Swissquote-Spielanalyse: Real Sociedad - Leipzig 1:3
Dienstag, 1. März 2022
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Die Technischen Beobachter der UEFA analysieren Leipzigs Play-off-Rückspielsieg in der UEFA Europa League gegen Real Sociedad.
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Nach dem Aus in der UEFA Champions League trotz sieben Punkten in einer Gruppe mit Manchester City und Paris Saint-Germain hat Leipzig mit der UEFA Europa League eine neue Herausforderung gefunden.
Und die Art und Weise, wie sie Real Sociedad am Donnerstagabend in San Sebastian im Rückspiel der Play-offs besiegten, macht definitiv Lust auf mehr. Hier bewerten die Technischen Beobachter der UEFA das aggressive Pressing, das La Real so viele Probleme bereitete.
Tore
0:1: Willi Orbán (39.)
Ein Elfmeter führte zum ersten Treffer. Christopher Nkunku wurde im Strafraum von Mat Ryan nach tollem Zuspiel von André Silva zu Fall gebracht. Silva scheiterte dann zwar mit dem Strafstoß an Ryan, doch Orban reagierte am schnellsten und versenkte den Abpraller im Netz.
0:2: André Silva (59.)
Dieses Mal macht es Silva besser. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau von La Real landete der Ball über Mohamed Simakan beim Portugiesen, der den Ball sehenswert unter die Latte setzte. Ein schönes Tor.
1:2: Martin Zubimendi (67.)
Ein Freistoß von Adnan Januzaj aus dem Halbfeld leitete den Anschlusstreffer der Gastgeber ein. Im Getümmel setzte sich Mikel Oyarzabal im Kopfballduell gegen Kevin Kampl durch und spielte dadurch Zubimendi frei, der den Ball aus sieben Metern flach versenkte.
1:3: Emil Forsberg (89., Elfmeter)
Wie schon im Hinspiel behielt Forsberg vom Punkt die Nerven. Nach einem Handspiel von Aritz Elustondo im Strafraum sorgte der Schwede aus elf Metern für die Entscheidung.
Formationen
Real Sociedad
Die Gastgeber agierten mit einem 5-4-1. Die drei Innenverteidiger konzentrierten sich auf ihre defensiven Aufgaben, während die beiden Außenverteidiger Joseba Zaldúa (2) und Aihen Muñoz (12) kaum in die gegnerische Hälfte vordrangen. Sie verteidigten in einem tiefen, kompakten Block und versuchten, bei Ballbesitz ein kontrolliertes Spiel aufzuziehen.
Leipzig
Der Bundesligist startete mit einem 3-4-1-2 und im Gegensatz zu La Real spielten die Innenverteidiger eine offensivere Rolle. Der defensive Mittelfeldspieler Kampl (44) sorgte für Kontrolle im Spiel der Leipziger, während Konrad Laimer (27) neben ihm sowohl in der Abwehr als auch im Angriff ein starkes Spiel machte und zusammen mit den Außenverteidigern Lukas Klostermann (16) und Benjamin Henrichs (39) immer wieder den Weg nach vorne suchte.
In seinem Heimatland machte der spanische Nationalspieler Dani Olmo (25) als kreativer Spielmacher hinter den beiden Spitzen auf sich aufmerksam.
Features
Leipzig kontrollierte das Spiel von Beginn an und setzte auf ein hohes Pressing. Die Elf von Domenico Tedesco versuchte, früh den Ball zu erobern und schnell umzuschalten, was zu ihrem zweiten Treffer führte. Leipzigs Verteidiger Orbán sagte nach der Partie: "Nach der Halbzeit musste Real kommen und mehr pressen. Dadurch ergaben sich für uns viele Räume."
Leipzigs aggressives Pressing führte dazu, dass La Real sich im Aufbauspiel schwer tat und auf lange Bälle setzte. Nicht nur die drei Leipziger Stürmer pressten hoch, auch die Außenverteidiger taten dies auf den Flügeln.
Leipzig gab am Ende des Abends mehr Torschüsse (acht) als jede andere Mannschaft in den Play-off-Rückspielen am Donnerstag ab und hatte nach Barcelona die zweithöchste Passquote in der gegnerischen Hälfte (87,3 %). Und obwohl Zubimendis Tor den Gastgebern Hoffnung gab, ließ Leipzig letztlich nur drei Torschüsse von La Real zu.
Trainerstimmen
Imanol Alguacil, Real Sociedad
"Im Umschaltspiel sind deutsche Mannschaften am besten. Wenn du ihnen Raum gibst, bestrafen sie dich. Mit fünf Verteidigern zu spielen ist nicht direkt ein defensiv ausgelegtes System. Wir wollten pressen."
Domenico Tedesco, Leipzig
"Nach dem 2:2 im Hinspiel, wussten wir, dass es hier mit der Atmosphäre nicht einfach wird. Die Fans haben Real Sociedad wirklich nach vorne gepeitscht. Ich bin stolz darsuf, wie mein Team dem Druck standgehalten hat. Wir sind geduldig geblieben."