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Fulham bei Schwarzer in sicheren Händen

2006 verlor Mark Schwarzer mit Middlesbrough das Finale des UEFA-Pokals. Die Lehren aus dieser bitteren Niederlage möchte er nun nutzen, um mit Fulham im Finale der UEFA Europa League gegen Atlético Madrid weiteren Herzschmerz zu vermeiden.

John Pantsil und Mark Schwarzer feiern den Finaleinzug von Fulham
John Pantsil und Mark Schwarzer feiern den Finaleinzug von Fulham ©AFP

Mark Schwarzer ist einer von zwei Spielern aus der Mannschaft von Fulham FC, die bereits an einem europäischen Finale teilgenommen haben. Seine Erfahrungen könnten sich als sehr wertvoll erweisen, wenn die Londoner die geschichtsträchtigste Saison der Vereinsgeschichte mit dem Finale in der UEFA Europa League gegen den Club Atlético de Madrid abrunden.

Der Torhüter gehörte zur Mannschaft von Middlesbrough FC, die ab der Saison 2004/05 wiederholt im UEFA-Pokal spielte und 2006 sogar das Finale erreichte, das aber gegen Sevilla FC mit 0:4 verloren wurde. Auf dem Weg nach Eindhoven spielte Schwarzer in einigen legendären Spielen mit, unter anderem gegen den FC Basel 1893 und FC Steaua Bucureşti. Beide Male musste Middlesbrough im Rückspiel vor heimischem Publikum ein frühes Gegentor hinnehmen, trotzte aber dem Schicksal und erzielte die notwendigen vier Tore, um eine Runde weiter zu kommen.

Aber auch der Klub aus dem Westen Londons bewies Sinn für Dramatik. Die Mannschaft von Roy Hodgson drehte im Achtelfinale eine 1:3-Niederlage aus dem Hinspiel gegen Juventus im heimischen Craven Cottage mit einem 4:1-Sieg und zog ins Viertelfinale der UEFA Europa League ein. Auch im Halbfinale gegen den Hamburger SV ging es hoch her. Nach einem torlosen Hinspiel in Hamburg erholten sich die Cottagers im Rückspiel von einem frühen Gegentor und erzielten in der zweiten Halbzeit innerhalb von sieben Minuten zwei Treffer.

Auf ihrem Siegeszug durch Europa bezwangen die Cottagers auch noch den FC Shakhtar Donetsk und den VfL Wolfsburg. Während der ganzen Zeit profitierte Schwarzer von seinen Erfahrungen bei Middlesbrough und mit dem nächsten Finale am kommenden Mittwoch beginnt die Reise in die Vergangenheit von Neuem. "Natürlich erinnert man sich an das Erlebte, speziell die Zeit bei Middlesbrough", erklärt der 37-Jährige gegenüber UEFA.com, der 2008 von der Teesside nach Fulham wechselte

"Vor eigenem Publikum können wir jedes beliebige Team schlagen, das haben wir die ganze Saison mit Fulham gezeigt", fügte er hinzu. "Man versucht, die gemachten Erfahrungen für Zukünftiges zu nutzen. Gleichzeitig hilft man den Teamkameraden, die so etwas noch nicht erlebt haben, mit solchen Situationen besser zurecht zu kommen."

Der wohl prägendste Moment in Fulhams Europa-League-Saison war das unvergessliche Spiel gegen Juventus. In einer Saison, die fast zehn Monate zuvor in der dritten Qualifikationsrunde gegen FK Vėtra aus Litauen begann. "Von solchen Abenden träumt man als Spieler", schwärmte Schwarzer, der nur eine der 18 Partien des Wettbewerbs verpasste. "Über dieses Spiel würde man normalerweise ein Drehbuch schreiben, aber es selbst zu erleben, das ist schon etwas ganz Besonderes. Dieses Erlebnis werde ich wie meine Teamkollegen für immer in meinem Gedächtnis behalten. Auf diesen Abend blicken wir sehr gerne zurück."

Den zweifachen Europapokalsieger zu schlagen war vielleicht der Knackpunkt für das Team von Roy Hodgson, nachdem sie sich zutrauten, dem Triumph im UEFA Intertoto Cup 2002, dem einzigen Erfolg in der 131-jährigen Vereinsgeschichte, einen weiteren europäischen Titel hinzuzufügen. Schwarzer gibt aber zu, dass der Gewinn der UEFA Europa League wohl das Letzte war, woran irgendjemand aus der Mannschaft zu Beginn der zweiten Europapokal-Saison des Vereins gedacht hätte.

"Zu Beginn war es einfach nur toll, in Europa zu spielen. Es war eine kleine Reise, ein Abenteuer, ja eine kleine Herausforderung und wir dachten uns, lasst uns Spaß haben, solange wir dabei sind", erklärte Schwarzer. "Aber mit jeder Runde, die wir weiterkamen, stieg unser Selbstvertrauen und der Glaube an unsere Fähigkeiten. Und das nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei den Fans."

Zoltán Gera und Bobby Zamora haben während dem überraschenden Europa-Trip ins Finale zusammen 14 Tore für Fulham erzielt und damit die Schlagzeilen der Zeitungen bestimmt. Schwarzer hingegen zieht es vor, den Mannschafts-Erfolg hervorzuheben, der es ermöglichte, dass ein absoluter Außenseiter eine märchenhafte Saison erfolgreich abschließen könnte. "Bis jetzt waren die Jungs einfach unglaublich - es ist sehr schwer, jemanden herauszupicken, der die anderen Spieler noch übertreffen würde", lobte Schwarzer sein Team.

"Selbstverständlich war Bobby mit seinen vielen Toren ein wichtiger Grund für unseren Erfolg in Europa und in der Liga. Er kann ein Spiel komplett auf den Kopf stellen, genauso wie einige andere in unserer Mannschaft. Das ist das Tolle an unserem Team – wir haben viele gute Spieler, aber keine absoluten Superstars. Wir sind sehr ausgeglichen, und jeder kommt mit dem anderen sehr gut aus. Wir kämpfen füreinander und helfen uns immer, egal wann und egal wo auf dem Platz."

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