Österreichs Bundesliga – der konsequente Aufstieg
Sonntag, 27. Dezember 2020
Artikel-Zusammenfassung
Erfolg lässt sich im Fußball bekanntlich an Ergebnissen messen – und der unterstreicht den guten Weg der österreichischen Bundesliga.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Das Ranking der Länder-Koeffizienten belegt die vielleicht nicht rasante, aber durchwegs stete Entwicklung der Alpenklubs. Platz zehn ist das Zeugnis dafür, dass die rot-weiß-roten Vereine in UEFA Champions League und UEFA Europa League mittlerweile zu den Fixgrößen auf dem Kontinent gehören.
Um den Aufstieg der obersten Spielklasse Österreichs noch zu verdeutlichen, muss man nur zehn Jahre zurückschauen. Denn damals lag man gerade einmal auf dem 19. Rang. Kein Fixplatz in der Königsklasse, kein Pokalsieger, der garantiert in die Gruppenphase der Europa League einsteigt, ein Startplatz weniger und längere, schwierigere Wege in der Qualifikation. Die damalige Realität gehört der Vergangenheit an.
Nicht nur Salzburg
Wer jetzt meint, dass das nur das Werk des FC Salzburg ist, der irrt. Natürlich haben die Mozartstädter mit ihren Erfolgen einen großen, großen Anteil, keine Frage. Aber mittlerweile sind auch andere Klubs absolute Erfolgsgaranten. Allen voran derzeit natürlich der Wolfsberger AC, der sensationell in der Europa League überwintert und sich nun mit Tottenham messen darf.
"Das ist ein Traumlos, und wir haben uns diese Spiele wirklich verdient. Das ist so ziemlich die größte Herausforderung, die man haben kann", jubelte Trainer Ferdinand Feldhofer nach der Auslosung. Es ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
Auch der LASK, dem dieser Erfolg vor einem Jahr gelang, ist schnell zu einer europäischen Fixgröße gereift. Obwohl es diesmal nicht zum Aufstieg gereicht hat, zeigte sich Coach Dominik Thalhammer nach der Europa-League-Saison zufrieden: "Ich sehe eine sehr, sehr gute Entwicklung im Laufe der Gruppenphase."
Nächster Schritt wartet
Was ist also der nächste Schritt? Nur knapp scheiterten die österreichischen Klubs daran, mit drei Vereinen noch im Frühjahr vertreten zu sein. Seit der Einführung der Gruppenphase ist das nicht mehr gelungen. Rapid war in diesem Jahr knapp dran, scheiterte gegen Molde aber letztendlich an den eigenen Nerven und der angespannten Personalsituation.
Es scheint, als ob das Aufstiegs-Triple nur eine Frage der Zeit wäre. Ein Duo, das überwintert, das ist nichts Neues mehr. "Zum dritten Mal hintereinander sind zwei Klubs im Frühjahr noch dabei, das ist einfach großartig", stellte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer fest.
Ein Ort, um sich zu entwickeln
Für den FC Salzburg warten nach dem Out in der Champions League nun Aufgaben in der Europa League. Die große Mission für die nächste Saison steht allerdings auch schon fest: Das erstmalige Überwintern in der Königsklasse. Zuletzt und auch im Vorjahr war die Mannschaft von Jesse Marsch nahe dran.
Die Leistungen haben gestimmt, die Ausbeute noch nicht so ganz. "Das soll uns Mut geben", so der Trainer, der aber auch stolz ist: "Wir haben uns mit erhobenem Haupt von der Champions League verabschiedet und mit einem Europa-League-Platz belohnt."
Sprungbrett Bundesliga
Villarreal wird nun keine leichte Aufgabe, vor allem nach dem Abgang von Dominik Szoboszlai zu RB Leipzig. Der Ungar ist nur ein weiteres Beispiel, was für ein toller Talentpool Salzburg ist. Es ist natürlich nur ein Gedankenspiel, aber wie stark wäre der österreichische Meister mit den ehemaligen Spielern Erling Haaland, Sadio Mané oder Naby Keita?
Doch auch die anderen Klubs haben sich als Sprungbretter etabliert. Die Scouts der Topligen werden interessiert zusehen, wenn im Frühjahr der Meistertitel ausgespielt wird. In der Bundesliga liegen die ersten vier Teams zum Jahreswechsel nur einen Zähler auseinander. Auch das ist ein Beispiel, wie konkurrenzfähig die Vereine in der österreichischen Bundesliga mittlerweile sind. Es ist eine Liga, von der man in Zukunft wohl noch mehr sehen wird auf der europäischen Bühne.