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Atlético und Fulham können Geschichte schreiben

Das erstmalige Endspiel der UEFA Europa League in Hamburg zwischen dem Club Atlético de Madrid und Fulham FC bietet den Teams die Chance auf eine Trophäe und einen Platz in der Fußball-Geschichte.

Atlético und Fulham können Geschichte schreiben
Atlético und Fulham können Geschichte schreiben ©UEFA.com

Das Stadion in Hamburg, das seit 1925 eine der großen Heimstätten des Fußballs in Nordeutschland ist, ist des erstmaligen Endspiels der UEFA Europa League ebenso würdig wie die zwei Finalisten.

Die wilde Reise von Fulham FC führte die Londoner über Juventus, FC Shakhtar Donetsk und den Hamburger SV; der Club Atlético de Madrid konnte sich in den Hexenkesseln von Liverpool FC und Galatasaray AŞ durchsetzen.

Atlético ist nur Neunter in Spanien und Fulham Zwölfter in England, doch das spielt keine Rolle: Für Quique Sánchez Flores ist das Premierenfinale der UEFA Europa League am Mittwoch sein größtes Spiel jemals, während Roy Hodgson "einen großen Moment sowohl in meiner Karriere als auch in der Geschichte von Fulham" erwartet.

Für Fulham könnte eine unglaubliche Zeitspanne von 131 Jahren ohne Titel zu Ende gehen und das würde auch die Scharte des Trainers auswetzen, der 1997 mit dem FC Internazionale Milano im Endspiel des UEFA-Pokals den Eurofightern des FC Schalke 04 unterlegen war. Der 63-Jährige sagte: "Das ist eine große Gelegenheit, denn es gibt nur ein Endspiel. Nach Elfmeterschießen im eigenen Stadion zu verlieren [1997] ist keine schöne Erinnerung, aber ich war stolz, dieses Finale erreicht zu haben und bin noch stolzer auf das jetzige Endspiel. Man hat uns hier deutlich weniger zugetraut und wir hatten einen schwereren Weg ins Finale [als damals mit Inter]."

Als Inter damals nach Hin- und Rückspiel unterlag, war Fulham noch ein Viertligist. Seitdem Hodgson im Dezember 2007 antrat, konnten die West-Londoner ihre beste Ligaplatzierung jemals feiern – Siebter in der letzten Saison – und stehen nun erstmals seit dem FA-Cup-Endspiel 1975 in einem großen Endspiel.

"Wir versuchen, diesen Wettbewerb zu gewinnen", fügte Hodgson hinzu, der der erste englische Trainer seit Howard Kendall (Everton, 1985) werden könnte, der mit einem englischen Klub einen europäischen Titel holt. "Es war eine sehr gute Saison und wir wollen sie unbedingt mit dieser Trophäe krönen. Man arbeitet hart daran, ins Endspiel zu kommen, bestreitet viele wichtige Spiele, aber am Ende freut sich das eine Team, während dem anderen die Tränen in den Augen stehen." Die Elf vom Craven Cottage hofft, dass Bobby Zamora und Damien Duff einsatzbereit sein werden, wobei Zamora am Dienstag nicht einmal trainieren konnte.

Britische Buchmacher haben den neunfachen spanischen Meister zum Favoriten auserkoren – "Atléticos europäische Geschichte spricht für sich selbst", findet Hodgson – obwohl es dem frisch ausgezeichneten "Trainer des Jahres" in England zuzutrauen ist, für die Überraschung zu sorgen.

Fulham hat auch logistisch eine lange Reise hinter sich, die unter anderem eine Busreise nach Hamburg zum Halbfinalhinspiel und einen Langstreckenflug zum FC Amkar Perm nahe des Uralgebirges in Russland beinhaltete. Beladen mit Erwartungen ist vor allem Atlético, für das es das erste Europapokalendspiel seit 1986 ist. Der letzte europäische Titel stammt aus dem Jahr 1962 (UEFA-Europapokal der Pokalsieger), nun steht das fünfte Europapokalfinale vor der Tür.

"Vor allem müssen wir ein gutes Spiel hinlegen", sagte Quique Flores, dem verletzt nur Ersatztorhüter Sergio Asenjo fehlt. "Wir wissen, wie wichtig dieses Spiel in Anbetracht von Atléticos Geschichte ist, doch wir wollen nicht so viel anders machen als sonst auch. Wir denken nicht, dass es einen Favoriten gibt und wir respektieren Fulham, das einen tollen Trainer hat und sich seinen Platz im Endspiel verdient hat."

Allerdings hätte sich die ganze Arbeit nur dann gelohnt, wenn am Ende ein Pokal mit zurück ins Vicente Calderón mitgenommen werden kann. "Was mir Sorgen bereitet ist, dass wir uns selber vielleicht nicht gerecht werden", fuhr der Trainer, dessen Elf am 19. Mai im Finale der Copa del Rey auf Sevilla FC trifft, fort. "Wir hatten eine wirklich schwere Saison, aber die Mannschaft hat sich zusammengerissen und sich durchgesetzt. Endspiele soll man genießen und rausgehen, um sie zu gewinnen. Wir müssen nur diese Einstellung zeigen, die uns bis hierhin gebracht hat."