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Aufholjäger in der Europa League

Nach der misslungenen Bundesliga-Hinrunde hat sich Hertha BSC Berlin dort das Attribut "Aufholjäger" verpasst – nun geht es in der UEFA Europa League gegen SL Benfica ums Weiterkommen.

Aufholjäger in der Europa League
Aufholjäger in der Europa League ©UEFA.com

Nach der misslungenen Bundesliga-Hinrunde hat sich Hertha BSC Berlin dort das Attribut "Aufholjäger" verpasst – nun geht es in der UEFA Europa League gegen SL Benfica ums Weiterkommen.

Das mit der Aufholjagd in der Bundesliga war auch höchstens ein durchwachsener Erfolg bisher: Statt der Siebenmeilenstiefel sind es die Minischritte, mit denen sich Hertha nun Richtung rettendes Ufer bewegt. Die berechtigte Frage lautet: Ist das anstehende Sechzehntelfinale gegen SL Benfica da nicht eher ein Hindernis? Mehr Last als Lust? Für Herthas brasilianischen Angreifer Raffael (19 Ligaspiele/3 Tore) gilt das auf keinen Fall. "So ein Spiel in der Europa League bedeutet für uns alle sehr viel. Wenn wir hier eine gute Leistung bringen, ist das natürlich auch gut für die Moral", sagt der 24-Jährige. "Es ist ohne Zweifel eine große Motivation, gegen solche Spieler wie die von Benfica zu spielen, die in der argentinischen oder brasilianischen Nationalmannschaft aktiv sind."

Wenn die Spieler aber anscheinend schon gewillt sind – ist diese Doppelbelastung im Abstiegskampf nicht dennoch unnötige Hypothek? Eine klassische Journalistenfrage, auf die Hertha-Coach Friedhelm Funkel eine deutlich Antwort parat hatte:  "Wir sind in einer sehr, sehr guten körperlichen Verfassung. Jeder Bundesligaspieler ist in der Lage, donnerstags und sonntags Fußball zu spielen. Da habe ich überhaupt keine Bedenken."

Klare Prioritäten werden jedoch auch beim Fußballlehrer in der Hauptstadt gesetzt. Angesichts kleinerer Blessuren ist angedacht, den ein oder anderen Fußballer des Stammpersonals zu schonen. Namen wie Arne Friedrich, Florian Kringe, Levan Kobiashvili oder Fabian Lustenberger fielen da – "aber es kommen auch andere dafür in Frage", so Funkel.

So oder so: bei den Berlinern sieht man die Rollen klar verteilt: Hier der Underdog aus der deutschen Hauptstadt, Tabellenletzter der Bundesliga. Dort der portugiesische Großklub, Tabellenführer der nationalen Liga und souveräner Sieger der Gruppe I (15 von 18 möglichen Zählern). "Wir freuen uns auf das Spiel, wir sind Außenseiter. Benfica hat diese Saison eine außergewöhnlich gute Mannschaft, aber auch Außenseiter können manchmal überraschen. Die beiden Spiele nehmen wir genau wie in der Gruppenphase sehr ernst. Wir spielen neben der Bundesliga noch in einem weiteren Wettbewerb und wir wollen diesen Wettbewerb so lange wie möglich erfolgreich gestalten", fährt der Trainer fort. Zumindest ein gutes Omen gibt es für die Berliner Fans, von denen nur rund 14 000 erwartet werden. Während der letzte Heimsieg in der Liga am 8. August gelang (1:0 gegen Hannover), gab es am 13. Dezember den letzten Heimdreier überhaupt – in der UEFA Europa League gegen einen Verein aus Lissabon: Hertha siegte 1:0 gegen den Sporting Clube de Portugal.

Bei Benfica sträubt man sich ein wenig gegen die klare Favoritenrolle, welche die Berliner den Iberern nur allzu gerne zuschieben. "Es ist ein ganz anderer Wettbewerb, das hat nichts damit zu tun, dass wir in Portugal Erster sind und Hertha in Deutschland Letzter. Ich glaube, dass es ein ganz schweres Spiel für uns wird", heißt es etwa bei Torhüter Julio Cesar. Sein Trainer Jorge Jesus machte aber seine Ambitionen deutlich: "Wir wollen unser Bestes in diesem Wettbewerb geben und weiterkommen. Ich glaube, dass wir sehr große Chancen auf den Sieg haben. Wir haben eine sehr starke Mannschaft. Natürlich wird es aber nicht einfach werden."

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