, zudem gibt es ein internationales Konferenzzentrum.

Die 50 Gebäude im Dorfmuseum, dem größten Freilichtmuseum Europas, geben einen etwas anderen Eindruck. Das Museum, das sich im Herăstrău-Park, dem größten in der Hauptstadt, befindet, ist vielleicht das einzigartigste von Bukarests Vielzahl an Galerien und Einrichtungen. Der französisch gestaltete Carol Park im Süden der Stadt wird als schönster angesehen; der französische Einfluss erstreckt sich weiter in den Norden entlang der Calea Victoriei und unter dem Arcul de Triumf bis zum atemberaubenden Romanian Athenaeum.

Fanzonen: Piata Constituţiei (Platz der Verfassung), Piata George Enescu (George Enescu Platz)
Es gibt Fanbereiche für beide Fangruppierungen. Eine Anhängerschar wird sich am Platz der Verfassung in der Nähe des Parlamentspalasts aufhalten; die andere Fanzone befindet sich am George Enescu Platz in der Nähe des Romanian Athenaeum.

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VERKEHR

An- und Abreise
Bukarest hat zwei Flughäfen. Der größte ist der internationale Flughafen Henri Coandă in Otopeni, 16 Kilometer nördlich vom Stadtzentrum. Der internationale Flughafen Aurel Vlaicu befindet sich zwischen Henri Coandă und Stadtzentrum. Der Gara de Nord, Rumäniens größter Bahnhof, bietet Verbindungen nach Budapest, Belgrad, Sofia, Kyiw, Saloniki, Wien, Istanbul und Moskau.

In der Stadt
Die Bukarester Metro hat 51 Stationen, darunter den Gara de Nord, sowie vier Linien und wird täglich von durchschnittlich 500 000 Menschen genutzt - ein Hin- und Rückfahrtticket kostet 4 RON (1 Euro). Darüber hinaus gibt es Buslinien (darunter auch Expressverbindungen zum und vom Flughafen weg), Stadt- und Straßenbahnen sowie Oberleitungsbusse. Zudem fahren 10 000 Privattaxis durch die Stadt.

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FUSSBALL

Der FC Steaua București (23 Meisterschaften) und FC Dinamo București (18) dominierten lange Zeit den rumänischen Fußball, doch in den letzten Jahren konnten der CFR 1907 Cluj und der FC Oţelul Galați zu den Hauptstadt-Klubs aufschließen.

Ähnlich lief es ab 1909, als die nationale Meisterschaft gegründet wurde: Zahlreiche Teams aus Bukarest konkurrierten mit Provinzmannschaften, vor allem aus Timisoara, um die Erfolge. Doch nach einer fünfjährigen Pause aufgrund des Zweiten Weltkriegs und der anschließenden Gründung von Steaua und Dinamo war es eine andere Geschichte. Steaua, Klub der rumänischen Armee, gewann 1951 seine erste Meisterschaft und setzte sich dabei gegen Dinamo aufgrund der besseren Tordifferenz durch.

Die Militarii haben seitdem die Rekordzahl von 23 Meisterschaften geholt, darunter sechs in Folge zwischen 1993 und 1998, sowie ähnlich unübertroffene 21 rumänische Pokalsiege. Steaua war nicht nur im eigenen Land erfolgreich, denn 1986 setzte sich ein Team, das u.a. aus László Bölöni, Marius Lăcătuş, Victor Pițurcă und Miodrag Belodedici bestand, im Endspiel des Pokals der europäischen Meistervereine gegen den FC Barcelona im Elfmeterschießen durch. 1989 verlor Steaua das Endspiel gegen den AC Milan.

Dinamo, 1984 Halbfinalist im Pokal der europäischen Meistervereine, hält die Rekorde in Sachen zweite Plätze sowohl in der Liga (20) als auch im Pokal (8), doch die große Trophäensammlung des Klubs unterstreicht, dass auch Dinamo zahlreiche Titel einfahren konnte, nämlich 18 Meisterschaften sowie 12 Pokalsiege. Der drittgrößte Klub aus der Hauptstadt, der FC Rapid București, wurde 13 Mal Pokalsieger, gewann aber nur drei Meisterschaften.

Rapid wurde 1923 von Eisenbahnern gegründet, und während des Kommunisten-Regimes hatten alle Betriebe ihre eigenen Mannschaften. Nach 1989 verschwanden viele wieder von der Bildfläche, aber der FC Sportul Studențesc București überlebte. Der Klub, der 1916 von Universitätsprofessoren und Studenten gegründet wurde, hat nie einen großen Titel gewinnen können und kämpft öfters gegen den Abstieg. Mit Gheorghe Hagi im Team erreichte Sportul 1986 mit Platz zwei hinter Steaua seine beste Platzierung.

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ANDERE SPORTARTEN

Während der Fußball die rumänische Hauptstadt dominiert, sind auch Eishockey, Kunstturnen und die Rugby Union populär. In Bukarest findet ein jährliches ATP-Turnier statt, und gelegentlich verwandelt sich der Bereich um den Parlamentspalast herum in eine vorübergehende Rennstrecke, den Bucharest Ring. Basketball, Handball, Wasserpolo und Volleyball sind ebenfalls weit verbreitet - genauso wie Oină, ein traditionelles Spiel mit Ähnlichkeiten zum Baseball.

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