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Interview: Eintracht Frankfurts Coach Oliver Glasner über das Finale und die Möglichkeit, auch in Österreich Geschichte zu schreiben

"Unsere größte Stärke ist unser Zusammenhalt. Wir haben einen fantastischen Teamspirit in der Gruppe", sagt Eintracht-Coach Oliver Glasner vor dem Finale gegen die Rangers.

Frankfurts Oliver Glasner könnte als zweiter österreichischer Coach einen Europapokal gewinnen
Frankfurts Oliver Glasner könnte als zweiter österreichischer Coach einen Europapokal gewinnen UEFA via Getty Images

Als Oliver Glasner im Sommer von Wolfsburg nach Frankfurt kam, warteten schwierige Monate auf den Österreicher, denn nach zahlreichen Ab- und Zugängen lief es bei den Hessen anfangs keineswegs rund. Doch jetzt steht er mit seinem Team im Finale der UEFA Europa League und könnte dort Geschichte schreiben.

Vor dem Duell mit den Rangers im Stadion Ramón Sánchez-Pizjuán hat sich der 47-Jährige mit UEFA.com über den Gegner, die Stärken der Eintracht und sein großes Idol Ernst Happel unterhalten.

Frankfurt - Rangers: aktuelle Infos
Frankfurts Weg ins Finale

Über die Rangers

Es ist ein langer Weg ins Finale, du musst viele Spiele gewinnen. Die Rangers haben mit Borussia Dortmund und Leipzig zwei absolute Top-Mannschaften aus der Bundesliga eliminiert. Das zeigt, dass sie sehr gut sind und gegen den deutschen Fußball sehr gut vorbereitet sind, deswegen erwarte ich ein sehr umkämpftes Spiel auf Augenhöhe. Beide Teams spielen sehr physisch; britischer Fußball ist sehr physisch, aber eine unserer Stärken ist, dass wir auch sehr physisch spielen können.

Wir können nicht beeinflussen, was die Rangers machen, aber wir können beeinflussen, was wir machen, wie wir spielen, wie wir unsere Pläne umsetzen. Wir können das Finale nur mit unseren Stärken gewinnen und nicht aufgrund der Schwächen unseres Gegners. Wir haben großen Respekt vor den Rangers und es ist wichtig, zu wissen, wie sie spielen, aber das Allerwichtigste ist, was wir vorhaben.

Über den holperigen Saisonstart in Frankfurt

Es war im Sommer ein sehr großer Umbruch im Verein, auf allen Ebenen. Auch in der Mannschaft sind wichtige Spieler weggegangen, aber auch viele neue dazugekommen. Es hat dann ein paar Wochen oder Monate gedauert, bis wir uns alle wieder gefunden haben, bis wir eine gemeinsame Idee entwickelt haben, wie wir spielen wollen. Ende des Herbstes habe ich dann gemerkt, dass vieles in die richtige Richtung läuft und dass wir sehr konkurrenzfähig sind und gegen alle Top-Mannschaften die Chance haben, zu gewinnen. Wir haben in München gegen die Bayern gewonnen und in der Europa League bei Olympiacos und da haben wir gesehen, wenn wir eine gute Leistung bringen, ist vieles möglich.

Mit diesem Selbstvertrauen sind wir dann auch in die K.o.-Duelle gegangen und haben gegen Betis in der 122. Minute den Aufstieg fixiert. Dann kamen die für uns alle außergewöhnlichen Spiele gegen Barcelona und dass wir noch immer ungeschlagen sind, hat unser Selbstvertrauen weiter gestärkt. Und jetzt haben wir die Chance, einen Europapokal zu gewinnen. Es gab Zeiten, wo wir nicht daran geglaubt haben, aber in den letzten Wochen hat sich dieser Glaube verfestigt.

Vorschau auf das Finale der UEFA Europa League
Der Weg der Rangers ins Finale

Über die Stärken der Eintracht

Unsere größte Stärke ist unser Zusammenhalt. Wir haben einen fantastischen Teamspirit in der Gruppe. In den K.-o.-Duellen hatten wir immer wieder verletzte oder gesperrte Spieler und die dann reinkamen, haben sich immer sofort nahtlos eingereiht und Top-Leistungen abgeliefert. Ich denke, wir können sehr, sehr physisch spielen, wir können sehr intensiv spielen, wir haben eine gute Organisation, damit haben sich auch West Ham, Barcelona und Betis schwer getan, gegen uns Tore zu erzielen. Wir sind eine Mannschaft, die sehr schnell in die Spitze spielen kann, wir haben Spieler, die eine unglaublich große Bereitschaft haben, an ihre Leistungsgrenze zu gehen und das werden wir auch gegen die Rangers brauchen.

Was es bedeuten würde, diesen Titel zu holen

Für mich wäre es in meiner Trainerkarriere der absolute Höhepunkt. Man hat mir erzählt, ich wäre dann der zweite österreichische Trainer nach Ernst Happel, der einen Europapokal gewinnt [der 1970 mit Feyenoord und 1983 mit dem HSV den Landesmeisterpokal gewann]. Er ist die größte österreichische Trainerlegende und das wäre dann natürlich auch für mich außergewöhnlich. Aber für die Eintracht, die Fans, den Klub und die Spieler wäre es sicher das Allerwichtigste.

Wenn du über Europa sprichst, hat jeder Spieler und Fan sofort ein Lächeln auf den Lippen, da ist ganz viel Spaß und Freude im Spiel. Das übermitteln die Fans uns auch im Stadion mit ihrer Stimmung und ihrem Support - das hilft den Spielern gerade in schwierigen Phasen und deshalb sind unsere Fans einzigartig. Deshalb werden wir unser Bestes geben, um diesen Pokal zu gewinnen und dann zu Hause mit unseren Fans zu feiern.

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